Etwa 25km nordwestlich von Barcelona liegt Martorell, eines dieser halbundhalb Stadt-Dörfer, das trotz seiner relativ geringen Zahl an Einwohnern einen absolut urbanen Charakter hat. Martorell hat aktuell etwa 28000 Einwohner, ich möchte jedoch nicht unerwähnt lassen, dass es allein zwischen 1996 und 2004 um 8000 Einwohner zugenommen hat.
Ich nehme an, dass.
click title to read
...Martorell heutzutage hauptsächlich durch die sich dort befindliche SEAT-Fabrik bekannt ist, in der bald auch der Audi Q3 gebaut wird. Ausser dieser riesigen Fabrik, die ein ganzes Industrieviertel einnimmt, sowohl einen Autobahnzubringer wie auch einen eigenen Bahnanschluss hat und verantwortlich für die Existenz einer Reihe von Metall recyclender und aufbereitender Betriebe ist, gibt es dort ausserdem eine Solvay-Fabrik ebenfalls beträchtlichen Ausmasses, die PVC herstellt. Es handelt sich dabei um eine dieser Installationen der chemischen Industrie, die nachts den Eindruck einer Filmkulisse eines Science-Fiction-Films macht, mit tausenden von Lichtern und Dampf produzierenden Anlagen. Ausserdem gibt es dort eine Mais verarbeitende Industrieanlage, die macht, dass es in diesem schönen Grossstadt-Dorf immer nach kalten Essensresten riecht.
click title to read
...Martorell heutzutage hauptsächlich durch die sich dort befindliche SEAT-Fabrik bekannt ist, in der bald auch der Audi Q3 gebaut wird. Ausser dieser riesigen Fabrik, die ein ganzes Industrieviertel einnimmt, sowohl einen Autobahnzubringer wie auch einen eigenen Bahnanschluss hat und verantwortlich für die Existenz einer Reihe von Metall recyclender und aufbereitender Betriebe ist, gibt es dort ausserdem eine Solvay-Fabrik ebenfalls beträchtlichen Ausmasses, die PVC herstellt. Es handelt sich dabei um eine dieser Installationen der chemischen Industrie, die nachts den Eindruck einer Filmkulisse eines Science-Fiction-Films macht, mit tausenden von Lichtern und Dampf produzierenden Anlagen. Ausserdem gibt es dort eine Mais verarbeitende Industrieanlage, die macht, dass es in diesem schönen Grossstadt-Dorf immer nach kalten Essensresten riecht.
In Katalonien wohnenden Menschen dürfte zudem nicht entgangen sein, dass die Autobahn AP7 bei Martorell eine riesige Bezahlstation hat, an der man immer Schlange stehen und teures Geld für die Benutzung des Asphalts zahlen muss. Neben all den Industrievierteln mit den dazugehörenden Bahnstrecken für Gütertransport, dem bislang unerwähnten Rangierbahnhof am Westende der Stadt, den ebenfalls unerwähnten Überlandleitungen und der Autobahn führen an Martorell ausserdem die nach Norden führende, vier bis sechsspurige Hauptverkehrsstrasse A2, zwei kleinere Landstrassen sowie die Bahnlinien der katalanischen Eisenbahn, der spanischen Regionalbahn sowie der spanischen Version des TGV vorbei. Und da Martorell direkt am Zusammenfluss der Flüsse Llobregat und Anoia liegt ,gibt es für all diese Kommunikationswege eine Vielzahl von teilweise recht grossen Brücken.
Brücken, Schienen, Fluss und Kabel
Mitten in diesem Chaos völlig unnatürlicher, zwar interessanter aber absolut hässlicher Industriearchitektur liegt ein architektonisches Juwel, an dem ich wahrscheinlich schon hunderte von Male vorbeigefahren bin, das ich bislang jedoch noch nie von Nahem gesehen hatte. El Pont del Diable.
