Dec 9, 2010

Von Mura nach Hause

Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich mich Eigentümer (nicht nur Besitzer) eines Fotoapperats nennen. Pentax W90 heisst das gute Stück, und gestern haben Elisabet und ich es auf einer Wanderung zum ersten Mal ernsthaft ausprobiert. Der Weg führte uns vom "Puig de la Bauma" in der Nähe des schönen Dorfs Mura durch "unseren" Naturpark nach Hause, wobei es sich um einen Weg handelt, den ich eigentlich schon seit Längerem mit dem Fahrrad ausprobieren wollte.
Blick zurück auf den Montcau
Da wir nicht genau wussten wie lang und schwierig er sein würde, liessen wir mein Auto in Mura, um es dort später abzuholen, was uns sowohl eine Hin- und Zurückwanderung sparte, als auch die Abhängigkeit von einem Taxiservice.

Zunächst gewinnt der Weg sehr rasch an Höhe, was etwas antrengend ist, doch ist der erste Bergkamm erstmal überwunden, sieht man bereits den Montserrat am Horizont womit die grobe Marschrichtung klar ist. Ein weiteres, nicht zu übersehenes Referenzmerkmal ist die Hochspannungsleitung, die parallell zum Weg verläuft, denn sie führt sowohl direkt am Farrell vorbei, wie auch am Puig Soler, unserem Hausberg. Besser ausgedrückt galt es also den Weg zu finden, der sich nicht zu weit von der Hochspannungslinie entfernt, was aber auch kein grosses Problem darstellt. Vom ersten Bergkamm aus geht es fast ausschliesslich bergab und zwar durch eine Landschaft, die abgesehen von Piste und Strommasten sehr naturbelassen und somit bestechend schön ist.
Blühender Rosmarin
Neben der üppigen Vegetation sind dabei insbesondere die meist nahezu trockenen Flussbetten in der Landschaft hevorzuheben in denen auch gestern, nach einer eher regnerischen Nacht nur stellenweise Wasser zu sehen war. Es handelt sich um diese Art von Flüssen, die vielleicht nur einmal in 20 Jahren wirklich viel Wasser führen, dann jedoch zu reissenden Strömchen anschwellen und selbst grössere Felsblöcke mitreissen, die ansonsten die meiste Zeit irgendwo auf dem Trockenen liegen. Teilweise hatten wir den Eindruck, dass unsere Wanderkarte in jenem Bereich nicht sehr detailgetreu ist. An einem Punkt, an dem wir zwar wussten wo wir uns in der Landschaft befanden, nicht jedoch wo auf der Karte (nein, wir waren nicht verloren) überraschte uns urplötzlich ein uns bekanntes Schild, womit klar war, dass wir diesen Punkt bereits von Sant Vicenç her kommend kennen. Nach weniger als zwei Stunden gemütlichen Wanderns befanden wir uns bereits in der Nähe des Farrell. Obwohl uns zwar noch immer mehr als die Hälfte des Weges bevorstand hatten wir deshalb bereits das Gefühl, gleich zu Hause zu sein. Da wir nun keine Eile mehr hatten liessen wir uns dazu hinreissen schöne Steine zu bewundern und zu sammeln, sowie die Landschaft zu fotografieren und ein bisschen mit der Kamera zu experimentieren, was sehr lustig war.Vom Farrell führte der Weg uns wieder etwas steiler hinab, und nachdem wir das Bett des Hauptflusses ein weiteres Mal kreuzten, stand der Aufstieg zu Sant Jaume de Vallhonesta an, der jedoch im Vergleich zum ersten Anstieg des Tages ein Klacks ist.
Blick zurück auf den Farrell mit maximalem optischen Zoom
Oben, an der Ruine des alten Hostals angekommen, wurden wir mit dem gewohnt schönen Blick auf den Montserrat belohnt.
Sant Jaume de Vallhonesta
Der Rest des Weges führt nun wieder bergab, an Sant Pere de Vallhonesta vorbei (wo wir Elisabets Vater auf seiner täglichen Route trafen) und in Richtung Sant Vicenç de Castellet.Nach etwa 5 Stunden kamen wir zu Hause an und haben nun, da wir nun den Schwierigkeitsgrad der Wanderung kennen, Lust, den Weg dahingehend zu modifizieren, dass er weniger Piste und mehr Schleichweg beinhaltet - ein weiteres Projekt.

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