2004 wurde mir von einer Höhle erzählt, die anders ist als alle anderen. Ein riesiges Loch in der Landschaft, etwa 100 Meter im Durchmesser und ebenso tief, als sei dort ein Meteorit eingeschlagen. "Sima de San Pedro" solle sie heissen und im mir damals völlig unbekannten Teruel liegen. Worte die sich mir seit damals ins Hirn gebrannt haben. Mir war klar, dass ich irgendwann unbedingt mal die Sima de San Pedro besuchen müsse.
Den grössten Teil des Bodens bedeckt ein 20m tiefer See
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass Teruel nicht nur Stadt, sondern auch Provinz ist, eine der arragonesischen Provinzen nämlich, und damit gar nicht soooo weit von hier entfernt, und das es wirklich existiert. Ausserdem wusste ich mittlerweile, dass man sich keine 100m abseilt, sondern derer nur 86, meine Lust die Sima zu besuchen verringerte sich dadurch aber nicht. Heute war es soweit. Gestern (Samstag) Nachmittag traf ich mich mit Niko und Joan, und mit meinem Wagen fuhren wir zunächst nach Alcañiz, was mir gar nichts sagte, obwohl dort dieses Jahr ein Formel 1 Rennen stattgefunden hatte. In jener Stadt (mit sehr schönem Stadtkern) schliefen wir eine Nacht in einem Hostal, oder zumindest jenen kleinen Teil der Nacht, den wir nicht in den örtlichen, auf's Nachtleben spezialisierten öffentlichen Etablissments verbrachten. Gegen 11.00 Uhr des Sonntags standen wir trotz beträchtlicher Kopfschmerzen auf und machten uns nach einem Kaffee auf den Weg in Richtung Oliete zur Sima.Dort angekommen enttäuschte mich ihr Anblick nicht im Geringsten, und nach einer Runde um dieses riesige Loch boten sich uns keine weiteren Möglichkeiten Zeit zu schinden um dem Unausweichlichen doch noch irgendwie zu entgehen.
Gute AussichtIch seilte mich langsam ab, damit sich der Stop nicht zu sehr erhitze, und einige Zeit schien es, als würde sich der See am Boden der Sima mir gar nicht nähern, obwohl meine Blicke nach oben mir durchaus bestätigten, dass ich mich immer weiter vertikal von meinen Begleitern entfernte. Die Abseilung selbst war ein Genuss, da das Seil vom ersten Moment an ohne Probleme durch den Stop flutschte.
Joan kurz vor der LandungUnten angekommen konnte ich zunächst Niko, dann Joan beim Abseilen zusehen und danach erkundeten wir ein wenig die Bereiche der Sima, die nicht vom See eingenommen sind, wobei ganz besonders Niko eine Vielzahl von Fossilien fand.
Nachdem wir ein paar Steine in den See geschmissen hatten gab es nichts weiter zu unternehmen, so dass wir uns an den Aufstieg machten, für den wir etwa 15 Minuten pro Person benötigten während derer wir weitere Fossilien in den zerklüfteten Wänden der Sima bestaunen konnten.
Schade für Joan, dass Niko keinen Minirock trug(zwei der Bilder sowie das Video sind vom Joan geklaut)