May 29, 2011

Cornellà


 Teil des Brückenchaos bei Martorell - rechts sieht man den Spitzbogen der Teufelbrücke
Juhuu, ich bin heute mit dem Rad zur Pont del Diable nach Martorell gefahren.
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Wie ich nach meinem letzten Erkundungsausflug zur Puda bereits fürchtete, folgt der Weg ab dort für ein paar Kilometer einer Landstrasse, auf der leider eine ganze Menge Autos fahren. Zwar fuhren sie nicht besonders schnell, doch geniessen konnte ich jenes Teilstück trotzdem nicht.

Bereits seit einiger Zeit führte ich Erkundungsfahrten durch, die mich am Llobregat entlang immer weiter nach Süden führten. Dabei bekam ich einige sehr schöne Stellen zu sehen sehen, die ich teilweise bereits in vorhergehenden Artikeln präsentiert habe. Der Mäander des Flusses wäre hier zu erwähnen, das Nachbardorf "Castellbell i el Vilar" mit seinen verschiedenen Dorfkernen und auch das nächste Dorf namens "Monistrol de Montserrat". Ab dort geht's dann wieder unmittelbar am Fluss entlang, wobei der Weg recht bald direkt unterhalb der Seilbahnstation der Linie zum Montserrat hinauf verläuft. Links im Bild sieht man, wie eine Kabine der Bahn gerade vom Montserratkloster herunterkommt.




Als Nächstes kommt ein recht beeindruckendes Fleckchen Erde:
Neben einem Tunnel der Strasse nach Barcelona befindet sich ein kleiner Staudamm, um den herum die Felsen vor exquisiter Schönheit erstrahlen und wo es sich wirklich lohnen würde mal ein Picknick zu machen ... obwohl ich nun schon eine ganze Menge solcher für ein Picknick geeigneter Punkte kenne und wir praktisch so gut wie nie Picknicks machen. Wie auch immer - kurze Zeit später dann gelangt man zur Puda.

Links oben sieht man eine Kapelle auf dem Berg, darunter die Strasse mit kleinem Tunnel und rechts ein Stück vom Motserrat. Im Vordergrund eine sehr schöne Stelle des Llobregats.

Dann ändert sich der Weg abrupt. Zunächst geht es mangels geeigneten Fahrradweges etwa 300m auf der Schnellstrasse in die Gegenrichtung, heisst in Richtung Manresa. Eine asphaltierte, aber sehr verkehrsarme Strasse biegt dann nach links ab und führt zunächst bergauf. An einer T-Kreuzung zeigt ein Wegweiser nach Esparraguera und diesem Weg folgend gelangt man in eine Siedlung, die man jedoch bald wieder auf der jenseitigen Seite verlässt. Man kreuzt die Colonia Sedó - einen dieser alten Fabrikkomplexe, in denen die Arbeiter früher auch wohnten, und eine bereits deutlich verkehrsreichere Strasse mit der Bezeichnung C-1414 führt weiter bis zur A2, der Bundesstrasse von Barcelona nach Lleida. Dies ist das verkehrstechnisch blödeste Teilstück meiner heutigen Tour und man braucht wohl etwa 20 Minuten dafür. Nachdem man die Kreisverkehre der Ein-und Ausfahrten der Bundesstrasse hinter sich gelassen hat, begibt man sich in ein Industriegebiet und nach ein paar Kurven führt der Weg hinab in ein Flussbett. Diese Gegend ist ungemütlich. Es geht an verlassenen Autowracks vorbei und man hat das Gefühl gleich einen Platten zu kriegen, da eine Heroinspritze Im Mantel stecken bleiben könnte. Zweifellos würde eine Gruppe von Zigeunern oder sonstiger zwielichtiger Gestalten die Situation ausnutzen um ..... aber so lang ist das Stück auch gar nicht, denn recht bald fährt man durch diesen einladend aussehenden Tunnel...

 ...und kommt irgendwie in Abrera an. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie man von Abrera nach Martorell kommt, jedoch führt der Weg "hinter" den Installationen der Solvay entlang, so dass man auch die mal aus einem anderen Blickwinkel zu Gesicht kriegt. 

In Martorell geht es zunächst an einem Rangierbahnhof vorbei bevor man in die eigentliche Stadt kommt. Hier verlor ich den zwar den Weg, jedoch war ich bereits wieder in Nähe des Llobregats, sodass ich mich von diesem zur Teufelsbrücke leiten lassen konnte.
 
Etappenziel: Pont del Diable
Somit war das erste Etappenziel erreicht. Nun galt es den ausgeschilderten Fahrradweg nach Barcelona zu erforschen, den ich bei meinem ersten Besuch der Teufelsbrücke gesehen hatte. Es ist zwar ein recht langer Weg, da immernoch über 30 Kilometer bis nach Barcelona fehlen, jedoch ist er sehr leicht, da es weder bergauf noch -ab geht und man sich auch nicht verfahren kann, da man schlichtweg nur dem Fluss folgen muss. Interessant ist er, denn es geht Seite an Seite mit Schnellstrassen und Bahnlinien durch Industriegebiete hindurch, wobei der Fluss jedoch in einem deutlichen Kontrast zu seinem Umfeld steht. Zum Beispiel sieht man immer mal wieder Fischreiher im Wasser stehen oder über einen hinwegfliegen. 

man kommt unter einer ganzen Menge Brücken hindurch

 An einem Punkt wurde ich durch Bauarbeiten gezwungen den Fluss zu queren. Ab dort fuhr ich am rechten Flussufer entlang. Da es mir einerlei war auf welcher Seite des Flusses zu radeln kam ich dadurch jedoch nicht nach Barcelona sondern fuhr vielmehr direkt in Richtung Mündung. Da diese direkt am Flughafen liegt, mir nicht klar war, ob ich von dort Zugang zur Bahnlinie des Flughafens hätte und ich nicht nach 16:00 Uhr zu Hause sein wollte, nutzte ich bereits in Cornellà die Möglichkeit, mit dem Zug nach Hause zu fahren.
Das Stadion von Barcelonas zweitem grossen Verein (Espanyol Barcelona) steht in Cornellà

Auch wenn ich nicht nach Barcelona geradelt bin, bin ich mit dem dem Ausflug höchst zufrieden. Es waren 63 Kilometer, für die ich ungefähr 3,5 Stunden brauchte, plus eine Stunde und 15 Minuten für die Bahnfahrt nach Hause, die Suche des Bahnhofs und die Wartezeit an Selbigem. Sebastian Vettels Zieleinfahrt in Monaco konnte ich sogar noch live im Fernsehen sehen. Wiederholen möchte ich die Tour trotzdem nochmal. Dann allerdings möchte ich entweder die Diagonal beradeln oder am Flussdelta ankommen.

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