Bereits die Römer errichteten an dieser Stelle eine Brücke über den Llobregat, über die die Via Augusta in Richtung Tarragona verlief. Aus dieser Zeit stammt auch der Triumphbogen, der noch heute das Ostende der Brücke schmückt. Die Originalbrücke, die einen zusätzigen Zwischenpfeiler hatte, wurde später durch ein Hochwasser, dass den ansonsten recht ruhigen Llobregat in einen reissenden Strom verwandelt hatte, zerstört, um dann im Jahre 1283 wieder neu, und in heutiger Form, errichtet zu werden. 1939 wurde sie ein weiteres Mal zerstört, nachdem sie bereits fast den spanischen Bürgerkrieg überstanden hatte, dieses Mal absichtlich und zwar von den sich auf dem Rückzug befindlichen republikanischen Truppen. 1963 wurde sie dann wieder aufgebaut. Jahrhunderte lang war die Brücke von der Mündung des Llobregats ausgehend die erste Möglichkeit den Fluss zu kreuzen, wodurch sie natürlich sehr wichtig für die ganze Region um Barcelona war.
El Pont del Diable ist ein wirkliches Schmuckstück und es ist eigentlich ein Skandal, dass das Drumherum so verschandelt wurde. Andererseits ist der krasse Kontrast zwischen so verschiedenen Baustilen aus total unterschiedlichen Epochen, wie man sie in unmittelbarer Nähe der Brücke vorfindet jedoch sehr interessant.
Und was noch interessant ist: Ich sah einen Wegweiser, der von der Brücke aus einen Fahrradweg indiziert. Er weisst nach Barcelona und spricht von etwas mehr als 30 Kilometern...
Noch eine Anmerkung zum Namen der Brücke:
Die Legende sagt, dass der Teufel die Brücke für die Menschen baute und im Gegenzug die Seele des ersten bekommen sollte, der sie kreuze (ähnlich, jedoch nicht ganz so glaubwürdig wie hier) . Alles deutete darauf hin, dass dies ein junges Mädchen sein sollte. Als sie mit ihrem Korb schon halb über die Brücke war liess sie aus diesem jedoch einen Kater springen, der die Brücke vor ihr überquerte, womit sie den Teufel gehörig foppte.
Bereits die Römer errichteten an dieser Stelle eine Brücke über den Llobregat, über die die Via Augusta in Richtung Tarragona verlief. Aus dieser Zeit stammt auch der Triumphbogen, der noch heute das Ostende der Brücke schmückt. Die Originalbrücke, die einen zusätzigen Zwischenpfeiler hatte, wurde später durch ein Hochwasser, dass den ansonsten recht ruhigen Llobregat in einen reissenden Strom verwandelt hatte, zerstört, um dann im Jahre 1283 wieder neu, und in heutiger Form, errichtet zu werden. 1939 wurde sie ein weiteres Mal zerstört, nachdem sie bereits fast den spanischen Bürgerkrieg überstanden hatte, dieses Mal absichtlich und zwar von den sich auf dem Rückzug befindlichen republikanischen Truppen. 1963 wurde sie dann wieder aufgebaut. Jahrhunderte lang war die Brücke von der Mündung des Llobregats ausgehend die erste Möglichkeit den Fluss zu kreuzen, wodurch sie natürlich sehr wichtig für die ganze Region um Barcelona war.
El Pont del Diable ist ein wirkliches Schmuckstück und es ist eigentlich ein Skandal, dass das Drumherum so verschandelt wurde. Andererseits ist der krasse Kontrast zwischen so verschiedenen Baustilen aus total unterschiedlichen Epochen, wie man sie in unmittelbarer Nähe der Brücke vorfindet jedoch sehr interessant.
Und was noch interessant ist: Ich sah einen Wegweiser, der von der Brücke aus einen Fahrradweg indiziert. Er weisst nach Barcelona und spricht von etwas mehr als 30 Kilometern...
Noch eine Anmerkung zum Namen der Brücke:
Die Legende sagt, dass der Teufel die Brücke für die Menschen baute und im Gegenzug die Seele des ersten bekommen sollte, der sie kreuze (ähnlich, jedoch nicht ganz so glaubwürdig wie hier) . Alles deutete darauf hin, dass dies ein junges Mädchen sein sollte. Als sie mit ihrem Korb schon halb über die Brücke war liess sie aus diesem jedoch einen Kater springen, der die Brücke vor ihr überquerte, womit sie den Teufel gehörig foppte.
Mädchen foppt Teufel
No comments:
Post a Comment