Aug 24, 2009

Am Canigó ... und so

Am Freitag machten Lisa und ich uns um etwa 20:00 Uhr auf den Weg in die Nähe des Canigó. Wir hatten vor, uns dort in der Nähe auf einem Campingplatz einzuchecken, weshalb wir möglichst vor 23:00 Uhr ankommen wollten. Die Eile sollte sich allerdings als überflüssig herausstellen, da zumindest unser Platz bereits um 19:00 schliesst. Natürlich hielt uns das nicht davon ab, ihn trotzdem zu betreten und dort unser Zelt aufzustellen, wofür wir auch erst am nächsten Tag Ärger bekamen.
Si ferme c'est ferme! Oder so ähnlich.
Wir buchten dann gleich noch eine zweite Nacht dazu und kauften in der angeschlossenen Bar ein Petit Dejeuner, was die Wogen glättete.
Da wir am Samstag zu spät aus den Säcken kamen, war an einen Aufstieg des Canigó nicht zu denken. Wir machten stattdessen etwas Tourismus in Vernet. Später stiegen wir noch zu einem Kloster namens St. Martin auf, wobei wir zunächst an einer kleinen Kirche vorbeikamen.
Kleine Kirchekleiner SchmetterlingKloster St. Martin
Danach begaben wir uns zur recht enttäuschenden Cascade Dietrich
Auf dem Weg zur ...... und an der Cascade Dietrich
und am Nachmittag fuhren wir ins mehr als sehenswerte Vilafranca de Conflent (Villefranche de Conflent auf französisch) ein Dorf das zu 100% innerhalb der alten und komplett erhaltenen Stadtmauern liegt.
Ein Blich durch die Stadtmauer über den Fluss auf die Eisenbahn
Dieses Dorf war mir bereits vom Vorbeifahren bekannt, und zwar aus der Zeit, als ich meine Reisen von und nach Deutschland noch mit dem Auto machte. Aus diesem Grunde wusste ich auch, dass es dort eine touristische Höhle gibt. Was mir jedoch nicht klar war ist, dass es sich dabei um die Höhle Canalettes handelt, in die einer der GEXXI-Kollegen buchstäblich verliebt ist. Wir besuchten sie zwar nicht aber zumindest weiss ich nun, wo sie sich befindet.
Falls mal jemand der Deutschen Leser mit dem Auto in Richtung Barcelona fahren sollte, so kann ich ihm nur dringend empfehlen in Perpignan die Autobahn zu verlassen und auf der Landstrasse in Richtung Andorra zu fahren. Diese führt nämlich nicht nur am besagten Vilafranca vorbei, sondern ist auch ansonsten spektakulär, das sie praktisch einer Schlucht zu einem Bergpass folgt, in der auch die berühmte, pittoreske gelbe Eisenbahn fährt.

Am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich den Canigó in Angriff nehmen, doch bahnte sich bereits an, dass Elisabets drei Tigermückenstiche sie daran hindern würden, denn durch die Hitze und die Anstrengung wurden die eh schon dicken Beulen noch huckeliger.
So war es dan auch. Am Sonntag war Lisas Gesicht immernoch deutlich schief, so dass wir zwar trotzdem zum Canigó fuhren, jedoch nur um dort etwas zu wandern, ihn jedoch nicht zu besteigen. Unser sehr sehr schöne Weg führte uns vom Parkplatz am Col de Jou durch teilweise recht dichten Wald zu einem tösenden Fluss in Richtung einer auf der Wanderkarte mit dem Namen "Moura" beschriebenen Ruine.
Man sieht es nicht, aber der Fluss töste ganz gut
Wir kamen zwar nicht bei Moura an, doch machte uns die Wanderung durchaus Lust auf mehr Entdeckungszüge in der Nähe. Und schliesslich muss ja auch der Canigó irgendwann noch bestiegen werden.
Fotos: Lisa

Aug 9, 2009

Avenc Montserrat Ubach

Diesmal waren wir nur zu dritt - JCC, Coves und ich. Die uns zur Verfügung stehenden Seile waren nicht ideal, und da wir nicht sicher waren, in wie fern wir mehrere, hintereinanderliegende Schächte mit einem und denselben Seil installieren können, nahmen wir folgende Seillängen mit:

-20m, 50m, 140m, 60m, 70m

Diese mussten wir erstmal durch das obere Teilstück einer glitschigen, steil abfallenden Schlucht zum Höhleneingang schaffen. Der Weg zur Höhle ist zwar nicht lang, er hat es aber in sich.Da die beiden ersten nicht in Rucksäcken verpackt waren, fingen wir mit denen an. Ich installierte. Mit dem 20m Seil kam ich bis zum Beginn des ersten Schachtes, wo ich es am Y mit dem zweiten Seil verknotete, wobei dies etwas länger dauerte, weil ich mich zweimal mit dem normalen 8er Knoten verhedderte, den ich in den doppelten 8er des nächsten Seils einbandt. Am 50m Seil seilten wir uns ab und ausserdem installierte ich mit diesem den Handlauf zum nächsten Schacht, wo wir auf das 140m Seil umstiegen. Hier hatte ich abermals Probleme, da ein Spit so gesetzt war, dass, egal wie ich installierte, der Karabiner schlecht arbeitete. Erst als JCC mir sagte, dass der Spit sicherlich für eine Umlenkung gedacht sei, verstand ich was zu tun war. Ohne weitere Probleme ging es nun einen Schacht nach dem nächsten hinab.
Da Coves jedoch noch am selben Tag nach Hause in seine Berge wollte, und es nicht allzu spät werden sollte, hatten wir die beiden Rucksäcke mit den übrigen Seilen inzwischen zurückgelassen.
Auf etwa -120m, am oberen Ende des P22 war dementsprechend Schluss, weil hier das 140m Seil endete.
Wir waren dennoch alle zufrieden, denn ein Schacht war reich sinterverziert und wir hatten sogar die Gelegenheit, uns in einem engen, schlammigen Krabbelloch mit einer Pfütze drinnen schön schmutzig zu machen - was will man mehr?

JCC und Coves teilten sich den Seilausbau, während ich bereits ausstieg und die erwähnten, zurückgelassenen Seile mitnahm. Während ich draussen etwa eine Stunde auf die beiden wartete bahnte sich ein Unwetter an, dass jedoch doch nicht stattfandt, was so auch besser war, denn der Rückweg durch die Schlucht war auch ohne Regen schon schwer genug.