Aug 9, 2010

T1 - Santa Helena: Die Rückkehr

Ziemlich genau vor 5 Jahren machte ich mit T1 - Santa Elena meine erste Integralhöhle., doch zunächst möchte ich das Drumherum erklären: Eine Intergralhöhlentour ist eine, bei der man die Höhle durch einen Ausgang verlässt, der nicht der Eingang ist. Bei vertikalen Höhlen hat dies den Vorteil, dass man die nötigen Seile nicht fest einbaut, wie man es tun würde, wenn man wieder zum Eingang zurückgelangen muss, sondern nach jeder Abseilstelle das Seil von unter her einholt. Dadurch benötigt man viel weniger Seile (im Prinzip würde eines ausreichen) und Karabiner und ist ergo weniger bepackt unterwegs. Der Nachteil liegt natürlich darin, dass es kein Zurück gibt, sobald das erste Seil eingeholt wurde.

Im, bzw. unter dem Nationalpark Ordesa befindet sich das "Arañonera Höhlensystem" das insgesamt über etwa 43km unterirdischer Galerien mit einem Höhenunterschied von mehr als 1300m verfügt. Insgesamt sind 9 begehbare Zugänge bekannt. Der am niedrigsten gelegene ist die "Cueva Sta. Elena" und der zweitniedrigste nennt sich "Grallera del Turbon", ist jedoch besser bekannt unter der Bezeichnung T1.
Höhenprofil der unterschiedlichen Eingänge des Höhlensystems
Nur zwischen diesen beiden Zugängen sind sämtliche Schächte der Höhle mit solchen Verankerungen ausgestattet, die es erlauben das Seil "doppelt" zu installieren. Doppelt bedeutet, das beide Seilenden bis zum Schachtboden reichen. An einem Ende kann man sich abseilen, doch wenn man am anderen Ende zieht, holt man das Seil ein. (Sich an diesem Ende abzuseilen hätte dementsprechend einen Sturz zur Folge)
Im Prinzip hatten sich 8 Personen (Núria (aus Mallorca), Eva (Tarragona), Iñaki (Bilbao), Vicente (Alicante), Joan, Niko, Ángel und ich (Raum Barcelona)) zusammengefunden um die Höhle zu machen, doch noch vor dem Aufstieg zur T1 entschied Núria sich um.
In weniger als 2 Stunden machten wir die etwas mehr als 700 Höhenmeter des Aufstiegs bis zur T1. Hier angekommen ruhten wir uns etwas aus, stärkten uns und kleideten uns für die Tour ein. Da wir 7 Personen waren, hatten wir uns dafür entschieden 3 Seile von 60, 55 und 40 Metern Länge mitzunehmen, sowie eine 40m Schnur, an der man sich zwar nicht abseilen kann, die jedoch beim Seileinholen nützlich sein kann. Zusammen mit den normalen Höhlenutensielien wie z.B. Helm, innerer und äusserer Höhlenanzug, Abseilapparate und Klettergurt, der Verpflegung und besonders dem Neoprenanzug trugen wir dennoch ziemlich volle Rucksäcke mit uns herum.
Gegen 13:00 Uhr waren wir ausgeruht, gestärkt und eingekleidet und seilten uns durch das kleinere der beiden Löcher im Boden in die Höhle ab. Die erste Hälfte der Höhle ist mit einem Höhenunterschied von 450m vertikal ausgeprägt, während der zweiten Hälfte legt man auf 1750m Strecke nur noch 110 Höhenmeter zurück. Die Route ist normalerweise als 10 - 12 Stundentour ausgeschrieben, wobei meine Gruppe vor 5 Jahren jedoch 18 Stunden benötigte, und auch Vicente, der die Tour mit einer Gruppe von Freunden vor 6 Wochen durchführte hatte dazu 16 Stunden gebraucht.
Direkt nach dem Einseilen ist es erstmal sehr sehr kalt, da man sich bis in etwa 100 Meter Tiefe auf einer schneebedeckten Rampe befindet und in den so genannten "Windröhren" von einem eisigen Wind empfangen wird. Weiter unten jedoch lässt das Lüftchen nach und die Rampe ist schneefrei. In etwa 160 Metern Tiefe endet die Rampe. Hier befindet man sich an der "Bifurcación", der Verbindung mit den oberen Eingängen des Höhlensystems, die jedoch alle sehr, sehr weit weg sind. Zum ersten mal geht es nun zu Fuss weiter und schnell befanden wir uns an einem 9m tiefen Schacht (P9), in dem wir ein Fixseil vorfanden. Niko, Ángel, Iñaki und ich gingen bereits weiter zum P29. Dies war der letzte Schacht, in dem wir