May 30, 2010

Von der Barata nach Hause

Castellsapera, von "unserer" Seite aus gesehen
Am vergangenen Wochenende fuhr ich mit meinem Fahrrad durch den Naturpark von Sant Llorenç nach Terrassa, wofür ich wesentlich weniger Zeit benötigte, als ich mir gedacht hatte. Nach etwas mehr als 2,5 Stunden kam ich bereits am dortigen Bahnhof an, von wo aus ich mit dem Zug wieder heimfuhr. Die letzten 9 oder 10km der Strecke folgen der Strasse zwischen Talamanca und Terrassa, die auf diesem Teilstück, konkreterweise ab dem Parkplatz der Alzina del Salari, ausschliesslich bergab geht, und sind dementsprechend schnell zurückgelegt. Sehr schnell sogar, denn die meisten der Autos, die mich überholt hatten, holte ich an der ersten Ampel in Terrassa wieder ein. Und weil ich für die etwa 20km lange Bergauf-Strecke durch den Naturpark nur knapp über 2 Stunden gebraucht hatte, sie sehr schön war und ich sie auch gern Elisabet zeigen wollte, die jedoch nicht viel vom Radeln hält, dachte ich mir, dass es eine gute Idee sei, sich mit dem Auto in die Nähe des erwähnten Parkplatzes zu begeben, nämlich zu einem Punkt namens La Barata, und von dort zu Fuss nach Hause zu wandern. Genau dies taten wir gestern, und machten dabei Fotos. Gute Idee.

Zunächst ging es bergauf in Richtung zum Collet Estret und alsbald befanden wir uns hinter dem uns gut bekannten Berg Castellsapera, den wir gewohnt sind am Horizont zu sehen. Nach einer etwas längeren Mittagspause, in der wir uns an Kabeljau mit Auberginensosse sowie etwas Fischsuppe aus der Thermoskanne erlabten, ging es in Richtung Paller de Tot l'Any weiter.
Paller de Tot l'Any
Ein abzweigender Weg indizierte die Font del Lladre, eine Quelle, die laut Wanderkarte nah am Weg liegen sollte, weshalb wir einen kleinen Abstecher machten, der sich wirklich lohnte. Zurück auf dem Weg kamen wir als nächstes am Castell de Bocs vorbei, drei runden Gipfelchen einer neben dem andern, deren höchster von einer katalanischen Flagge geschmückt wird - die ich mir vorgenommen habe irgendwann mal aus der Nähe anzusehen.
Kurz vor dem Coll de Correu
Am Coll de Correu trennen sich Camí Ral und GR, wobei wir auf dem Camí Ral blieben, der uns schnell zu den Hostalets de Daví führte. Vorher jedoch fanden wir eine Höhle, direkt am Wegesrand gelegen, dir mir eine Woche zuvor nicht aufgefallen war, als ich mit dem Rad in die entgegengesetzte Richtung gefahren war. Sie war notdürftig mit Ästen bedeckt, wahrscheinlich damit es Kindern schwerer falle in diese Falle zu fallen, im Fall eines Unglücksfalles. Experimentelle Steinwürfe deuten zwar nur auf ein etwa 6 - 8 Meter tiefes Loch hin, doch vielleicht lässt sich mit ein bisschen Grablust und Glück ja eine Fortsetzung freiräumen .... ? In unserer Wanderkarte ist die Höhle erstaunlicherweise nicht verzeichnet.
Blick zurückMata-Rodona
An den Hostalets machten wir eine Apfelsinenpause...... und wenig später befanden wir uns bereits am Coll de Gipó, von dem aus wir den Weg nach Hause wohl auch mit verbundenen Augen fänden, auch wenn er sich temporär in die Länge zieht, da von dort immernoch etwa 1,5 Stunden fehlen dürften.
El Ginebral
Alles in Allem eine schöne Wanderung, die Lust auf andere, ähnliche Routen macht.

May 9, 2010

Avenc de Pompeu Fabra


Carles
Pompeu Fabra war der herausragenste katalanische Philologe, was wohl soviel wie Sprachwissenschaftler heisst. Nach ihm benannt ist nicht nur eine der wichtigeren Barcelonaer Universitäten, ein Platz in Barcelona, sowie eine U-Bahnstation, sondern auch - und das weiss nichtmal das Fräulein Vicky Pedia - eine Höhle im Naturpark Garraf. Diese Woche fragte JdC im GEXXI Forum, ob nicht irgendwer Lust hätte, am Samstag eben diese zu besuchen, und sein Sohn Carles, David P. Ivàn, Asun, Truji, Joan und ich stimmten zu.
Die drei Roten
Nach dem Früstück in Vallirana machten wir uns auf den Weg, den man fast gänzlich mit dem Auto bewältigt. Ivàn installierte und schnell befanden wir uns im Inneren der Höhle.

