Apr 11, 2010

Mina de Can Bugunyà

Am Sonntag besuchte ich mit Bengo, Ignazi, Núria, Ferran und Jordi eine verlassene Gipsmine in Vallirana. Die Mine von Can Bugunyà wurde laut Bengo wahrscheinlich bereits seit Jahrhunderten auf nicht industrielle Weise von den Einwohnern Valliranas betrieben, bis sie in den Wirren des spanischen Bürgerkriegs vom republikanischen Militär als Munitionsdepot benutzt wurde. Gerüchte sagen, dass die Munition bei Heranrücken der frankistischen Truppen gesprengt wurde. Da Bengo reges Interesse an alten militärischen Anlagen hat, und dieses noch stärker ist, wenn sie sich unterirdisch befinden, organisierte er den kleinen Ausflug.
Wir konnten sehr nah an der Mine parken und gelangten nach kurzer Zeit zu einem Gipsofen, in dem das in der Mine gewonnene Mineral (ebenfalls laut Bengo) zu Gips gebrannt wurde. Ein schmaler, kurzer Pfad führte uns vom Ofen durch dichte Vegetation zu einem grossen Loch im Berg - dem Eingang zur Mine.Noch im Eingangsbereich geht vom Hauptsaal eine Seitengalerie ab, der man bei eingehender Betrachtung ansieht, dass sie vor geraumer Zeit weiss gestrichen wurde, was Bengo vermuten lässt, dass in ihr Champignons gezüchtet wurden, nachdem die Mine bereits stillgelegt. Nach etwa 20 Metern endet die Galerie nicht mit einer Wand, sondern mit einem Sandberg, dem man ansieht, dass er durch ein Loch in der Decke eingedrungen ist. Wahrscheinlich wurde dort das Gipsgestein durchbrochen, so dass der Sand eindringen konnte. Die Hauptgalerie dringt etwa 50m tief in den Berg vor. Wo sie endet sind ihre Wände, wie auch die Decke schwarz gefärbt, was sich leicht mit den Resten des ausgebrannten Autowracks in Verbindung bringen lässt, dass dort jemand vor langer Zeit vergessen zu haben scheint. Heutzutage wäre es nicht nur wegen der Vegation ausserhalb der Mine unmöglich, mit einem Auto hineinzufahren, sondern vor Allem wegen der an vielen Stellen von der Decke herabgestürzten Felsen.Eine Suche im Internet führte mich zu Felix Alabarts Fotoblog, in dem das bereits ausgebrannte Vehikel auf einigen Bildern noch einigermassen vollständig zu sehen ist.

Auch am Ende der Hauptgallerie ist durch die Decke Sand eingebrochen, es gibt jedoch noch einen weiteren Seitenarm, der etwa 30 weitere Meter in den Fels stösst. Hier sind sehr schön Werkzeugspuren zu sehen, die vermuten lassen, dass Eisenstangen dreieckigen Querschnitts zunächst manuell in das Gestein getrieben wurden um es dann mit Hebelwirkung herauszubrechen.Letztendlich war es zwar interessant diese künstliche Höhle besuchen zu können, doch war zumindest Bengo etwas enttäusch, da nichts darauf hindeutete, dass dort jemals Munition zur Explosion gebracht wurde, was man heute zumindest in Form von Schrapnell - Impakten im Fels sehen können sollte.

Auf dem Rückweg zum Auto traf ich überraschenderweise auf David, Núria und deren Tochter, die über Facebook's GEXXI-Seite von unserem wussten, und beschlossen hatten ebenfalls nach Vallirana zu fahren.

