Freitag Abend war ich mit Elisabet noch in Sant Feliu de Guixols um unter freiem Himmel Tschaikowski's Eugen Onegin, aufgeführt vom Münchener Ballet, zu sehen. Dies führte dazu, dass wir erst um 3 Uhr ins Bett kamen. Um 6.30 Uhr stand dann bereits Xavi vor der Tür um mich abzuholen. Unser Ziel: der "Parque National des Ecrins"!
Ich schlief in der folgenden Nacht sehr sehr gut. Morgens machten wir uns ohne Eile auf den Weg zum 600m höher gelegenen Refuge des Ecrins und schon bald führte uns der Weg auf den Glacier Blanc, der ab jenem Moment für die nächsten 2,5 Tage zum bestimmenden Element wurde. Gleich am Gletscherrand übten wir etwa 3 Stunden lang die verschiedenen Vorgänge der Spaltenrettung, doch muss ich zugeben, dass ich hoffe, dass ich nie auf sie angewiesen sein werde, da ich keineswegs das Gefühl habe besonders fit in jenem Thema zu sein. Und obwohl Xavi und Craig mehr Ahnung haben, würde ich doch lieber von jemand anders gerettet werden... Die Berghütte befindet sich auf einem 100 Meter hohen Felsen, der erstmal erklommen werden möchte.
Oben angekommen bietet sie jedoch einen hinreissenden Blick auf die beiden 4000er namens Barre des Ecrins und Dome de Neige. Um 18.00 Uhr gab es Abendessen in der Hütte und danach ging es ab ins Bett - doch wie bitte soll man als Nachtmensch um halb acht nachmittags schlafen? Als um 01.00 Uhr morgens die ersten meiner 40 Zimmerkameraden anfingen rumzukramen und sich für die Gipfelattacke anzuziehen, war ich noch wach. Ich erinnere mich zudem an eine weitere Gruppe die sich vor uns auf den Weg machte. Um 2.40 klingelte auch unser Wecker. Dies war scheinbar ebenfalls das Signal für all die anderen Hüttenbewohner. Um 3.00 Uhr gab es Frühstuck im bereits vollen Speisesaal. Ich brachte keinen Bissen runter und selbst den Kaffee mochte ich kaum. Xavi und Craig jedoch frühstückten genüsslich und etwa eine Stunde lang .... was mich ehrlich gesagt nervös machte, da ich nicht einsehe, warum ich in aller Herrgottsfrühe aufstehen sollte um dann die Zeit zu verplempern. Um 4 gings los. Etwa eine halbe Stunde brauchten wir, um vom Hüttenfelsen auf den Gletscher zu gelangen uns die Steigeisen anzulegen und uns einzuseilen. Wir waren ungefähr im Mittelfeld aller, die es zum Berg trieb.
Nach etwa 3 Kilometern befanden wir uns am Fuss des Berges auf 3200m. Wir hatten die Wahl zwischen einem Weg zur Rechten, der einen Schlenker unter einem wenig sicheren Eisfall macht, und einem Weg zur Linken, der durch ein Gebiet voller gut sichtbarer Gletscherspalten läuft. Wir hatten uns bereits am Vortag für den linken Weg entschieden und auch den meisten unserer Mitstreiter schien diese Option die bessere zu sein. Es wollten zwar einige Spalten um- und übergangen werden, doch stellte uns dies nicht vor erwähnenswerte Probleme und wir gewannen schnell an Höhe, was besonders Craig und ich auch zunehmend körperlich zu spüren begannen. Etwa um 8.00 Uhr befanden wir uns am Bergsattel zwischen dem Grat der Barre des Ecrins und dem einfach zu erreichenden Dôme de Neige auf 3974m. Kurz zuvor hatte ich bereits einen Blick auf den etwa 500m langen Grat werfen können, der mich sehr beeindruckte. In eine Richtung fallt er 800m steil ab, in die andere Richtung 1300m senkrecht.
Täler, Gletscher, schroffe Berge, Montblanc und (ich glaube) das Matterhorn in der Ferne und in die andere Richtung der Grat der Barre, auf dem sich die Alpinisten wie Käfer bewegten. Unglaublich eigentlich, dass dort nicht mehr Unfälle passieren. Aber gut so. Ein guter Ort für ein Picknick. Die ganze Zeit über konnte ich Craigs orangefarbenen Helm sehen, der irgendwie nicht merklich vorankam und sich stattdessen immernoch in der Nähe der Kletterstelle befandt. Um 11.oo Uhr machte ich mich zurück auf den Weg zum Sattel. Xavi und Craig waren nun bereits auf dem Rückzug, doch selbst für's Abseilen der 10 Meter brauchten sie etwa eine halbe Stunde. Wieder vereint beschlossen wir, nocheinmal schnell den Dôme zu besteigen, um zumindest ein Gruppengipfelbild zu haben, und machten uns daraufhin ohne Zeit zu verlieren an den schier endlosen Abstieg. Unten angekommen wurden wir Zeugen drei kleiner Eisabbrüche der hängenden Seracs - und obwohl es nur sehr kleine Abgänge waren haben diese mich akustisch beeindruckt. Auch der Weg zurück zur Hütte zog sich in die Länge und das Erklimmen des Hüttenfelsens erforderte die letzten Resourcen an Kraft und Motivation. Ich ging sofort schlafen und ward bis zum Abendessen nicht gesehen. Während des Abendessens kamen wir mit David und Irene aus Gavá ins Gespräch und es stellte sich schnell heraus, dass wir mit Juanjo und David vom GEXXI gemeinsame Bekannte haben. Die beiden sind übrigens absolute Cracks .... ich muss echt mal gucken ob sie ihre Expeditionen irgendwo im Netz veröffentlichen .... ich möchte nur ein Beispiel dessen nennen, was ich von ihnen erfahren konnte: Erstbesteigung eines indischen +6000m Gipfels! Und sehr nette Gesellen.