eines unserer Seile installieren mussten, denn in allen folgenden Schächten fanden wir ebenfalls Fixseile vor. Während Niko hier auf den Rest der Gruppe wartete, folgten wir anderen 3 der Route durch einen recht engen Mäander, der zunächst zu einem P30 und später zu einer Reihe von Fixseilen führt. Diese verlaufen erst horizontal über eine Spalte hinweg und gewinnen etwas später an Höhe, wodurch dieses Stück recht kräftezehrend resultiert, doch Iñaki, Ángel und ich brachten es dennoch schnell hinter uns. Da wir nun keinen akustischen Kontakt mehr zum Rest der Gruppe hatten, beschlossen wir auf diesen zu warten, womit wir erstaunlicherweise an die 40 Minuten verbrachten, und das, obwohl wir später erfuhren, dass die anderen gar nicht getrödelt hatten. Nach 3 weiteren Schächten und kurzen waagerechten Stücken erreichten wir schliesslich den P90, den mit Abstand eindrucksvollsten der Schächte: durch ein Loch knapp unterhalb der Decke gelangt man in einen riesigen, 90m tiefen Saal. Den Höhenunterschied überbrückt man in drei Abschnitten, deren erster nicht nur 40 Meter hinab geht, sondern ausserdem über 10 Meter seitwärts, wobei man sich von einem gespannten Seil führen lässt. Unten angekommen findet man eine Art kleinen Strand vor, und das Plätschern eines unterirdischen Flusses lässt uns wissen, dass nun der aquatische Teil der Höhle ansteht. Laut Routenbeschreibung benötigt man bis hier in einer Vierergruppe zwischen 5 und 8 Stunden - wir hatten zu siebt 5 Stunden gebraucht und waren allerseits bester Laune. Nach etwa einer Stunde hatten wir alle etwas gegessen und - wichtiger - uns die Neoprenanzüge angelegt. Was folgt ist ein laaanges auf und ab über Steinblöcke, Bergen von Blöcken, Hindurchkriechen unter Bergen von Blöcken, Gehen zwischen Bergen von Blöcken und Durchwaten des Flusses, wobei das Wasser meist nur bis zum Knie reicht. Ab und zu jedoch, und zwar praktischerweise immer dann, wenn man im Neoprenanzug an Hitzestau leidet, reicht das Wasser doch mal bis zur Brust. An solchen Stellen sind zwar horizontale Seile oberhalb des Wasserspiegels gespannt, an den man sich auf kräftezehrende Weise fortbewegen kann, ohne sich zu baden, doch ist man im Neopren besser beraten einfach durchs Wasser zu waten. Schneller ist es ausserdem. Irgendwann kommt man an einer Abzweigung vorbei aus der ein anderer, rauschender Zufluss kommt. Ein Blick auf den Topographieplan verrät, dass wir uns an der "Via Mojada" befinden und somit fast das Ende des Flusses erreicht haben. Kurze Zeit später verlassen wir das Wasser, klettern über einen letzten Berg von Steinblöcken und befinden uns am aufsteigenden P20. Auch der ist dank der Fixseile schnell überwunden. Nun fehlen lediglich 250 meist ungemütliche Meter durch niedrige Galerien, die durchkrochen werden wollen und ein stetig stärker werdender Rück-, bzw. Po- oder Fusswind, da wir schliesslich kriechen, kündigt den Ausgang an. Hier bläst es so stark, dass selbst kleine Steinchen vom Wind mitgerissen werden, wobei diese meist genau in die Nase und Augen fliegen, wenn man nach hinten guckt und versucht den Rucksack zu lösen, der sich beim Hinterherschleifen mit einer Schnalle an einem Felsvorsprung verheddert hat. Und plötzlich Liegt man unter freiem Himmel und hat gerade T1 - Santa Elena gemacht. In 9 Stunden und 20 Minuten, ohne Eile und zu siebt. 12 Stunden, wenn man den Aufstieg dazu zählt. Was fehlt ist ein etwa halbstündiger Weg durch den Wald hinab zur Strasse, die man nicht weit vom Campingplatz entfernt erreicht. Dort wiederum hatte sogar die Bar noch halbwegs geöffnet, deren griesgrämiges Personal uns murrend 7 Tortillasandwiches zubereitete und 14 Bier verkaufte, die wir glücklich, mitten in der Nacht auf der Strasse sitzend - da mittlerweile vom Platz verwiesen - verspeisten.

