Aug 27, 2008

Tuc de la Ratera

Elisabet und ich hatten für meinen mir dieses Jahr zustehenden, spärlichen Urlaub geplant, zunächst die Wohnung zu streichen und dann einige Tage in die Berge zu gehen. Anstatt der geplanten zwei Streich- und 5 Bergtage wurden es letztendlich jedoch der ersten 5, sodass für die Berge nach den allgemein anerkannten Regeln der Mathematik nur 2 übrig blieben. Um diese jedoch möglichst vollständig auszunutzen fuhren wir bereits am Abend des 18.08. mit dem Ziel los, den Nationalpark von Aigües Tortes zu erreichen. Kurz vor der Seu d'Urgell zelteten wir auf einem Campingplatz. Gegen 12 Uhr mittags des nächsten Tages begannen wir dann vom auf 1639m gelegenen Parkplatz am Prat de Pierró (oberhalb des Dorfes Espot) unseren Fussweg zur Berghütte Amitges, in der wir eine Übernachtung reserviert hatten. Dummerweise nahmen wir vom Bergsee "Estany de St. Maurici" aus nicht den Wanderweg, der am Wasserfall de la Ratera vorbeiführt, sondern sie Piste, auf der auch die als Touritaxen genutzten Landrover Opis, Omis und Dicke weiter nach oben karren.
Doppelgipfel der "Encantats"
Ebenfalls dummerweise fanden wir einen auf der Wanderkarte verzeichneten Weg im Gelände nicht, so dass wir der Piste letztendlich bis zur Berghütte folgten.
Rastplatz am Pistenrand
Dort kamen wir nachmittags an, mittlerweile ziemlich genervt vom Pistenlatschen, da es einfach sehr viel erholsamer ist, sich auf kleinen Wanderpfaden inmitten der Natur fortzubewegen.
Staumauer und Agulles
Die Amitges Berghütte ist eine der grössten oder gar die grösste der Pyrinäen. Wir beide würden uns unseren voll belegten Schlafsaal mit 90 anderen Personen teilen müssen. Doch zunächst strolchten wir noch etwas in der Nähe herum. Der kleine Stausee und ein kleines Gipfelchen mit guter Sicht auf die Agulles d'Amitges hielten uns bis zum Abendessen beschäftigt.Am uns zugeteilten Tisch sassen auch eine Frau und ihre etwa 14 jährige Tochter, und es stellte sich heraus, dass die beiden am nächsten Tag genau den gleichen Ausflug machen wollten, wie wir: den Tuc de la Ratera. Dieser laut Beschreibung leicht zu erklimmende, 2863m hohe Berg ist kein 3000er, es handelt sich ebensowenig um einen 100cim, doch ist er so gelegen, dass man von seinem Gipfel aus in drei Täler hinabblicken kann. Ganz besonders der Blick in den Circ de Colomers war uns dabei wichtig, denn dort machten Elisabet und ich 4 Jahre zuvor unseren ersten, gemeinsamen Bergausflug. Dort gibt es eine Vielzahl von kleinen und mittelgrossen Bergseen, die es nun galt von oben zu bewundern.
Zunächst jedoch stand uns die Nacht bevor, und die stellte sich als sehr lang heraus, denn unsere 90 Zimmergenossen schienen allesamt Schnarcher zu sein. Das war eine Scheisse wie ein Klavier würden die Spanier sagen. Und das sagen sie nicht, weil sie keine Klaviere mögen, sondern weil Klaviere gross und schwer sind.
Mir kamen in jener Nacht seltsame Ideen mich an den anderen Zimmergenossen zu rächen, für das, was sie mir seit Stunden antaten und auch Elisabet erzählte mir am nächsten Tag ähnliches. Im Gegensatz zu ihr schlief ich zumindest einmal 5 Sekunden lang, doch da selbst ich aus unerklärlichen Gründen schnarchte (das tu ich fast nie) knuffte sie mir ins Gesicht. Mit all den anderen tat sie das nicht. La confianza da asco!
Man mag es nicht glauben, doch ist man morgens trotzdem irgendwie wacher, als hätte man die Nacht durchgezecht und, hence, ebensowenig geschlafen.
Blick zurück, Morgenwolken
Nach dem Frühstück, das wir so lang wie möglich rausschoben, machten wir uns also auf den Weg zum am Vortag bereits lokalisierten Gipfel.
Dort geht's hinauf
Nach etwa 1,5 Stunden trafen wir an dessen Fuss unsere Bekannten aus Madrid, mit denen wir nun den etwa 30 Minuten langen Aufstieg begannen.
GipfelbildEinige Seen des Circ de Colomers, am See links oben sieht man sowohl die neue, als auch die alte Berghütte
Nach einer Vielzahl von Fotos und einem Picknick ging es dann wieder hinab bis zur Hütte. Hier lasen wir den zweiten Rucksack auf und machten uns an den Abstieg. Dieses Mal fanden wir von Beginn an den richtigen, abseits der Piste gelegenen Pfad, der so klein und schmal war, das er teilweise gar nicht sichtbar war. In den nächsten Stunden sahen wir in dieser quasi jungfräulichen Natur nur 3 Personen und hatten dafür einen super Ausblick auf den Estany de St. Maurici und den Doppelgipfel der Encantats. Woa, welch Unterschied zum Vortag!
Ab dem Punkt, wo wir die Piste kreuzten und den Weg zur Cascada de la Ratera (Wasserfall des Flusses Ratera) nahmen, trafen wir dann wieder auf viele Menschen. Ewa um 17 Uhr befanden wir uns wieder auf dem Parkplatz und erst in Espot erfuhren wir vom einige Stunden zuvor passierten tragischen Fehlstart der SpanAir MD82 in Madrid.