Asun
Da die Höhlen im Garraf seit jeher das Problem des Sauerstoffmangels, bzw. des CO2 Exzesses oder eventuell sogar Beidem haben, hatte Truji ein Piepgerät mitgenommen, das sehr bald anfing zu piepen. Auch die Feuerzeuge funktionierten nicht wie gewohnt und kurze Zeit später hatten David und JdC (die sich bereits einen Schacht weiter unten befanden) ein kratzendes Gefühl im Hals, sodass wir beschlossen umzukehren.
"Ist doch keine Piepshow hier!"
Da es noch relativ früh war und uns die Höhlenlust noch nicht vergangen war, beshlossen wir, der Nachbarhöhle Abat Esquarré einen Besuch abzustatten. Auch hier kamen wir nicht bis zum tiefsten Punkt, jedoch hatte dieser Umstand nichts mit der Luftqualität zu tun, sondern schlicht damit, das langsam die Lust nach einem Bier und etwas zu Essen überwog.
Ivàn
Auch wenn die eigentlichen Höhlenbesuche nicht gerade das waren, was wir uns versprochen hatten, war der Tag als ganzes recht gelungen, da wir in guter Gesellschaft viel zu lachen hatten. Bis um kurz vor 8 am frühen Abend war ich nicht zu Hause
JdC
Die Fotos sind von Joan und JdC, obwohl es sich nicht um die Fotos handelt, die letzterer in seinem Blog veröffentlicht hat.

May 1, 2010

Fahrradtouren 2010

Mittlerweile erlauben es mir die zunehmend längeren Tage wieder, nach der Arbeit noch ein bisschen mit dem Fahrrad zu fahren. Da ich keine grossen Farradtouren mache, sondern nur zwischen einer und drei Stunden ein bisschen die Wege rund um Sant Vicenç erkunde, schreibe ich keinen Artikel über jede einzelne Tour, sondern aktualisiere stattdessen diesen Artikel. Manchmal habe ich das Mobiltelefon dabei und mache das eine oder andere Foto.

1. Tour 24.04.2010
Elisabet und ich testeten, ob wir noch wissen, wie man mit dem Fahrrad fährt.
Es ging zum Fluss, zur alten Keramikfabrik, zur roten Eisenbahnbrücke, zu Les Boades und wieder zurück.
Etwa 10km. Tiefster Punkt: 162m, Höchster Punkt: 218m

2. Tour, 25.04.2010
Heute fuhr ich in die andere Richtung. Bis zur Brücke über die Autobahn und nach rechts zur Rennstrecke Can Padro. Hinter dem Steinbruch fand ich einen viel versprechenden Weg, den ich noch nicht kannte. Er führte mich nach El Grau. Ich folgte ihm noch ein bisschen weiter und kehrte dann um.
Ca. 15km - Tiefster Punkt: 162m, Höchster Punkt: 320m
Castell de Castellbell

3. Tour, 26.04.2010
Das erste Mal in diesem Jahr, dass ich nach St. Jaume fuhr.
St. Jaume
Der Weg nach Sant Jaume ist der, der nach Osten führt
Etwa 17,2km - Tiefster Punkt: 162m, Höchster Punkt: 484m

4. Tour, 27.04.2010
Eine Rundtour nach Sant Jaume, von dort nach La Serra und zurück über die Viña nach St Vicenç - etwa 16,6km.
La Serra

5. Tour, 29.04.2010
Ich fuhr nach Can Padro und El Grau um den "neuen" Weg der 2. Tour weiter zu erkunden. Dabei fand ich eine Fortsetzung, die direkt nach La Serra führt, von wo aus ich übe die Viña zurückfuhr - etwa 16,7km.