Ein Blick auf die obere Grafik mit den unterschiedlichen Zugängen des Höhlensystems macht nun klar, wie riesig dieses ist, wenn man sich vor Augen hält dass man für das Stückchen zwischen T1 und Santa Elena zwischen 8 und 18 Stunden benötigt.

So weit ich weiss sind all die schönen Fotos von Joan.

Jul 27, 2010

Menorca

Elisabet redete bereits seit etwas länerer Zeit von Menorca als mögliches Ziel für einen Kurzurlaub. Kurzfristig organisierte sie dann tatsächlich ein bezahlbares Hotel, einen Flug und einen Mietwagen und am 20.07. flogen wir mit vueling von Barcelona nach Mao. Trotz des Fluglotsenstreiks gab es am Flughafen keinerlei Probleme.
Obwohl die Insel hauptsächlich für ihre vielen, meist kleinen und schönen Strände bekannt ist, entschieden wir uns meist für andere Beschäftigungen, denn weder Elisabet noch ich halten uns sonderlich gern an sonnigen Stränden auf. Am Dienstag besichtigten wir zunächst Maos Innenstadt, bevor wir uns etwas später mit Xenia und Fermin zu einem Bier trafen. Da Fermin Menorquí ist und einen lobenswert engen Kontakt zu Freunden und Familie pflegt, halten sich die beiden öfter mal auf der Insel auf. Mittwoch stand dann der erste Kontakt mit Menorcas längst vergangener talaiotischer Kultur an. Nach ausgiebigstem Frühstück besichtigten wir zunächst Torretrencada, ein prehistorisches Dorf, das mir sehr gut gefallen hat, und danach ausserdem die "Naveta des Tudons", die im Gegensatz zu den Bauten Torretrencadas sehr gut erhalten ist.
Zum Mittagessen verabredeten wir uns mit Fermin und Xenia in Ciutadella. Die beiden wurden von Arantxa und Joan begleitet. Joan war uns zwar unbekannt, mit Arantxa zusammen nahmen wir jedoch vor einigen Jahren an der Travessa de Montserrat teil, wodurch wir uns bereits flüchtig kannten, auch wenn wir uns seitdem nicht wieder gesehen hatten. Nach dem Mittagessen und etwas Tourismus trennten sich die beiden Insulaner Fermin und Joan von uns, während wir restlichen 4 zu einem Strand namens "Son Saura" fuhren. Zum Abendessen fuhren wir dann nochmal nach Ciutadella.
Am Donnerstag machten Elisabet und ich Ausflüge zu zwei verschiedenen Leuchttürmen. Zunächst zum "Far de Favàritx" im Nordosten der Insel - sehr sehenswert, auch deshalb, weil er in einem Naturpark liegt - und nach einem Abstecher ins Dorf Fornells, wo wir unter Anderem an einem alten Aussichtsturm verweilten, zum "Far del Cap de Cavalleria", der nördlichsten Spize Menorcas. Auch dieser ist wirklich einen Ausflug wert, besonders wegen der Tatsache, dass er direkt an einer beeindruckenden Steilküste liegt. Nichtsdestotrotz irritierten mich die Menschenmassen, die wir dort - und in geringerem Masse überall - antrafen. Natürlich kann man auf einer Baleareninsel während des Julis erwarten, auf Menschen zu treffen, doch geht dies nicht mit dem Ruhe- und Naturimage einher, mit dem sich Menorca so gern identifiziert. Vor einigen Jahren waren Elisabet und ich ebenfalls im Juli auf Ibiza - einer als Partylocation verrufenen Insel und trafen dort während unser Erkundungen kaum auf Menschen, während es auf Menorca unmöglich ist ihnen zu entgehen.Als nächstes begaben wir uns zu einem Strand in der Nähe des nördlichen Kaps, wo wir erst badeten und dann auf den Sonnenuntergang warteten, den uns jedoch eine Wolke im allerletzten Moment doch noch versaute. Zum Abendessen trafen wir uns mit Xenia und Fermin in Es Mercadal - Fermins Heimatdorf.
Den Freitag verbrachten wir zunächst mit einer näheren Erkundung Maos. Später fuhren wir in Richtung Ciutadella zum grössten bisher entdeckten und ausgegrabenen talaiotischen Dorf namens "Torre d'en Galmés" um unser neu erworbenes Wissen der talaiotischen Kultur um ein vielfaches zu vertiefen. Das Kontrastprogramm des Tages war der Besuch der "Lítica", eines zu einem Freilichtmuseum und -bühne umgewandelten, alten Steinbruchs. Hier trat um 21.30 Uhr der World Youth Choir auf, ein aus 80 Personen im alter von 17 - 26 Jahren bestehender Chor, dessen Integranten aktuell aus 38 Ländern kommen. Das Konzert war mit 30 Euro pro Person zwar nicht billig, lohnte sich aber absolut. Ein unvergessliches Erlebnis!
Auch am letzten kompletten Tag sollte uns nicht langweilig werden. Nach einem zwar etwa 4 Stunden langen aber dennoch leider viel zu kurzem Besuch der Mola, einer riesigen Festung aus dem 19 Jahrhundert, begaben wir uns nach Es Mercadal um Xenia und Fermin abzuholen. Zusammen ging es weiter nach Miami, wobei es sich um einen Bootsschuppen handelt, der einem Freund der beiden gehört und in dem sich mit bis zu 30 Personen feiern lässt. Hier trafen wir auch Joan wieder, der als Freizeitkoch eine hervorragende Paella für 25 Personen zubereitete. Auch für Wein, Salate und sonstige Apettitmacher war gesorgt worden. Das war echt sehr schön dort mit all den netten Leuten, dem guten Essen und dem vielen Wein. Wäre es nach mir gegangen, wären wir nicht mehr nach Fornells gefahren, wo das alljährliche Dorffest stattfand.
Man mag meinen Menorcer seien nur auf Steine fixiert, doch trifft es das nicht ganz. Pferde sind ihre zweite grosse Leidenschaft. Während des Jaleos reiten Leute auf Pferden mitten in die Menschenmasse, die dann dem Pferd hilft sich auf die Hinterbeine zu stellen und so lang wie möglich genau so zu verharren ..... eine Sache, die nicht ganz ungefährlich aussieht, wenn man bedenkt dass da viele viele betrunkende Leute unter den Vorderbeinen des Pferdes stehen, während selbiges versucht ihnen diese um die Ohren zu hauen. Naja, man muss es gesehen haben um's zu verstehen. Zu Trinken gibts übrigens Pomada - Gin mit Zitronensaft, Zucker und Minze. Bevor man vom Gin etwas merkt hat man als Nicht-Vorgewarnter bereits soviel getrunken, dass einem ein Hufabdruck am Kopf eh nichts mehr ausmacht.
Am Tage des Abflugs sahen wir uns noch ein weiteres talaiotisches Dorf an, bevor wir uns zum Flughafen begaben, auf dem wir wegen des gecancelten Rückflugs 6 Stunden länger aufhielten, als ursprünglich geplant. Aber eigentlich war das auch wieder nicht so schlimm., da wir stundenlang den Shufflepucktisch besetzten.
In diesem Dorf kauften wir Käse

