Letzten Montag hatte es in Katalonien heftig geschneit, und in den bergigeren Gebieten lag auch eine Woche später noch eine recht ordentliche Schneedecke. Aus diesem Grund griff ich nicht auf meinen (für mich) neuen V40 zurück, als wir in Richtung St. Llorenç de Morunys aufbrachen um die Höhle "Avenc de Montserrat Ubach" auch genannt "Bofia de Torremàs" zu besuchen. Das war auch ganz gut so, denn auf der Piste, auf der wir den letzten Kilometer der Annäherung machten, dominierte kaltes Weiss. Mit Joans Pathfinder waren wir besser drauf vorbereitet.
Bevor wir jedoch zur Höhle gingen schaute unsere nicht ganz kleine Gruppe, bestehend aus JdC, Eva, Boris, zwei Davids, zwei Núrias, Vanessa, Antonio, Joan und mir beim Eigentümer der Finca vorbei, wo wir ein Papier ausfüllten, damit der Herr wisse, wer wann bei ihm zu Besuch war. Ausserdem beschrieb er uns, wie wir die Höhle finden und wo wir parken können. Diese Information hätte er uns jedoch besser nicht gegeben, denn wir verstanden sie falsch, so dass wir über eine Stunde lang an nicht korrekter Stelle im Schnee den steil abfallenden Weg zur Höhle suchten. Als wir ihn mit Hilfe eines GPS-Empfängers doch noch fanden, war es bereits recht spät und ich rechnete eigentlich nicht mehr mit einem erfolgreichen Höhlenbesuch. Ich alter Pessimist.
Den Abstieg zur Höhle sicherte David P. mit einem Seil, das er an einem toten, noch nicht ganz morschen Baum angebracht hatte. Als ich am Höhleneingang ankam, installierte Boris bereits den ersten Schacht und nach einer Weile des Wartens in guter Gesellschaft ging es auch für mich hinab in die Tiefe. Überaus hurtig fand ich mich in etwa 120 Metern Tiefe wieder, wo wir bei meinem letzten Besuch im August 2009 umgekehrt waren. In den letzten 3 Schächten war das Vorankommen dann etwas langsamer, dafür hatten wir jedoch mehr Zeit uns untereinander kennenzulernen. Um 15.30 waren wir mehr oder weniger alle am tiefsten Punkt der Höhle. Lediglich JdC machte den letzten Schacht nicht sondern widmete sich stattdessen weiter oben der Fotografie.Nach einer kleinen Stärkung ging es wieder hinauf und im Laufe von etwa 3 Stunden kam die gesamte Gruppe wieder unter freiem Himmel zusammen, wobei die letzten gerade noch die Sonne untergehen sahen.
Ein erfolgreicher Höhlenausflug den ich in guter Gesellschaft verbracht habe, wobei es mich besonders gefreut hat David und Núria kennenzulernen und die Mallorkanische Núria wiederzutreffen.An Seilen benötigten wir:
- 1 x 80m (Einstiegsrampe und P 27,5)
- 1 x 100m (P28, P22 und P13) (sehr knapp)
- ein paar Meter zur Sicherung eines kleinen Abstiegs, 6m reichen
- 1 x 70m (P22 und P23) (sehr knapp)
- 1 x 50m (P 25)
Ausserdem verwendeten wir 100m Seil, um den Abstieg zum Höhleneingang zu sichern, was, wie ich finde, durchaus Sinn macht, denn wenn man auf dem Weg neben dem steilen Abhang ins Rutschen käme wäre man am Ende des Tages wahrscheinlich genauso tot, als wie wenn man im Inneren der Höhle in die Tiefe stürzte. Ob der morsche, tote Baum jedoch beim nächsten Mal auch noch hält bezweifel ich pessimistisch.
Die Fotos habe ich (schlechten Gewissens) Joans Blog entwendet.
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