Aug 10, 2008

100 cims - Castell Saverdera

Am Samstag den 09.08. verliessen Elisabet und ich um etwa 18.45 Uhr St. Vicenç um in die Nähe von Figueres zu fahren. dort bauten wir auf einem schäbigen Campingplatz das Zelt auf, zogen was chickes an und fuhren zum Castell de Peralada. Hier sollte ein Konzert stattfinden, für das wir Eintrittskarten vom Club T3C geschenkt bekommen hatten. Bezüglich des Konzerts hatte Elisabet mir nur einen Namen genannt, der mir nichts sagte: Rafael Frühbeck de Burgos. Der Parkplatz war gross und voll - mit teuren Autos. Viele Plauzenbonzen und Klunkerfrauen begaben sich auf denselben Weg wie wir. Das Schloss, in dem sich auch ein Casino befindet, war spektakulär erleuchtet, eine Jazzcombo sorgte auf dem Schlossplatz für etwas Stimmung und auf dem Schlossteich stand auf einer Plattform unter der Fontäne ein Audi R8 jedoch hatte ich nicht genug Kleingeld dabei. Nach einem Bier ging es in das open-air-Auditorium. Unsere Sitzplätze hätten besser kaum sein können. Auf der Bühne lagen 7 Kontrabässe und es standen Stühle für ein ganzes Orchester bereit. Elisabet sagte mir, es sei ein Konzert der Dresdener Philamoniker. YEAH, sowas mag ich.
Das Konzert mit Stücken von Weber, Brahms und Strauss fanden wir wirklich gut, auch wenn die Kritik der angesehenen Tageszeitung "Vanguardia" äusserst negativ ausgefallen ist.Nach dem Konzert ein weiteres Bier und zurück zum Zeltplatz.
Für den nächsten Tag hatte Lisa sich für uns vorgenommen, einen in der Nähe gelegenen 100 cim zu besteigen. Dazu fuhren wir nach Port de la Selva, wo wir das Auto am Strand stehen liessen. Es war etwa 11.00 Uhr und die spanische Augustsonne schien ziemlich heiss vom Himmel. Vom Auto aus sollte es eine Variante des GR11 entlang in die Nähe des Klosters St. Pere de Rodes gehen und weiter hinauf zu dem auf 670 Metern gelegenen Castell de Savaderes. Ab dem Punkt, wo wir den GR verliessen, wurde es ziemlich schwierig einen Weg zu finden. Einige Versuche mit halbwegs Klettereinlagen führten uns jedes Mal in so dichte Vegetation, dass wir letztendlich beschlossen umzudrehen und den Normalweg zu nehmen. So ging es also zunächst zum Kloster. Dort beschlossen wir um etwa 14.30 eine Pause von der Sonne zu nehmen und eine Touritour durch das Kloster zu machen. Wirklich sehr schön, interessant und lohnend. Ausserdem gibt es dort ein Restaurant, indem man selbst um 15.30 noch lecker zu Mittag essen kann (Mittagstisch 12,30€ pro Person).Gestärkt ging es dann etwa eine Stunde später doch noch die letzten 150 Höhenmeter zum Berg hinauf. Nach ein paar Fotos und einem Kurzausflug zu einem Nebengipfel mit geodätischem Punkt stiegen wir wieder hinab. Um kurz vor 20.00 Uhr kamen wir (endlich) wieder am Auto an. Lisa sprang schnell ins Mittelmeer und danach machten uns auch schon auf den Weg nach Hause. Um kurz vor 23.00 Uhr kamen wir auch dort an. Wir wechselten den Jetta gegen ein saubereres Vehikel ein und begaben uns flux auf den Weg zum Flughafen von Barcelona, wo wir um kurz nach 0.00 Uhr Elisabets Eltern abholen wollten. Erst um etwa halb zwei waren wir wieder zu Hause, und hatten endlich die Gelegenheit zu duschen und uns aus der durchgeschwitzten Kleidung zu pellen.

