Mar 26, 2007

l'Espluga


Und am Wochenende ging der Kurs weiter. Samstag früh war Elisabet jedoch nicht besonders gut drauf, weshalb sie ihre Teilnahme an der Codoleda absagte. Letztendlich war das aber gar nicht besonders tragisch, denn sie begleitete Txema und mich, die wir uns um 14.00 Uhr in den Naturpark von St. Llorenç aufmachten, um die Seile in der Sonntagshöhle zu installieren. Und dabei war Lisa eine grosse Hilfe, denn sie schleppte einen der 3 Rucksäcke mit Seilen. Txema und ich nahmen uns ebenfalls je eines Seilsackes an.



Die Höhlenbeschreibung sowie auch die Topographie zur Linken dieses Textes habe ich dem Absatz "topografias" des Weblog meines Höhlenkollegen Joan entnommen.



Wir setzten am Wochenende folgende Seile ein: 50m für den Einstieg, den kurzen Handlauf und den anschliessenden Schacht. Nach der Wanderung mit dem brusken Richtungswechsel ein 15m Seil für bis zum 17m Schacht. Hier, sowie auch für die beiden anschliessenden Schächte nutzten wir jeweils ein 55m Seil, wobei je 50m für die Schächte von 28m und 24m Tiefe reichen sollten. Ein weiteres 15m Seil hatten wir dabei um auch die -123m zu erreichen.


So wanderten wir fast eine Stunde lang schwer beladen (insgesamt 245m Seil, einen Haufen Karabiner und Txapes, ausserdem jeder Höhlengeschirr, Campingkram und Essen + Trinken) zur Casa de l'Espluga, wobei uns der Weg vom Parkplatz "Alzina" über den Coll de les tres Creus zwischen der Pola und Castellsapera hindurch an der Font de la Pola vorbeiführte. Von hier aus sucht man einen coll, der gegenüber der Quelle liegt, kreuzt diesen diagonal und folgt einfach nur der Piste, die direkt zum Ziel führt. Das Casa de l'Espluga ist eigentlich nur ein natürlicher Felsen, der einen starken Überhang bildet. Dieser wurde vor scheinbar langer, langer Zeit zugemauert, so dass sich eine Art Steinzeithaus ergibt, in dem wir jedes Jahr auf's Neue während des Höhlenkurses schlafen.Ohne Zeit zu verlieren begaben wir uns in die nahe Höhle. Txema als erster um zu installieren, gefolgt von Lisa und ich als Letzter, wobei ich Elisabet beaufsichtigte. Praktischerweise war sie mit dem Abseilen etwa genauso schnell wie Txema mit dem Installieren der Seile in der mit "Quimics" ausgerüsteten Höhle. Es klappte alles ganz gut, und selbst Elisabet genoss den Ausflug. Die letzten beiden 28m und 24m tiefen Schächte seilten Lisa und ich uns nicht mehr hinab, da von unten bereits das Signal zum Aufstieg kam. Auch der klappte gut, so dass wir nach etwa 2,5 Stunden wieder draussen waren und sogar noch den Sonnenuntergang geniessen konnten.
Auch der Rest der Truppe war inzwischen von der Codoleda aus eingetroffen.

Es folgte ein lustiges Abendessen mit Scherzen und Gesang irgendwelcher katalanischer und spanischer Kinderlieder und Gassenhauer, die mir allesamt unbekannt waren. Auch Lisa beglückte uns mit ein paar Melodien.Nachts wurde uns eine Stunde schlaf geraubt. Wird nicht dieses Jahr darüber abgestimmt, ob dieser Irrsinn nicht endlich wieder abgeschafft werden soll?

Um 11 Uhr Sommerzeit seilte ich mich dann als erster in die Höhle ein, gefolgt von Elisabet, Jordi, Mireia, Lidia, Sergi, Nuria, Toni und Pau. Diesmal machten wir auch die beiden längeren Schächte bis auf -110m Tiefe. Elisabet seilte sich bereits richtig professionell ab und es war eine Wonne ihr dabei zuzusehen. Unten angekommen warteten wir auf den letzten und ohne Zeit zu verlieren machte ich mich wieder an den Aufstieg. Alle waren damit einverstanden, dass Lisa und ich und von der Gruppe absetzen, so dass wir frühzeitig nach Hause kommen um noch etwas arbeiten zu können. Auf diese Weise waren wir schnell wieder an der Oberfläche. Den gesamten Aufstieg machte Elisabet ohne Hilfe und Ratschläge - ich sehe es schon kommen, dass sie sich in Kürze unterirdisch mit mehr Agilität bewegt als ich es trotz zweieinhalbjähriger Erfahrung tue.

Ohne Stress zogen wir uns um, assen etwas und gingen zurück zum Auto. Auf dem Rückweg hielten wir in Terrassa, wo das alljährliche Jazzpicknick stattfand. Nach einem Kaffee ging es dann weiter nach Manresa, wo wir um 18.00 Uhr ankamen. Um kurz nach neun riefen wir Joan und Mireia an. Auch der Rest der Gruppe war mittlerweile gut zuhause angekommen.

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