Jan 17, 2011

Rundtour

L'Alzina del Vent
Am Samstag war Elisabet bei Operación Triunfo, einer Fernsehsendung die wohl so ähnlich ist wie DSDS - ich kenne allerdings beide nicht. Da sie dort den ganzen Tag zu tun hatte, beschloss ich, eine etwas ausgiebigere Fahraddtour zu machen...
Die Route verläuft im Uhrzeigersinn. Links vom Kartenausschnitt fehlen etwa 10 km

Sie führte mich zunächst zu Sant Jaume de Vallhonesta und von dort zu einer mir unbekannten Kapelle namens Santa Maria de Palou. Diese liegt in etwa 13 km Entfernung ganz in der Nähe des Farrell, jedoch an einem Weg, den ich zuvor noch nie genommen hatte. Ich liess das Rad an einem kleinen Staudamm zurück und begab mich über diesen zum Gebäude (oder was davon übrig ist) um ein paar Fotos zu machen. Schade eigentlich, dass diese alten Bauten sich selbst überlassen werden und zum Zerfall verdammt sind.Zurück am Fahrrad änderte ich meinen ursprünglichen Plan. Eigentlich hatte ich mich zu Puig Doure begeben wollen, einer Ruine an der ich bislang zweimal war, aber jenseits derer ich keine Kenntnisse des Naturparks habe. Ab hier hätte ich neue Pisten und Waldwege erforscht, die mich im Idealfall nach Osten gebracht hätten. Ein Blick auf die Karte sagte mir jedoch, dass es ganz in der Nähe der Kapelle bereits eine mir nicht bekannte Piste gibt, die ebenfalls nach Osten führt und über die ich noch mehr Neuland kennenlernen würde - diese sollte es also sein. Bis zum "Còdol Llarg" fuhr ich zunächst in Richtung Mura, den Weg kannte ich bereits von einer Wanderung her, die ich vor Kurzem mit Elisabet gemacht hatte. Hier bog ich jedoch in den "Torrent de l'Infern" ein - in Richtung Osten.
Links der Turó del Malpàs wie ich ihn aus der Nähe des Puig Andreu sah

Der Weg verlief mal links und mal rechts vom Flussbett des Torrents, in dem sich einige recht grosse Felsen angesammelt haben. Kaum zu glauben dass da ab und zu mal so viel Wasser durchrauscht, dass selbst solche Brocken bewegt werden. Während die Piste stetig an Höhe gewann, passierte ich auch den Punkt, an dem sich mein Weg mit dem Weg vereinigt, den ich genommen hätte, wenn ich über Puig Doure gefahren wäre. Bald darauf bog ich nach Norden ab und begann den Aufstieg zum 757m hohen Puig Andreu - einen mir bis dato völlig unbekannten Gipfelchen unseres Naturparks.
Blick in Richtung Mura. Zu sehen ist ein ser markanter Hochspannungsmast der mir schon oft als Referenz diente


Dieser ist etwas speziell, da er fast ganz oben einen kleinen Überhang hat, vor den vor langer Zeit eine Mauer gebaut wurde, die mittlerweile jedoch etwas zerfallen ist. Es ist aber trotzdem ein interessanter Ort um dort eventuell irgendwann mal zu biwacken.Da ich das Rad zu weit mit hinauf genommen hatte musste ich nach meinem Gipfelerfolg zunächst ein paar Meter an Höhe verlieren um wieder auf einen cyclablen Weg zu gelangen. Dieser führte mich bald wieder bergauf, am Puig Bo vorbei und auf den bewaldeten, 817m hohen Turó dels Ducs, den ich jedoch nicht bemerkte, da ich ungefähr ab hier nicht mehr genau wusste, wo genau ich mich auf der Karte befand. Der sehr schöne Weg, der allerdings besser zum Wandern als zum Radeln geeignet ist, führte mich an einem Pessebre, einem Krippenspiel, vorbei. Solcherlei Installationen findet man durchaus öfter, da sie in Katalonien irgendwie mit der Exkursionskultur verbunden sind. Auf unserem Hausberg gibt es z. B. auch eins und ebenso in vielen Höhlen, wo sie jedoch meist aus Schlamm konstruiert sind.
Pessebre
Erst als ich an der Alzina del Vent vorbeikam, einer monumentalen Steineiche (die auf dem Eröffnungsbild dieses Eintrags bestaunt werden kann), war ich wieder lokalisiert. Von hier aus ging es zum Coll de Boix, an dem ich vor 2 oder 3 Jahren bereits einmal mit dem Rad war - jedoch im Dunkeln und ohne zu wissen wo ich mich damals befand. Hier gab es übrigens ein weiteres Krippenspiel zu bestaunen. Nun galt es nur noch den Markierungen des GR 5 zu folgen, die mich flux zum Coll de les Tres Creus führten, einem Schlüsselpunkt der zwar immernoch weit weg von zu Hause liegt, mir jedoch durch eine Reihe vergangener Ausflüge gut bekannt ist, wobei ich aber nur ein einziges Mal nicht mit dem Auto hierhergekommen war. Kurz zuvor hatte ich auch den mit 918 Metern höchsten Punkt meines Ausflugs erreicht - ab hier ging es im Grossen und Ganzen also nur noch bergab.
Der Weg führte mich nun an Castellsapera und dem Patller de Tot l'Any vorbei zur Quelle namens Font del Lladre, an der ich kurz hielt und meinen letzten Müsliriegel ass. Die Quelle war zwar trocken, doch der Ort ist auch so sehr schön.
Die Font del Lladre befindet sich unter einem Überhang
Nun fuhr ich zum Coll de Correu an dem ich mich vom GR 5 trennte und stattdessen den Camí Ral folgte. Bald kam ich an den Hostalets de Daví vorbei, wo ich auch die letzte mir bleibende Mandarine verspeiste. Ab hier kenne ich das Gelände rund um den Hauptweg bereits wieder wie meine Westentasche. Bis zum Coll de Gipó musste ich zwar noch ein wenig strampeln, hatte jedoch dabei das Gefühl, praktisch wieder zu Hause zu sein. Für die letzte, lange und schnelle Abfahrt zog ich mir eine Jacke an und in weniger als 20 Minuten war ich wieder daheim. Insgesamt hatte ich 5,5 Stunden gebraucht.

Laut ICC ist die Route 36,2 km lang. Die akkumulierten, positiven Höhenunterschiede summieren sich auf 1188m. Der tiefste Punkt der Route befindet sich auf 162m Höhe, der höchste auf 918m. Während der Tour sah ich eine Vielzahl von Abzweigungen, die ich nicht probierte, die ergo noch zu erforschen sind - dummerweise sind die jedoch so weit weg von zu Hause, dass ihr Exploració durchaus Mühe und Zeit kosten wird.

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