6. Tour, 03.05.2010
Dieses Mal andersrum: über die Viña nach La Serra, von dort in Richtung El Grau, jedoch probierte ich einen anderen Weg links, der mich über die Carena dels Cellers endlich nach Rellinars führte. Nach zwei Jahren ohne ernsthafte Suche habe ich den Weg nach Rellinars gefunden! Zurück an Can Padro vorbei - etwa 27,5km.
Alte Fabrik in RellinarsIrgendwann mal
7. Tour, 04.05.2010
Über die Viña zum Ginebral. Dort probierte ich einen neuen Weg, der mich erst auf einen Felsen (la Popia) führte, den ich bereits von Relinars aus gesehen hatte, und von dem aus ich einen guten Überblick über die neu entdeckten Wege habe. An Cal Manel vorbei ging es wieder nach Rellinars. Von dort über Casajoana zum Coll Daví, zum Coll Gipó und zurück nach St. Vicenç - etwa 21km.
Normalerweise wahrscheinlich trockener Wasserfall nach regnerischem Tag

8. Tour, 05.05.2010
Dieses Mal andersrum, mit kleiner Variation: Viña, La Serra, Coll de Daví, Rellinars. An Can Padro vorbei nach Hause - etwa 25,8km. Sehr schöne Rundtour!
Tiefster Punkt: 170m, Höchster Punkt: 584m
Montserrat im Hintergrund
Sonnenuntergang an der Carena dels Cellers

9. Tour, 07.05.2010
Variation meiner Normaltour der beiden letzten Jahre: Sant Jaume, Coll de Gipò, Steinbruch, St. Pere - etwa 18km.
Camí Ral von St. Jaume zum Coll de Gipó (Blick zurück in Richtung Sant Jaume)

10. Tour, 23.05.2010
Nach dem Desaster der Fahrradtour nach Terrassa, die Xavi und ich letztes Jahr unternahmen, und für die wir 6 Stunden brauchten, kann ich nun einen Erfolg verzeichnen. Nach nur 2,5 Stunden die mich durch den Naturpark führten, kam ich in Terrassa an. Stationen des Weges: Coll de Gipò, Coll de Daví, Coll de Correu, Paller de tot l'Any, Coll dels 3 Creus, Salari de l'Alzina, Terrassa - laut ICC etwa 28km. Zurück nach Hause fuhr ich mit dem Zug. Insgesamt brauchte ich 3,5 Stunden. Traumhaft!

Tiefster Punkt: 170m, Höchster Punkt: 872m
Castellsapera und den Mond im HintergrundDer Paller de tot l'Any (ganzjähriger Strohhaufen) mit dem Montserrat im Hintergrund

11. Tour, 26.05.2010
Ich fuhr zum Coll de Daví, wo ich das Fahrrad im Wald versteckte und einen Weg zu einem Haus namens Mata-Rodona suchte, der auf meine Wanderkarte nicht verzeichnet ist, den ich aber auf einer anderen Karte gesehen hatte. Das Haus liegt auf der anderen Seite des dicht bewaldeten, fast 200m tiefen Tales. Ich fand den Weg, folgte ihm hinab, kreuzte den Bergbach (an dem erstaunlicherweise eine Vielzahl von Fröschen quakte) und fand auch den Weg hinauf, der allerdings nicht direkt am Haus herauskam, sondern zu einer nah gelegenen Kapelle namens Mare de Deu de la Concepció führt, die ebenfalls wiederum etwa 200 Meter über dem Tal liegt.
Mare de Deu de la Concepció
Der Aufweg jedoch war teilweise mit dornigem Gestrüpp zugewachsen. Bei Matarodona machte ich dann ein paar Fotos bevor ich mich fix auf den Rückweg begab, da es bereits anfing dunkel zu werden.
Bei Mata-Rodona
Der gefundene Weg nach Mata-Rodona ist mit dem Fahrrad auf genussvolle Weise leider nicht möglich, was eine Rundtour in diese Richtung zur Zeit noch nicht ermöglicht. (Ideen für eine Alternative habe ich aber schon)

12. Tour, 01.06.2010
Ich fuhr zunächst zum Coll de Daví und von dort weiter in Richtung Coll de Correu zur kleinen Höhle am Wegesrand, die Elisabet und ich zwei Tage vorher "entdeckt" hatten. Nach dem Ausleuchten sieht es so aus, dass sie nur 5m tief ist und abrupt endet

13. Tour, 10.06.2010
Ich fuhr zunächst zu St. Jaume, dann auf die andere Seite runter ins Tal, dort suchte ich die Betonkurve, folgte der Piste und fuhr zu "el Farell". Von dort an "Can Padre" vorbei wieder zurück. Für's letzte Stück nach Hause nahm ich die Landstrasse.
El Farell
Die Strecke zum "Farell" (hin & zurück ca. 30km)
Da es bis St Jaume (539m) bergauf geht, dann bis ins Tal (265m) bergab, zum Farell (462m) wieder bergauf und auf dem Rückweg die gleichen Punkte angefahren werden, beträgt der akkumulierte positive Höhenunterschied mehr als 850m.