Jul 9, 2010

Signalkuppe - 4559m

Blick von der Zumsteinspitze auf die Signalkuppe
Dieses Jahr hat es wieder geklappt, und ich fuhr mit Xavi in die Alpen. Craig, unsere schottisch-südafrikanische Verstärkung des letzten Jahres, hatte leider andere Pläne und wollte uns nicht begleiten, und das, obwohl unter Anderem ein Aufstieg zur berühmten Signalkuppe mit der Capanna Regina Margherita anstand! Die Wetteraussichten waren blendend und wie auch im letzten Jahr schlief ich während der letzten Nacht zu Hause wenig, da Elisabet wieder ein nächtliches Konzert in L'Ametlla del Vallès gab, das ich - nicht zuletzt wegen der guten Bewirtschaftung dort - auf keinen Fall verpassen wollte.

Eine Stunde später als verabredet - um 10.00 Uhr - holte ich Xavi in Terrassa ab und flux machten wir uns auf in Richtung französischer Grenze. Erstaunlicherweise kamen wir gut an Montmeló vorbei, wo nur wenige Stunden später die MotoGP Rennen stattfanden. Das Glück verliess uns jedoch rund 8 Stunden später kurz vor Turin, wo wir mitten in den Wochenend-Heimkehr-Verkehr gerieten, der uns bestimmt eine Extraautostunde einbrachte. Am frühen Abend aassen wir eine leckere Pizza in der durchaus empfehlenswerten Bar New York in Pont Saint Martin und irgendwo auf einem Stück Grün neben der Strasse ins nicht mehr weit entfernte Staffal zelteten wir dann. Wie bereits die zwei vorherigen Nächte konnte ich kaum schlafen. Das richtige Anseilen und die Vorgehensweise zur Gletscherbergung liessen mir keine Ruhe.
Die Kirche von Gressoney Trinité

Morgens fuhren wir weiter in RichtungS Staffal, und ein Dorf vorher, in Gressoney, frühstückten wir und kauften uns topographische Karten des Monte Rosa Massivs. Nach den letzten Vorbereitungen ging es nun zur Seilbahn, die uns in zwei Etappen zum auf 2950m Höhe gelegenen Paso di Salati brachte. Ab hier ging es dann zu Fuss und meist über Schnee in Richtung Gnifetti-Berghütte weiter, wo wir einige Stunden später ankamen. Erwähnenswert auf diesem Stück ist eine Art Klettersteig durch den man schnell und einfach einen steilen Anstieg überwindet. Nachdem wir je ein Bett (in einem Viererzimmer!) zugeweisen bekommen hatten, bereiteten wir unser Seil vor und übten ein wenig die Gletscherbergung, wobei wir allerdings der Einfachheit halber auf den Teil verzichteten, bei dem der zu Bergende bewusstlos oder verletzt ist.


Die erste Nacht in der auf 3645m Höhe gelegenen Hütte schlief ich abermals äusserst schlecht , wobei ich in diesem Fall durchaus das Gefühl hatte, dass dies an der Höhe lag. Dementsprechend schwer fiel mir das morgendliche Aufstehen. Mein Frühstück bestand hauptsächlich aus Ibuprofen, wie die folgenden Frühstücke übrigens auch.

Morgens. gegen halb 7 machten wir uns - nun angeseilt - daran, mindestens zwei 4000er zu bezwingen, und je höher wir Aufstiegen, desto besser ging es mir. Bald befanden wir uns auf der Angriffsposition des ersten Gipfels, bei dem es sich um die 4215m hohe Vincentpyramide handelte. Es ist ein Berg, auf dem man einfach hinaufgehen kann und der keinerlei technische Schwierigkeit bereithält. Lediglich den schneidenden Wind galt es auszustehen. Die Ankunft auf dem Gipfel markierte sowohl für Xavi als auch für mich einen neuen Höhenrekord. Da es ausser Schnee nichts zu fotografieren gab, begaben wir uns in Richtung zur Punta Giordani, mussten aber feststellen, dass sich diese zu weit entfernt und in entgegengesetzter Richtung der anderen bereits anvisierten 4000er befindet, weshalb wir bald beschlossen zu diesen umzukehren.

Als nächstes stand nun das 4167m hohe Balmenhorn an, auf dem sich zwei überaus markante Merkmale befinden. Zum Einen ist dies eine mittelgrosse, metallische Biwackschachtel mit Notlager für sechs Personen und zum Anderen eine überdimensionale Jesusstatue, die die dortige Aussicht geniesst, und die uns in der Sonne blitzend, von Weitem bereits zuwinkte, weshalb wir ihr einen Besuch abstatten wollten. Über einen kurzen Klettersteig ist Jesus recht einfach zu erreichen und schnell wardt auch jemand gefunden, der fotografisch festhielt, wie der gute Herr uns segnete. Beim Balmenhorn, so wurde uns später mitgeteilt, handelt es sich allerdings gar nicht um einen ofiziellen 4000er, da es eine zu geringe Schartenhöhe aufweist. Wikipedia sagt dazu, dass es auf der Liste der sekundären Gipfel steht. Nichtsdestotrotz ist es gut für einen interessanten und dennoch lohnenden Aufstieg.