Aug 6, 2008

Panticosa

Xavi wollte schon seit zwei Jahren eine Route machen, die unter anderem die Besteigung der drei Höllengipfel (Los Infiernos) beinhaltet. Seit ich wieder zurück bin hat sich die Planung schnell soweit konkretisiert, dass wir mit Hilfe eines sehr hilfreichen Buches eine sehr interessante Route zusammenstellen konnten. Sie sah vor, von den Baños de Panticosa zum Collado de Pondiellos (Collado = Sattel) auf 2800m aufzusteigen, dort zu schlafen und dann am nächsten Tag zunächst den Arnales und die 3 Gipfel der Infiernos zu machen, zum Collado zurückzukehren, die Schlafsachen einzusammeln und dann die Punta de Pondiellos und den Garmo Negro zu besteigen, von diesem geht es zum Collado de Argualas hinab und auf der anderen Seite hinauf zu den zwei Gipfeln des Algas und zu guter Letzt den Argualas. Diese sehr lange Route hätte also 9 3000er und weit über 1400 Höhenmeter beinhaltet, und zum grössten Teil wäre es nötig gewesen den schweren Rucksack mit den Schlafutensilien mitzuschleppen. Die Route hätte aber auch eine Reihe von Ausgängen geboten, so dass man sie bei Bedarf hätte abkürzen können.

Hätte, wenn und aber .... man merkt es bereits: wir hatten uns da anscheinend etwas viel vorgenommen.
Wo geht's lang? Xavi scheint's zu wissen.

Wir fuhren am Freitag den 01.08. zudritt um kurz nach eins aus Manresa los; ein Kumpel Xavis namens Jordi war noch dabei. Um etwa 18 Uhr waren wir an den Baños de Panticosa auf etwa 1600 Höhenmetern und aufbruchbereit, nachdem die beiden noch ziemlich lange ihre Rucksäcke neupacken mussten. Da dort gerade ein grosser, hässlicher Hotelkomplex gebaut wird und dort alles total umgewühlt ist, fanden wir etwa 30 Minuten lang keinen Weg aus der Baustelle heraus, bevor es dann wirklich losging.

