Es ist schon eine Weile her, dass hier nicht mehr die Zahlen- und Buchstabenkombination "100 cims" auftaucht, aber am vergangenen Samstag machten Elisabet und ich tatsächlich unseren 30. jener übers katalanische Territorium verstreuten Gipfel: den Montgrí.
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Eigentlich war der Aufstieg jedoch gar nicht vorgesehen, da wir uns lediglich in die Comarca "Baix Empordà" begeben hatten, um zwei Konzerten des Jazzfestivals in La Pera beizuwohnen, für das Elisabet Eintrittskarten hatte. Am Samstag begaben wir uns also nach jenseits von Girona und dorta auf die Suche nach einem Campingplatz. Wir fanden auch einen sehr schönen, bloss war dieser zu unserer Verwunderung nicht geöffnet, was ich im Juni doch für etwas seltsam halte. Elisabet's TomTom zögerte nicht lang und offerierte uns einen anderen Campingplatz in Estartit. Der kam uns zwar etwas seltsam und sehr teuer vor, jedoch hatten wir mittlerweile keine Zeit mehr zu verlieren - es war bereits deutlich nach 21.00 Uhr und in weniger als einer Stunde würde das erste Konzert beginnen. Das Zelt war schnell aufgebaut, wir zogen uns um, machten uns frisch und präsentierten uns pünktlich auf dem Dorfplatz in La Pera.
Das Konzert mochte ich nicht. Zwei Gitarren und ein Kontrabass, die Musik inspiriert von Django Reinhardt, den ich auch nur von Woody Allen her kenne. Supersophistiziertes Gitarrengedudel trifft es wohl ganz gut, oder auch Gypsy-Jazz, wie es wohl eigentlich heisst. Auch wenn ich die Musik nicht mochte war es trotzdem ganz interessant den Musikern zuzugucken, da es zumindest beeindruckend war, wie schnell und exakt sie ihre Tonabfolgen produzierten. Ausserdem erzählte der Hauptgitarrist zwischendurch durchaus interessante und unterhaltsame Anekdoten.
Am Sonntag besuchten wir in Ullastret eine alte Ibersiedlung von vor 2600 Jahren und ein an sie angeschlossenes Museum. Das war zwar alles ganz interessant, kann jedoch bei Weitem nicht mit jenem mithalten, was wir letztes Jahr auf Menorca zu Gesicht kriegten. Danach begaben wir uns nach Bisbal d'Empordà wo wir zu Mittag assen und ein bisschen rumschlenderten.
Dann kam das Highlight des Wochenendes. Wir erklommen den Montgrí, auf dem man bereits vom Dorf Torroella de Montgrí, von unten also, deutlich eine Burg ausmachen konnte. Der Aufstieg sieht beeindruckender aus als er ist, dabei handelt es sich nur um etwa 260 zu überwindene Höhenmeter, für die man laut Wegweiser exakt 43 Minuten einplanen muss. Elisabet hatte lediglich Sandalen an, und zwar keinesfalls Trekkingsandalen.
Das Gelände war wirklich ganz und gar nicht sandalentauglich und sie war auch zweimal drauf und dran den Aufstieg abzubrechen, jedoch sah es beide Male so aus, als würde der Weg nun besser werden, tat er auch, allerdings nur um kurz darauf wieder zerklüftetem Gestein zu weichen. Nichtsdestotrotz behielt der Wegweiser nahezu Recht. Die Burg selbst besteht nur aus 4 Wänden und hat weder einen Innenausbau, noch ein Dach. Sie ist dafür aber trotzdem sehr gut erhalten. über eine Wendeltreppe in einem der Ecktürmen erreicht man den Rundgang auf den Wänden, von dem aus man eine gute Aussicht in alle Richtungen hat. Auch die Illes Medes sind von hier schön zu sehen.
Mit gutem Schuhwerk kein Problem |
Wieder am Camping hatten wir gerade die Zeit für eine Dusche, bevor wir uns nach Púbol begaben, was aber eigentlich ebenfalls zu La Pera gehört. Hier befindet sich ein Schlösschen, in dem sich das Galamuseum befindet, wobei Gala die Gattin Salvador Dalís war, die hier früher mal wohnte. Auch heute stand gitarrenlastige Musik auf dem Plan. Eine auf Fado spezialisierte Sängerin wurde von einem Gitarristen begleitet .... angeblich auch eine Form von Jazz, die ich nicht mag. Das beste am Konzert war eigentlich, dass es nicht ernsthaft zu regnen anfing, und natürlich der Schlossgarten, der sehr schön war.
Nach einer weitern Nacht im Zelt fuhren wir ohne Eile wieder nach Hause.
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