Da wir der 4000er noch nicht leid waren, wanderten unsere Blicke als nächstes zum nahe gelegenen, 4322m hohen Schwarzhorn, das bereits deutlich schwieriger zu bezwingen aussah. Je weiter wir es allerdings an seiner linken Flanke umrundeten, desto leichter schien der Aufstieg jedoch, bis wir an einen Punkt gelangten von dem aus wir zwar die 43º steile, jedoch kurze Normalroute sahen. Xavi kletterte voran und ich folgte ihm. Kurz bevor ich oben ankam, exklamierte er aufgeregt, dass er vom Gipfel bereits die Signalkuppe sehen könne, und tatsächlich offenbarte sich auch mir Momente später ein eindrucksvoller Ausblick. Ausser der Signalkuppe und der auf ihrem Gipfel gelegenden Berghütte "Capanna Regina Margherita" - unser Ziel für den folgenden Tag - beeindruckte uns ausserdem der atemberaubende Blick ins jenseitige, bewölkte Tal, in das die Ostflanke des Schwarzhorns hunderte von Metern tief nahezu senkrecht abfällt. Es schien als wollen all jene Wolken über den Gipfel auf unsere Seite gelangen, was mich durchaus nervös werden liess, hatte ich doch von Gruppen gelesen, die hier mitten im Sommer von Nebel und Unwetter überrascht wurden und es diese Erfahrung mit dem Leben bezahlten.

Während der ersten 30m des Abstiegs sicherten wir uns gegenseitig abwechselnd und unten angelangt beschlossen wir, mit der 4341m hohen Ludwigshöhe den letzten Gipfel des Tages zu erklimmen, bevor wir uns zurück zur Gnifettihütte begeben würden. Auf die Ludwigshöhe gelangt man über einen schmalen, verschneiten Grat, an dessem Ende sich ein kleiner Platz befindet, der gleichzeitig den höchsten Punkt dieses Berges markiert und von dem aus es in Richtung Osten wiederum abrupt sehr tief hinab geht. Ein netter Tscheche, mit dem wir ins Gespräch kamen erzählte uns hier übrigens von seinem Abenteuer des Vortages, an dem er 12 Stunden damit verbrachte den berühmten und technisch anspruchsvollen Lyskamm mit dem schönen Beinamen Menschenfresser in West-Ost-Richtung zu überschreiten, womit er mich sehr beeindruckte, nichtzuletzt da er dies mit schwerem, für Wind anfälligem Marschgepäck getan hatte.

Mittlerweile hatten wir vorerst genug, auch wenn das Wetter stabil blieb, und begaben uns auf den Weg hinab zur Gnifettihütte, an der wir bereits gegen 13.00 Uhr, wenn auch ausgelaucht, eintrafen. Der Tag hätte besser nicht verlaufen können, da wir bestes Wetter und insgesamt 4 Gipfel bestiegen hatten. Bis zum Abendessen (um 18.00 Uhr) verbrachte ich einige Stunden schlafend und auch die Nacht über hatte ich keinerlei Schlafprobleme.