Am nächsten Tag ging es ohne Stress 1300 Höhenmeter zurück zum Auto. Nach einem blutigen Steak im ersten Dorf fuhren wir nach Avignon, wo wir Craig rausschmissen und zurück nach Hause, wo ich um 01.00 Uhr morgens ankam. Wir haben nicht die Barre des Ecrins besteigen können aber das machte gar nichts. Allein der Weg bis zum Sattel war jeden einzigen Schweisstropfen wert und auch der Dôme de Neige ist ein schmucker Gipfel. Ohne technische Schwierigkeiten zwar - aber auch er will erstmal erklommen werden....und vielleicht eine gute Übung für den Montblanc?
Gegen Mittag kamen wir in Gap an. Dort hatten wir uns mit Craig, Xavis sudafrikanischen, in Schottland residierenden Kumpel, verabredet. Etwa um 16.30 Uhr machten wir uns mit gepackten Rucksäcken auf zum Refuge del Glacier Blanc. Wir hatten es etwas eilig die 700 Höhenmeter zu bewältigen, da wir spätestens um 18.30 einchecken sollten, und ich muss gestehen, dass wir uns um 2 Minütchen verspäteten - während der nächsten Stunde jedoch noch weitere Gruppen eintrafen.
Oben angekommen bietet sie jedoch einen hinreissenden Blick auf die beiden 4000er namens Barre des Ecrins und Dome de Neige. Um 18.00 Uhr gab es Abendessen in der Hütte und danach ging es ab ins Bett - doch wie bitte soll man als Nachtmensch um halb acht nachmittags schlafen? Als um 01.00 Uhr morgens die ersten meiner 40 Zimmerkameraden anfingen rumzukramen und sich für die Gipfelattacke anzuziehen, war ich noch wach. Ich erinnere mich zudem an eine weitere Gruppe die sich vor uns auf den Weg machte. Um 2.40 klingelte auch unser Wecker. Dies war scheinbar ebenfalls das Signal für all die anderen Hüttenbewohner. Um 3.00 Uhr gab es Frühstuck im bereits vollen Speisesaal. Ich brachte keinen Bissen runter und selbst den Kaffee mochte ich kaum. Xavi und Craig jedoch frühstückten genüsslich und etwa eine Stunde lang .... was mich ehrlich gesagt nervös machte, da ich nicht einsehe, warum ich in aller Herrgottsfrühe aufstehen sollte um dann die Zeit zu verplempern. Um 4 gings los. Etwa eine halbe Stunde brauchten wir, um vom Hüttenfelsen auf den Gletscher zu gelangen uns die Steigeisen anzulegen und uns einzuseilen. Wir waren ungefähr im Mittelfeld aller, die es zum Berg trieb.
Nach etwa 3 Kilometern befanden wir uns am Fuss des Berges auf 3200m. Wir hatten die Wahl zwischen einem Weg zur Rechten, der einen Schlenker unter einem wenig sicheren Eisfall macht, und einem Weg zur Linken, der durch ein Gebiet voller gut sichtbarer Gletscherspalten läuft. Wir hatten uns bereits am Vortag für den linken Weg entschieden und auch den meisten unserer Mitstreiter schien diese Option die bessere zu sein. Es wollten zwar einige Spalten um- und übergangen werden, doch stellte uns dies nicht vor erwähnenswerte Probleme und wir gewannen schnell an Höhe, was besonders Craig und ich auch zunehmend körperlich zu spüren begannen. Etwa um 8.00 Uhr befanden wir uns am Bergsattel zwischen dem Grat der Barre des Ecrins und dem einfach zu erreichenden Dôme de Neige auf 3974m. Kurz zuvor hatte ich bereits einen Blick auf den etwa 500m langen Grat werfen können, der mich sehr beeindruckte. In eine Richtung fallt er 800m steil ab, in die andere Richtung 1300m senkrecht.
Da dieser Grat nur durch Erklettern einer 10 Meter hohen, glatten Wand zugänglich war, die man nur mit Steigeisen erreichen konnte, und da man sich am Fusse der Wand nicht die Steigeisen abschnallen konnte und deshalb mit ihnen felsenklettern musste, beschloss ich, nicht die Barre erklimmen zu wollen und stattdessen nur den Dôme zu machen und dort auf Xavi und Craig zu warten. Die beiden machten sich also daran, die Wand zu erklettern, wobei allein Craig für die ersten 5 Meter bereits 45 Minuten brauchte. Als mir begann kalt zu werden, liess ich sie allein und machte mich auf den nur etwa 5 Minuten langen Weg zum 4015m hohen Dôme. Dort war ich etwa für eine halbe Stunde die einzige Person und konnte ungestört das Rundumpanorama geniessen.
AussichtAm nächsten Tag ging es ohne Stress 1300 Höhenmeter zurück zum Auto. Nach einem blutigen Steak im ersten Dorf fuhren wir nach Avignon, wo wir Craig rausschmissen und zurück nach Hause, wo ich um 01.00 Uhr morgens ankam. Wir haben nicht die Barre des Ecrins besteigen können aber das machte gar nichts. Allein der Weg bis zum Sattel war jeden einzigen Schweisstropfen wert und auch der Dôme de Neige ist ein schmucker Gipfel. Ohne technische Schwierigkeiten zwar - aber auch er will erstmal erklommen werden....und vielleicht eine gute Übung für den Montblanc?
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