Leider musste ich feststellen, dass ich meinen Helm zu Hause vergessen hatte. Zum Glück konnte David mir jedoch eine Stirnlampe leihen, so dass meine einzigen Sorgen Steinschlag und Stösse gegen die Höhlenwand sein sollten, denn verpassen wollte ich die Höhle wegen des vergessenen Helms auf keinen Fall. Um zumindest die Wahrscheinlichkeit des Steinschlags zu minimieren, beschloss ich, mich als letzter einzuseilen und die Höhle als Erster wieder zu verlassen, denn wenn Steine fallen, so passiert dies fast ausschliesslich aus Unachtsamkeit anderer Personen.
Im Wirrwar der Vegetation war die Höhle nicht einfach zu finden, doch lohnte sich die Suche, denn bereits in einigen Metern Tiefe sahen wir schöne Tropfsteinformationen, von denen uns David zwar berichtet hatte, die wir jedoch dennoch nicht erwarteten, da die Höhle tektonischer Herkunft ist. Wegen der vielen Zwischeninstallationen benutzten wir zwei 60m Seile um den tiefsten Punkt auf -76m zu erreichen, wobei das zweite Seil knapp bemessen war, weshalb es durchaus empfehlenswert ist, ein paar Meter mehr einzuplanen.In etwa 35m Tiefe ist eine Engstelle zu überwinden, die man am Besten mit den Füssen voran angeht, was jedoch auch nicht ganz leicht ist, da sich die weiteste Stelle des Loches in etwa 1,5m Höhe befindet. Bis alle von uns diesen Punkt überwunden hatten, gab es für jeden genug zu lachen und komischerweise hatte ich sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg das Gefühl, das es hinter jenem Punkt viel wärmer war. Relativ schnell machten wir uns wieder an den Aufstieg, denn es wartete noch eine weiter Höhle auf unseren Besuch. Nach kurzer Autofahrt und einer Kleinigkeit zu Essen machten wir uns auf den Fussweg zur Höhle "Coves de Masiet". Auch hier brauchten wir ein wenig länger um einen der Eingänge zu finden. Wir erwarteten, die gesamten 521m Länge der Höhle begutachten zu können, mussten jedoch nach bereits 50m feststellen, dass sich die Höhlendecke dem Boden dermassen annähert, dass uns ein Weiterkommen unmöglich war. Nach einer Weile des Kriechens um vielleicht doch noch einen "Weg" zu finden, beschlossen wir, uns an die Suche nach einem der anderen Eingänge zu machen, wobei ich zugegebenermassen der am wenigsten motivierte Teilnehmer war (im krassen Gegensatz zu Ivàn). Trotz seines Entdeckerdrangs war es auch Ivàn unmöglich im dichten Dschungel ein weiteres Loch im Boden auszumachen, so dass wir nach einer Weile beschlossen wieder die Bar in La Riba aufzusuchen. Gut gestärkt und einander besser kennengelernt ging es nach einem weiteren erfolgreichen Höhlentag wieder nach Hause.
(Sämtliche Fotos habe ich Joans Blog entnommen)
(Sämtliche Fotos habe ich Joans Blog entnommen)
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