Die Pflichtprüfung des nächsten Tages war der Aufstieg zur Berghütte auf der 4559m hohen Signalkuppe, in der wir die nächste Übernachtung reserviert hatten. Auf dem Weg dorthin würden wir versuchen die Gipfel der Parrotspitze und der Zumsteinspitze zu besteigen. Aufbruchzeit war abermals gegen 7.30 Uhr, womit wir wie bereits am Vortag etwa die letzten waren, die die Hütte verliessen. Bis zum Fusse der Parrotspitze war es nun ein ziemlich langer Weg, den wir bereits grösstenteils kannten. Die Parrotspitze ist oberhalb eines steilen Anstiegs ähnlich der Ludwigshöhe. Es handelt sich um einen schmalen Grat, jedoch ist dieser wesentlich länger, höher und etwas schmaler mit steiler abfallenden Flanken. Während wir ihn beschritten konzentrierte ich mich fast ausschliesslich auf meine Füsse und auf den Wind, der aber wegen seiner Gleichmässigkeit kein besonderes Problem darstellte. Als Xavi das nebenstehende Foto machte und ich wartete, hockte ich mich dennoch etwas hin, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Am höchsten Punkt angelangt merkten wir, dass eine Gipfelüberschreitung möglich ist, jedoch hatten wir am Bergfuss unsere Rücksäcke zurückgelassen die zu holen es umzukehren galt. Während des Rückwegs kamen uns mehrer Seilschaften entgegen, was zunächst ein Problem zu sein schien, jedoch merkten Xavi und ich rasch, dass es uns unsere Steigeisen erlaubten, den Grat seitlich zu verlassen und, am bis zum Anschlag in den Schnee gestossenen Eispickel gesichert die Meute passieren zu lassen. Abermals bepackt mit unseren Rucksäcken machten wir uns auf den Weg in Richtung Capanna. Mittlerweile schnaufte und pustete ich stark und benötigte deutlich mehr Pausen als am Vortag. Am letzten Bergsattel angekommen hatte ich ehrlich gesagt keine grosse Lust noch die 4561m hohe Zumsteinspitze zu besteigen, jedoch wusste Xavi mich dennoch zu motivieren. Ohne Rucksäcke ging es abermals hinauf. Im Grossen und Ganzen einfach, hält dieser Gipfel ein etwa 30m langes Gratstück bereit, das wirklich sehr beeindruckend ist und ich fragte mich ernsthaft, wie es möglich sei, dass sich der ganze Schnee dort hält und nicht einfach - sämtliche Bergsteiger mitnehmend - die steile Flanke in Richtung Doufourspitze hinabfällt. Oben angelangt hatten wir eine super Aussicht auf die Signalkuppe und mittlerweile grosse Lust uns endlich zu ihr zu begeben auch wenn uns klar war, dass mindestens ein Jahr (den Idealfall angenommen) vergehen würde, bis wir uns mal wieder auf einem so hohen Gipfel befinden. Während des Abstiegs sicherten wir uns wieder während zweier Seillängen und begaben uns abermals zu unseren Rucksäcken. Der letzte Aufstieg des Tages war zwar anstrengend aber trotzdem relativ schnell geschafft und bald befanden wir uns an der bereits gut gefüllten, berühmten Berghütte Regina Margherita, dem am höchsten gelegenen Gebäude Europas. Die uns zugewiesenen Betten im oberen Schlafsaal sahen so einladend aus, dass ich meines erstmal während zwei Stunden ausprobierte. Ich erwachte mit Nasenbluten, was mich zunächst etwas besorgte, da es jedoch nach kurzer Zeit von allein nachliess kam ich schnell wieder zur Ruhe. Wegen der Höhe und der Anstrengung der letzten Tage war ich zwar recht matschig im Kopf, konnte aber dennoch gut zu Abend essen und hatte auch Durst, der sicherstellte dass ich genug Wasser trank. In beiden von uns besuchten Berghütten muss man sein Wasser übrigens käuflich erwerben. Das Leitungswasser in der Gnifettihütte ist nicht trinkbar und auf der Signalkuppe gibt es bereits gar kein fliessendes Wasser mehr, dafür aber ein Schild am Eingang, das einen auffordert bitte keinen gelben Schnee zu essen. Während Deutschland im Halbfinale gegen Spanien verlor, begaben wir uns nochmal nach draussen, um die von der untergehenden Sonne beschienenen Gipfel zu bestaunen. Besonders das Matterhorn tat es uns dabei an. Beim zu Bett gehen konnte ich den Morgen ehrlich gesagt kaum erwarten, da ich grosse Lust verspürte endlich wieder in normale Höhen abzusteigen. Ich hatte das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bevor ich der Höhenkrankheit zu Opfer falle, wie übrigens ein anderer der Hüttenbesucher, der morgens, als wir uns gerade für den Abstieg vorbereiteten, von einem Hubschrauber eines Zermatter Hospitals abgeholt wurde, wobei man ihm Sauerstoffmasken übers Gesicht stülpte. Der Abstieg zur Seilbahnstation am Paso di Salati kam uns sehr lang vor, jedoch befanden wir uns bereits gegen 11.oo Uhr wieder in Staffal und nach einer Dusche im Fluss, an der Stelle wo wir 4 Tage zuvor gezeltet hatten, und einer Pizza in der Bar New York begaben wir uns auf den Heimweg. Nachts gegen halb zwei kam ich zu Hause an.

Jun 6, 2010

Aneto 2010, 3404m

Eigentlich war ich gar nicht sonderlich motiviert, doch da Xavi und ich nächsten Monat Grosses vorhaben, wollte ich doch gern mal wieder etwas Schnee unter den Füssen haben und ein bisschen Höhe machen. Am Freitag nach der Arbeit holten Xavi und Josep mich ab, wir fuhren nach Benasque und von dort weiter bis zum auf 1900m Höhe gelegenen Parkplatz "La Basurta", der gegen 00:30 bereits nahezu überfüllt war. Wir konnten gerade noch den letzten halbwegs legitimen Stellplatz erhaschen, und mussten somit nicht den Wagen weiter abwärst der Piste abstellen. Das Zelt war schnell aufgebaut, zu Abend gegessen hatten wir bereits unterwegs - um 01:00 gingen wir Schlafen. Und um 05.00 klingelte der Wecker, jedoch waren wir bereits wegen der anderen Wecker in den anderen Zelten wach. Gegen 06:00 setzte sich eine wahre Karavane in Gang in deren Spitzengruppe wir uns einreihten, und von der wir uns relativ schnell etwas absetzen konnte. Nach bereits 30 Minuten kamen wir an der Berghütte "Renclusa" (2100m) vorbei, aus der ebenfalls Scharen von Frühaufstehern strömten. Hier trennte ich mich vorerst von Josep und Xavi, die nun ihre Skier anlegten. Einige hundert Meter oberhalb holte mich jedoch zumindest Josep wieder ein, da nun ich stehenblieb um Steigeisen anzulegen. Bis zum Portillon (2900m), einem schönen Pass über einen kleinen Grat hinweg überholte ich zwar noch einige Grüppchen, da ich selbst ziemlich schnell unterwegs war, dennoch wartete die Menschmaschine Josep dort bereits seit etwa 30 Minuten, als ich eintraf. 20 Minuten später war auch Xavi da.
Joseps Sicht auf den noch fast menschenleeren GletscherPause am Portillon
Nach kurzer Absprache mit ihm machte ich mich an die Gletscherquerung, für die ich zu Fuss länger als die beiden brauchen würde. Josep überholte mich recht bald und wardt bis zum Gipfel nicht mehr gesehen, und als ich am Coll de Coronas eintraf, hatte auch Xavi zu mir aufgeschlossen.
Heissluftballon
Den Aufstieg zum Gipfel machten wir nun gemeinsam, da auch er ab hier auf seine Steigeisen setzte.