Der Weg beginnt von Anfang an ziemlich steil. Auf etwa 2200 Metern kommt eine Abzweigung, die nicht in der Karte verzeichnet war. Jordi war bereits hier ziemlich langsam unterwegs, da er Probleme mit den Füssen hatte. Wir stiegen weiter auf und fanden auf etwa 2500m einen für die Übernachtung gut geeigneten Ort, an dem es ziemlich eben war und teilweise Gras wuchs, während sich der Rest der Landschaft durch Steilheit und Steinigkeit auszeichnete. Da es bereits kurz vor Einbruch der Dunkelheit war und es ganz und gar nicht danach aussah, dass wir demnächst noch einen guten Platz finden würden, schlugen wir unsere Lager auf. Es handelte sich zwar nicht um den Ort, an dem wir geplant hatten zu schlafen, doch stimmten wir alle überein, dass es schwer werden dürfte einen besseren Schlafplatz zu finden.
Bei den Bergen am Horizont dürfte es sich um Ordesa handeln
Die beiden fanden kleine ebene Plätze neben einer Schutz bietenden Wand, während ich mich weiter ins Freie legte um den kompletten Sternenhimmel sehen zu können. Da keine Wolken die Sicht versperrten und ich eh immer Einschlafprobleme habe, konnte ich eine ganze Weile die Sterne angucken. Ich sah 5 Sternschnuppen, von denen eine ziemlich gut war und bestimmt 30 Satelliten. Sogar ein Satellitenduo konnte ich ausmachen. Sie schienen in konstanter Entfernung, ziemlich nah zu einander den Himmel zu überqueren. Ausserdem glaube ich, dass ich die ISS gesehen habe, denn ein Satellit war sehr sehr hell (etwa so, wie der hellste Stern, der aber auch Venus gewesen sein könnte) und verblasste dann innerhalb von ein paar Sekunden zu einem normalen Satelliten. Da ich noch ein paar weitere Male aufwachte konnte ich am Verlauf der Milchstrasse sogar die Erdrotation erkennen... ich wüsste nicht, dass ich dies jemals selbst beobachtet hätte.

Noch bevor es richtig hell wurde wachten wir ohne Wecker auf. Dem Jordi hat sein erstes Biwack nicht gefallen - scheinbar hatte seine (aufblasbare) Isomatte ein Loch und er konnte wegen eines kalten Rückens nicht schlafen. Ich hatte die Nacht jedoch genossen wie nie zuvor. Ein bisschen warm war es mit dem Fliesspullover im Daunenschlafsack, doch ist das immernoch besser als zu frieren.

Weiter ging es dem Berg hinauf. Auf etwa 2700m erwarteten wir einen Abzweiger den wir nicht fanden. Vor uns sahen wir bereits den schneebedeckten Sattel, doch als wir dort ankamen stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass es sich nicht um einen Sattel handelte, sondern um eine kleine Hochebene. Der eigentliche Sattel lag noch etwa 500m vor und 100m über uns. Dort angekommen warf ich einen Blick auf die Karte. Die Landschaft auf der anderen Seite des Bergkammes stimmte nicht mit dem überein, was ich erwartet hatte. Anhand weiterer Beobachtungen merkte ich, dass wir uns nicht am Collado de Pondiellos, sondern am Collado de Argualas befanden. Ein Blick auf Jordis Höhenmesser bestätigte dies - wir befanden uns auf etwa 2940m.
Ein Blick über den Collado...der Berg rechts oben ist der Midi d'OsseauJordi sorgt für etwas Farbe
Dementsprechen mussten wir unseren Plan modifizieren. Wir würden also die Rucksäcke hier lassen und zunächst die beiden Gipfel des Algas machen, über den Grat den Argualas besteigen, zurückkehren, die Rucksäcke einsammeln, den Garmo Negro besteigen und dann weiterplanen. Jordi beschloss direkt zum Garmo Negro zu gehen und dort auf uns zu warten.
Hier sieht man den Balaitus - den westlichsten der pyrinäischen 3000er

So legten Xavi und ich los.
Ungefähr zur selben Zeit, als Jordi auf dem Garmo Negro ankam, erreichten wir den nördlichen Gipfel des Algas.
Jordi auf dem Garmo Negro (3051m)
Kurz danach standen wir auf dem Hauptgipfel.
Am Hauptgipfel des Algas (3036m)
Ein Punkt des Grates zum Argualas war etwas heikel und sorgte zumindest bei mir für eine kurzzeitige Adrenalinausschüttung. Da der Fels total splitterig war musste man jeden Griff und Tritt vor jeder Belastung gut auf Festigkeit überprüfen. Und genau an jenem Punkt gab ein Tritt nach und einige Steine stürzten ziemlich laut in die Tiefe.
Der "Weg" zum Gipfel des Argualas (3046m)
10 Sekunden später befand ich mich allerdings bereits an einem wesentlich gemütlicheren Punkt. Hier sahen wir, dass wir es einen sehr viel eleganteren Weg gab, der den konfliktiven Punkt umgangen hätte. Xavi bewegte sich da oben im Gegensatz zur mir übrigens mit einer grazilen Agilität von der ich nur träumen kann und tat dies ausserdem schneller. Flux ward auch der Argualas bezwungen. und etwa 30 Minuten später befanden wir uns bei Jordi auf dem Garmo Negro. Er berichtete, dass er er sich ernsthafte Sorgen gemacht hatte, als er die Steine poltern hörte.
Mittlerweile trudelten auch jene Menschen ein, die ihren Aufstieg morgens im Tal begonnen hatten, so dass wir uns nicht allein auf dem Gipfel befanden.

