Dec 7, 2011

La Magdalena Superior

Magdalena Superior - 1154m
Da Xavi und ich uns für 2012 Grosses vorgenommen haben, habe ich mir ein Paar Kletterschuhe zugelegt, die ich gestern zusammen mit Xavis neuem Seil zum ersten Mal ausprobieren konnte. Eigentlich sah der Plan vor, uns an der Agulla Sense Nom im Montserrat zu versuchen, da Xavi jedoch eine gute Bekannte seinerseits überreden konnte, uns zu begleiten, kam es zu einer Planänderung.
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Vicky führte uns zum Gorro Frigi, einer der höchsten Agullas (Felssäulen) dort, die ausserdem recht leicht zu erklettern ist. Bevor wir loslegten, gingen wir jedoch zunächst zur nicht ganz so leichten, und sogar einen Meter höheren, Magdalena Superior, um an einem leicht zugänglichen Standplatz der Via Doc Anton etwas Theorie zu üben, die Vicky hauptsächlich mir vermittelte. Nachdem wir damit fertig waren, beschlossen wir, an dieser Route der Magdalena zu bleiben, und den Gorro ein anderes Mal zu machen. Hier sieht man sehr schön, wie die Route Doc Anton verläuft.
Ein letztes Foto von Vicky, bevor sie sich meinem zweiten Standplatz anvertraut
Die ersten beiden, sehr leichten Seillängen kletterte ich vor, um mein neu erworbenes Wissen des Standplatzbaus, sowie des Sicherns der Nachkletterer anzuwenden. Dabei merkte ich schnell, welches die Vor- und Nachteile von Kletterschuhen und normalen Turnschuhen sind. Ein klarer Vorteil ist, dass man mit ihnen richtig klettern kann, man bezahlt ihn allerdings mit kalten und schmerzenden Füssen. 
Die letzte Seillänge
Die nächsten beiden Seillängen waren dann nahezu vertikal, und Xavi kletterte vor, wobei ich ihn sicherte. Die folgende Nachkletterei war für mich an zwei Stellen gar nicht einfach, an der Schlüsselstelle konnte ich mir jedoch mit einer Schlinge behelfen, die ich von dort ergreifen konnte. Die beiden von Xavi errichteten Standplätze gaben mir dann auch das Gefühl, das ich ersehnt hatte - mitten in einer Wand eingehängt, eine gute Aussicht nach Drumherum und Herab geniessen zu können. Die letzte Seillänge kletterte Vicky vor.
Dieses Stück war kürzer und bis auf die ersten Meter auch leichter als die letzten beiden, so dass wir bald auf dem Gipfel der 1154m hohen Magdalena Superior de Montserrat standen. Grossartig!
Als erstes zogen wir uns die Kletterschuhe aus und warme Socken sowie Turnschuhe an. Meine Zehen, an denen ich mir vor Jahren mal Erfrierungen zugezogen hatte, und deren Durchblutung mir seitdem immer Schwierigkeiten bereitet, waren zu diesem Zeitpunkt kreideweiss und absolut gefühlslos.
Auf der Magdalena Superior, Cavall Bernard im Hintergrund
Dann konnten wir die Aussicht geniessen. Es gab eine ganze Menge Felsnadeln zu sehen, die ebenfalls von Kletteren gekront waren, oder an deren Wänden sich Klettervolk versuchte. Das ist recht witzig anzuschauen. Wir machten ein paar Fotos, beglückwünschten uns gegenseitig und bereiteten dann das Abseilen auf der anderen Seite der Magdalena vor. Da es sich um nur zwei Seillängen handelte, ging dies ziemlich schnell.
Auf dem Weg nach unten, hinter mir die Magdalena inferior sowie die Gorra Marinera. Man beachte die Gruppe Kletterer auf Letzterer.
Xavi seilte sich als Letzter ab.
Unten angekommen bekam ich langsam wieder Gefühl in den Zehen, wobei eindeutig das von Schmerz dominierte. Wir aassen etwas, machten noch schnell einen Abstecher zur Miranda de Santa Magdalena, einem sehr nahe gelegenen Aussichtspunkt, und begaben uns wieder zurück zum Auto.
Ein sehr cooler Tag - und als nächstes werde ich mir einen ATC oder Reverso zulegen. Xavi redet sogar schon von einem weiteren neuen Seil.

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