Um 10 Uhr erreichten wir den höchsten Gipfel der Pyrinäen, auf dem ich seit September 2003 nicht mehr gestanden hatte. Nach einer kleinen Stärkung reihten wir uns in die Schlange über den berühmten Pas de Mahoma ein, der zwar nicht schwer ist, wegen seiner Exponiertheit und den steil abfallenden Flanken zu beiden Seiten jedoch trotzdem beeindruckend ist.
Gruppenbild
Vor dem Abstieg "bezwangen" Xavi und ich noch die "Punta Oliveras" einen unspektakulären, jedoch 3298m hohen Nebengipfel, den es praktisch gratis dazugibt.
Auf der Punta Oliveras

Für den Weg ins Tal wählten wir die Variante über den Plà d'Aigualluts, einer schönen Wiese, von der man ebenfalls einen guten Blick auf den Aneto hat. Um 13 Uhr waren wir wieder am Auto und um 19:00 war ich bereits zu Hause.

May 30, 2010

La Ferla

Nach langer Zeit mal wieder ein Ausflug meiner offiziellen Höhlengruppe EDES. Wie auch der letzte EDES-Ausflug, führte er uns zur Ferla, einer Höhle mit einem eindrucksvollen >90m Eingangsschacht, der so weit ist, dass man selbst unten ohne Licht noch ganz gut sehen kann. Von der 5 oder 6 Mann starken Gruppe blieben am Sonntag nur noch Jordi und ich übrig. Nach dem Früstück in Olesa begaben wir uns zur Höhle. Für's Seilordnen, den Fussmarsch in Garraf'scher Hitze und das Anlegen der Höhleneisen brauchten wir auch noch etwas Zeit, so dass wir erst um 12:50 mit dem Abseilen begannen. Wir hatten vorgesehen, es mit 2 55m Seilen bis zum Boden des Eingangsschachtes zu schaffen, doch meldete sich Jordi irgendwann zu Wort, dass ihm gut 15 Meter Seil bis zum Boden fehlen. Ich hatte unter dem wasserdichten Fässchen für die Kekse, Telefone, Schlüssel, Brieftaschen usw. das 60m Seil für den zweiten Schacht im Rucksack, unter dem sich wiederum ei 20m Seil für den dritten Schacht befand, das es nun rauszusuchen galt - in 50m Höhe, mitten im Schacht hängend. Bis ich das Seil draussen und alles andere wieder drinnen hatte vergingen weitere Minuten. Mit einem Karabiner befestigte ich es am zu Jordi führenden Seil und liess es fallen. Er installierte es und seilte sich zum Boden ab. Da er es jedoch straff installiert hatte, konnte ich mein Abseilgerät nicht anlegen, weshalb Jordi die 15m nochmal hochklettern musste um seine Installation zu modifieren. Nach etwa 1,5 Stunden hatte auch ich wieder festen Boden unter den Füssen. Nun blieb uns das 60m Seil für die Rampe zum zweiten, 39m tiefen Schacht und für selbigen, jedoch stellte sich heraus, dass auch hier etwa 10m vom Seilende bis zum Boden fehlten, womit sämtliche Abseilungen für heute zu Ende waren.
Jordi machte sich auf den Weg nach oben und ich folgte ihm die Seile ausbauend.
Auf dem Rückweg hielten wir für ein Alster und ein Eis nochmal in Olesa, und um etwa halb 8 war ich wieder zu Hause.

Von der Barata nach Hause

Castellsapera, von "unserer" Seite aus gesehen
Am vergangenen Wochenende fuhr ich mit meinem Fahrrad durch den Naturpark von Sant Llorenç nach Terrassa, wofür ich wesentlich weniger Zeit benötigte, als ich mir gedacht hatte. Nach etwas mehr als 2,5 Stunden kam ich bereits am dortigen Bahnhof an, von wo aus ich mit dem Zug wieder heimfuhr. Die letzten 9 oder 10km der Strecke folgen der Strasse zwischen Talamanca und Terrassa, die auf diesem Teilstück, konkreterweise ab dem Parkplatz der Alzina del Salari, ausschliesslich bergab geht, und sind dementsprechend schnell zurückgelegt. Sehr schnell sogar, denn die meisten der Autos, die mich überholt hatten, holte ich an der ersten Ampel in Terrassa wieder ein. Und weil ich für die etwa 20km lange Bergauf-Strecke durch den Naturpark nur knapp über 2 Stunden gebraucht hatte, sie sehr schön war und ich sie auch gern Elisabet zeigen wollte, die jedoch nicht viel vom Radeln hält, dachte ich mir, dass es eine gute Idee sei, sich mit dem Auto in die Nähe des erwähnten Parkplatzes zu begeben, nämlich zu einem Punkt namens La Barata, und von dort zu Fuss nach Hause zu wandern. Genau dies taten wir gestern, und machten dabei Fotos. Gute Idee.