14. Tour, 23.06.2010
Es handelt sich um eine Verlängerung der 13. Route, da ich unter Anderem nochmal zum Farell zurückwollte um ein paar Bilder zu machen. Ausserdem fuhr ich weiter bis Puigdoure, was ich selbst noch gar nicht kannte.
Da ich nichts zu Trinken dabei hatte, stattete ich der "Font de St. Jaume" einen Besuch ab
Puigdoure
Die Sicht vom Coll de Creu in Richtung Mura
Puigdoure liegt auf etwa 660m Höhe.

15. Tour, 26.06.2010
Eine Sache die ich eigentlich schon gern letztes Jahr gemacht hätte, war La Morella zu besteigen - einen markanten 648m Gipfel am Coll de Daví.
Sicht von La Morella in Richtung Mata-Rodona und Puigdoure
16. Tour, 27.08.2010
Kurze Tour zur Ceràmica und fast bis St. Pere de Vallhonesta.
17. Tour, 30.08.2010
Sant Jaume de Vallhonesta.
18. Tour, 30.10.2010
Am Farrell vorbei bis zur Kette kurz vor Mata-Rodona.
19. Tour, 01.11.2010
Nach Puigdoure und zurück.

Apr 18, 2010

L'Avenc del Pi Rodò, Coves de Masiet

Am vergangenen Samstag fuhr ich mit Joan früh morgens nach La Riba, in der Nähe von Reus, wo wir uns in einer Bar mit David, Ivàn und Eva trafen. Nach dem Frühstück begaben wir uns von David geführt zu einem Parplatz in der Nähe des Avenc del Pi Rodò, wo wir uns als Höhlengänger verkleideten.
Leider musste ich feststellen, dass ich meinen Helm zu Hause vergessen hatte. Zum Glück konnte David mir jedoch eine Stirnlampe leihen, so dass meine einzigen Sorgen Steinschlag und Stösse gegen die Höhlenwand sein sollten, denn verpassen wollte ich die Höhle wegen des vergessenen Helms auf keinen Fall. Um zumindest die Wahrscheinlichkeit des Steinschlags zu minimieren, beschloss ich, mich als letzter einzuseilen und die Höhle als Erster wieder zu verlassen, denn wenn Steine fallen, so passiert dies fast ausschliesslich aus Unachtsamkeit anderer Personen.

Im Wirrwar der Vegetation war die Höhle nicht einfach zu finden, doch lohnte sich die Suche, denn bereits in einigen Metern Tiefe sahen wir schöne Tropfsteinformationen, von denen uns David zwar berichtet hatte, die wir jedoch dennoch nicht erwarteten, da die Höhle tektonischer Herkunft ist. Wegen der vielen Zwischeninstallationen benutzten wir zwei 60m Seile um den tiefsten Punkt auf -76m zu erreichen, wobei das zweite Seil knapp bemessen war, weshalb es durchaus empfehlenswert ist, ein paar Meter mehr einzuplanen.In etwa 35m Tiefe ist eine Engstelle zu überwinden, die man am Besten mit den Füssen voran angeht, was jedoch auch nicht ganz leicht ist, da sich die weiteste Stelle des Loches in etwa 1,5m Höhe befindet. Bis alle von uns diesen Punkt überwunden hatten, gab es für jeden genug zu lachen und komischerweise hatte ich sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg das Gefühl, das es hinter jenem Punkt viel wärmer war. Relativ schnell machten wir uns wieder an den Aufstieg, denn es wartete noch eine weiter Höhle auf unseren Besuch. Nach kurzer Autofahrt und einer Kleinigkeit zu Essen machten wir uns auf den Fussweg zur Höhle "Coves de Masiet". Auch hier brauchten wir ein wenig länger um einen der Eingänge zu finden. Wir erwarteten, die gesamten 521m Länge der Höhle begutachten zu können, mussten jedoch nach bereits 50m feststellen, dass sich die Höhlendecke dem Boden dermassen annähert, dass uns ein Weiterkommen unmöglich war. Nach einer Weile des Kriechens um vielleicht doch noch einen "Weg" zu finden, beschlossen wir, uns an die Suche nach einem der anderen Eingänge zu machen, wobei ich zugegebenermassen der am wenigsten motivierte Teilnehmer war (im krassen Gegensatz zu Ivàn). Trotz seines Entdeckerdrangs war es auch Ivàn unmöglich im dichten Dschungel ein weiteres Loch im Boden auszumachen, so dass wir nach einer Weile beschlossen wieder die Bar in La Riba aufzusuchen. Gut gestärkt und einander besser kennengelernt ging es nach einem weiteren erfolgreichen Höhlentag wieder nach Hause.
(Sämtliche Fotos habe ich Joans Blog entnommen)