Nov 14, 2011

Erste Klettererfahrungen


Panorama vom Paller de Tot l'Any aus in Richtung Castellsapera
Am vergangen Samstag wollten Xavi und ich eigentlich den Posets besteigen. Der Plan war, am Freitag nach meinem Tanzkurs nach Eriste zu fahren, in oder neben dem Auto zu schlafen, am Samstag in etwa 6 Stunden den 3000er zu besteigen, in 5 weitern Stunden zum Auto zurückzukehren und daraufhin wieder nach Hause zu fahren. Da vor etwa einer Woche jedoch sehr viel Schnee in den Pyrinäen gefallen ist, schien uns unser Zeitplan für Auf- und Abstieg nicht haltbar, und wir beschlossen, stattdessen im Naturpark Sant Llorenç del Munt klettern zu gehen...
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Der Paller vor Nebel und dem Montserrat
Ich bin vor Jahren zwar einmal mit Xavi im Montserrat klettern gewesen, jedoch ist das ein Thema, von dem ich ungefähr gar nichts verstehe. Da ich keine Kletterschuhe besitze, schlug Xavi zwei Gipfelchen vor, die man als Nachkletterer auch mit Turnschuhen schaffen kann: den Paller de Tot l'Any und Castell de Bocs. Beide sind von der Alzina del Salari aus zu Fuss erreichbar und beide machten mir grosse Illusionen, da es sich um zwei der markantesten Gipfel in der Nähe handelt.

Da Xavi nur ein etwa 30 Meter langes Seil zur Verfügung hatte (sein anderes hatte er verliehen und noch nicht zurückbekommen), brachte ich mein 60m Höhlenseil mit. Mit dem kann man zwar nicht klettern, da es sich dabei um ein semistatisches Seil handelt, jedoch erlaubte es uns, uns bis zu 30m am Stück abzuseilen.

Am Paller angekommen seilten wir uns ein, und Xavi machte sich auf den Weg nach oben, während ich ihn sicherte. Es handelt sich um eine kurze Kletterei und nach nur 4 Zwischensicherungen war Xavi bereits oben. Beim Nachklettern hatte ich keine grossen Probleme. Das Problematischste war eigentlich nur, die Griffe herauszusuchen, die bei Belastung nicht nachgeben. Vom 818m hohen Gipfel hatten wir eine schöne Aussicht über die mittlerweile von Wolken und Nebel eingenommenen Landschaft.
Nach einem kurzen Abstecher zur Font del Lladre, machten wir uns auf den Weg zum Castell de Bocs. Es handelt sich hierbei um 3 hintereinander liegende Felskuppeln, auf deren letzter und mit 662m höchsten eine katalanische Flagge weht. Um zu ihr zu gelangen muss man zunächst die anderen beiden Kuppeln besteigen.
Von links nach rechts: Kuppel 3 und 2
Die erste erreicht man nach einer leichten Bergaufwanderung, für die zweite muss man bereits etwas kraxeln und ab hier wird es deutlich schwieriger. Für den Abstieg von der zweiten Kuppel beschlossen wir uns abzuseilen, holten das Seil daraufhin jedoch von unten wieder ein, da wir es für den Abstieg von der Hauptkuppel brauchen würden und der Wiederaufstieg der zweiten Kuppel ausserdem leichter aussah.
Abseilen von der 2. Kuppel

Nun stand mit dem Aufstieg der dritten Kuppel die eigentliche Kletterei an. Xavi ging selbstredend wieder voran. Dieses Mal fand er während etwa 15 oder 20 Meter keine Möglichkeit, eine Zwischensicherung anzubringen, was ihmnach für Klettereien in Sant Llorenç recht typisch ist. Es sind zwar keine schweren Kletterpartien, jedoch würde ein Moment der Unachtsamkeit oder ein Abrutschen trotzdem einen gefährlichen Sturz bedeuten. Das passierte jedoch nicht, und nach einigen Minuten rief er mir zu, dass ich gesichert sei und nachklettern könne. Auch für dieses Gipfelchen war nur eine Seillänge notwendig. Trotzdem waren wir ein bisschen stolz, Castell de Bocs bezwungen zu haben. 
Castell de Bocs
Wir haben bereits weitere Pläne für die Zukunft geschmiedet, für die ich mir Kletterschuhe zulegen werde und Xavi ein neues Kletterseil zu kaufen plant.

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