Zunächst ging es bergauf in Richtung zum Collet Estret und alsbald befanden wir uns hinter dem uns gut bekannten Berg Castellsapera, den wir gewohnt sind am Horizont zu sehen. Nach einer etwas längeren Mittagspause, in der wir uns an Kabeljau mit Auberginensosse sowie etwas Fischsuppe aus der Thermoskanne erlabten, ging es in Richtung Paller de Tot l'Any weiter.
Paller de Tot l'Any
Ein abzweigender Weg indizierte die Font del Lladre, eine Quelle, die laut Wanderkarte nah am Weg liegen sollte, weshalb wir einen kleinen Abstecher machten, der sich wirklich lohnte. Zurück auf dem Weg kamen wir als nächstes am Castell de Bocs vorbei, drei runden Gipfelchen einer neben dem andern, deren höchster von einer katalanischen Flagge geschmückt wird - die ich mir vorgenommen habe irgendwann mal aus der Nähe anzusehen.
Kurz vor dem Coll de Correu
Am Coll de Correu trennen sich Camí Ral und GR, wobei wir auf dem Camí Ral blieben, der uns schnell zu den Hostalets de Daví führte. Vorher jedoch fanden wir eine Höhle, direkt am Wegesrand gelegen, dir mir eine Woche zuvor nicht aufgefallen war, als ich mit dem Rad in die entgegengesetzte Richtung gefahren war. Sie war notdürftig mit Ästen bedeckt, wahrscheinlich damit es Kindern schwerer falle in diese Falle zu fallen, im Fall eines Unglücksfalles. Experimentelle Steinwürfe deuten zwar nur auf ein etwa 6 - 8 Meter tiefes Loch hin, doch vielleicht lässt sich mit ein bisschen Grablust und Glück ja eine Fortsetzung freiräumen .... ? In unserer Wanderkarte ist die Höhle erstaunlicherweise nicht verzeichnet.
Blick zurückMata-Rodona
An den Hostalets machten wir eine Apfelsinenpause...... und wenig später befanden wir uns bereits am Coll de Gipó, von dem aus wir den Weg nach Hause wohl auch mit verbundenen Augen fänden, auch wenn er sich temporär in die Länge zieht, da von dort immernoch etwa 1,5 Stunden fehlen dürften.
El Ginebral
Alles in Allem eine schöne Wanderung, die Lust auf andere, ähnliche Routen macht.

May 9, 2010

Avenc de Pompeu Fabra


Carles
Pompeu Fabra war der herausragenste katalanische Philologe, was wohl soviel wie Sprachwissenschaftler heisst. Nach ihm benannt ist nicht nur eine der wichtigeren Barcelonaer Universitäten, ein Platz in Barcelona, sowie eine U-Bahnstation, sondern auch - und das weiss nichtmal das Fräulein Vicky Pedia - eine Höhle im Naturpark Garraf. Diese Woche fragte JdC im GEXXI Forum, ob nicht irgendwer Lust hätte, am Samstag eben diese zu besuchen, und sein Sohn Carles, David P. Ivàn, Asun, Truji, Joan und ich stimmten zu.
Die drei Roten
Nach dem Früstück in Vallirana machten wir uns auf den Weg, den man fast gänzlich mit dem Auto bewältigt. Ivàn installierte und schnell befanden wir uns im Inneren der Höhle.

Asun
Da die Höhlen im Garraf seit jeher das Problem des Sauerstoffmangels, bzw. des CO2 Exzesses oder eventuell sogar Beidem haben, hatte Truji ein Piepgerät mitgenommen, das sehr bald anfing zu piepen. Auch die Feuerzeuge funktionierten nicht wie gewohnt und kurze Zeit später hatten David und JdC (die sich bereits einen Schacht weiter unten befanden) ein kratzendes Gefühl im Hals, sodass wir beschlossen umzukehren.
"Ist doch keine Piepshow hier!"
Da es noch relativ früh war und uns die Höhlenlust noch nicht vergangen war, beshlossen wir, der Nachbarhöhle Abat Esquarré einen Besuch abzustatten. Auch hier kamen wir nicht bis zum tiefsten Punkt, jedoch hatte dieser Umstand nichts mit der Luftqualität zu tun, sondern schlicht damit, das langsam die Lust nach einem Bier und etwas zu Essen überwog.
Ivàn
Auch wenn die eigentlichen Höhlenbesuche nicht gerade das waren, was wir uns versprochen hatten, war der Tag als ganzes recht gelungen, da wir in guter Gesellschaft viel zu lachen hatten. Bis um kurz vor 8 am frühen Abend war ich nicht zu Hause
JdC
Die Fotos sind von Joan und JdC, obwohl es sich nicht um die Fotos handelt, die letzterer in seinem Blog veröffentlicht hat.