Nun sah der Plan vor, vom Garmo Negro zur Aguja de Pondiellos zu steigen, und von dort aus über einen Grat doch noch zum Collado de Pondiellos zu gelangen. Jordi sagte zu, zum Collado mitzukommen, von dort jedoch abzusteigen. Laut des bereits erwähnten Routenplanerbuches hatten wir nun den schwierigsten Schritt vor uns, den wir ausserdem absteigend in entgegengesetzter Richtung tätigen wollten.
Vom Grat zum Argualas sieht man gut die sogenannte "Marmolera" - ein Stück Berg aus Marmor, die zwischen dem zentralen und dem westlichen Gipfel der Infiernos liegt Unser Aufstieg zu den Infiernos wäre der Kanal gewesen, den man zwischen dem rechten und dem mittleren Gipfel erahnen kann - sieht auch nicht gerade leicht aus
Bereits die Annäherung an diesen etwa 25m tiefen Einschnitt war ziemlich heikel. Den eigentlichen Abstieg wollte ich dann nicht mehr machen. Auch Jordi schien mit meinem Einwand glücklich zu sein. Xavi jedoch wollte, da ihn in Luftlinie nur wenige Meter von der 3011m hohen Aguja de Pondiellos trennten, auch diese bezwingen. Ohne Rucksack begann er den Abstieg, während wir auf ihn warteten und die Aussicht genossen. Etwa 15 Minuten später trat er auf der anderen Seite der Bresche wieder in unser Blickfeld ein und wenig später kam er am Gipfel an, den mittlerweile auch 3 Personen über den Grat auf der auf deren Seite erreicht hatten. (siehe Foto links)

Erst als wir wieder zusammen waren sprachen wir über die Möglichkeit, uns getrennt von unseren Rucksäcken in die Bresche abzuseilen, und doch noch den Ausflug wie geplant fortzusetzen, doch schien es den beiden mittlerweile ohnehin schon zu spät zu werden, wobei für Jordi ohnehin feststand, dass er keine weiteren Gipfel mehr machen wollte.

Wir kehrten also um und begannen den Abstieg ins Tal. Jordi hatte von Anfang an starke Schmerzen in den Füssen und dadurch bedingt grosse Probleme aber auch mir tat etwa ab der Hälfte des Weges ganz besonders mein rechter Fuss weh, der zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels durch einen roten Fleck unter dem Zehnagel des grossen Zehs auszeichnet. Der Abstieg ist ohnehin bekannt dafür, körperlich ziemlich zehrend zu sein, denn es geht relativ steil über 1400 Höhenmeter hinab. Das ist zwar schnell, kann mitunter aber auch ziemlich nerven. Die von uns verfolgten Steinmännchen nahmen einen anderen Weg, als den, den wir aufgestiegen waren. Dieser führte zunächst unterhalb unseres eigentlichen Ziels, dem Collado de Pondiellos, vorbei, und erst an der nicht verzeichneten Abzweigung des Vortages kamen wir auf den uns bekannten Pfad. Nun wussten wir auch, warum wir unser Ziel verfehlt hatten. Bei dem Abzweiger handelt es sich um den Weg, der laut Karte erst auf 2700m liegen sollte...
Jordi benutzte zum Schluss Xavis Wanderstöcke als Krücken und wartete unten an den Baños auf uns, während wir sein Auto holten um ihn einzuladen. Er hat von dem Ausflug bestimmt nicht allzu viel genossen.

Wir haben zwar leider nicht die Infiernos besteigen können, doch hat zumindest Xavi und mir der Ausflug trotzdem gute gefallen. Wenn wir das nächste Mal wiederkehren, dann machen wir die schönere Route, die an den Bachimaña-Seen vorbeiführt.