Apr 6, 2010

Delta de l'Ebre

Windschatten
Am vergangenen Dienstag fuhren Lisa und ich ins Ebrodelta, welches eines der grössten Flussdeltas Europas und seit 1983 teilweise zum Naturpark erklärt ist. Überregional bekannt ist es durch seine grosse ornithologische Artenvielfalt und den dort praktizierten Reisanbau. Wir residierten bis zum Donnerstag auf dem sehr empfehlenswerten Campingplatz L'Aube.
Da wir erst gegen 22.30 Uhr auf dem Campingplatz ankamen, reichte es am Dienstag nur für eine für Gaskocherverhältnisse sehr schmackhafte Reispfanne mit Pilzen, Zwiebeln und frischen Artischocken, sowie einem Nachtspaziergang zum nah am Campingplatz vorbeifliessenden Fluss Ebro.
Am Mittwoch mieteten wir dann ein Tandem und versuchten uns an einer Fahrradroute, die wir im Internet gefunden hatten.
Auf Stegen über Sand
Auch wenn es meist unmöglich war den korrekten Weg zu finden, machten wir dennoch eine sehr schöne Fahrradtour. Hätte das Rad eine funktionierende Gangschaltung gehabt, so hätte es nicht Not getan die ganze Zeit im höchsten Gang zu fahren, und wir hätten die Tour (besonders in Gegenwindmomenten) noch mehr genossen.
Die Ebromündung
Route führte uns zunächst am Fluss entlang zur Flussmündung, von dort an einer Vielzahl von Vogelguckständen vorbei zum Strand bei Riumar und auf schmalen Pfaden durch weitläufige Reisfelder hindurch ins Dorf Deltebre, wo wir auf einem Restaurantschiff eine leckere Paella aassen.
In einer der VogelguckstationenRestaurantschiff auf dem Fluss
Mandarinensorbet zum Nachtisch
Der Rückweg führte uns an der Bassa del Canal Vell - einer Lagune - vorbei, an der wir von einem Ausguck aus eine Weile die weidenden Flamingos beobachteten. Durch weitere Reisfelder gelangten wir zunächst zum Yachthafen von Riumar und wieder zurück zum Campingplatz. Statt der vorgesehenen 32 Kilometer machten wir wahrscheinlich etwa 40, da wir uns oft verfuhren und gegen Ende des Tages in eine seeehr lange Sackgasse gerieten. Um aus dieser wieder heraus zu gelangen mussten wir gegen den Wind ankämpfen, was uns fahrend nicht möglich war - und schiebend brauchten wir über eine Stunde. Ohne Lisas Telefon mit integriertem GPS und Internetflatrate (Google Maps) hätten wir wahrscheinlich noch weitere Sackgassen besucht, die irgendwann in gefluteten Reisfeldern enden.
Geflutetes Reisfeld
Obwohl wir abends eigentlich ziemlich müde waren, uns der Hintern schmerzte und wir trotz Vorsorge leichte Sonnenbrände hatten, fuhren wir nach Amposta, wo wir zunächst eine Bar besuchten. Wir wurden gerade noch Zeugen des 0:2 von Barça gegen Arsenal, durch einen Knaller von Zlatan, mussten dann aber ansehen, wie Arsenal noch zum Ausgleich kam. (Habe ich eigentlich schonmal ewähnt, dass ich seit etwa einen Jahr einen Prozess durchlaufe, der scheinbar in einer Art Barça-Fanatik enden wird?)
Brücke über den Ebro in Amposta bei Nacht
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Auto nach El Fangar, von wo aus wir eine ziemlich lange Strandwanderung unternahmen, die uns zum Leuchtturm an der Punta de Fangar führte und während der wir uns mit Fotoschiessen und Muschelsammeln die Zeit vertrieben.
Strand, im Hintergrund an der Küste sieht man eventuell das Kernkraftwerk Vandellòs Geodätischer Punkt neben dem LeuchtturmElisabet auf einer sehr grossen Treppe
Nach einem Mittagessen, bestehend aus gedünsteten Miessmuscheln mit Romesco sowie einer Fideua (wie Paella aber mit Nudeln) besichtigten wir noch das Ökomuseum in Deltebre, aus dem wir um 18:00 Uhr rausgeschmissen wurden. Danach fuhren wir ein weiteres Mal nach Amposta, wo wir die Schlossruine begutachteten und typische Engelshaarküchlein kauften, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Ich habe das Gefühl, einen ganz guten Überblick über den nördlichen Teil des Flussdeltas bekommen zu haben. Dass nächste Mal sollte es also zum Südteil gehen. Besonders cool wäre es natürlich, mit einem Biologen in die verbotenen Bereiche des Naturparks zu gelangen, doch selbst Elisabet (als Biologin) hat da keine nützlichen Kontakte.

Mar 14, 2010

Montserrat Ubach komplett

Letzten Montag hatte es in Katalonien heftig geschneit, und in den bergigeren Gebieten lag auch eine Woche später noch eine recht ordentliche Schneedecke. Aus diesem Grund griff ich nicht auf meinen (für mich) neuen V40 zurück, als wir in Richtung St. Llorenç de Morunys aufbrachen um die Höhle "Avenc de Montserrat Ubach" auch genannt "Bofia de Torremàs" zu besuchen. Das war auch ganz gut so, denn auf der Piste, auf der wir den letzten Kilometer der Annäherung machten, dominierte kaltes Weiss. Mit Joans Pathfinder waren wir besser drauf vorbereitet.

Bevor wir jedoch zur Höhle gingen schaute unsere nicht ganz kleine Gruppe, bestehend aus JdC, Eva, Boris, zwei Davids, zwei Núrias, Vanessa, Antonio, Joan und mir beim Eigentümer der Finca vorbei, wo wir ein Papier ausfüllten, damit der Herr wisse, wer wann bei ihm zu Besuch war. Ausserdem beschrieb er uns, wie wir die Höhle finden und wo wir parken können. Diese Information hätte er uns jedoch besser nicht gegeben, denn wir verstanden sie falsch, so dass wir über eine Stunde lang an nicht korrekter Stelle im Schnee den steil abfallenden Weg zur Höhle suchten. Als wir ihn mit Hilfe eines GPS-Empfängers doch noch fanden, war es bereits recht spät und ich rechnete eigentlich nicht mehr mit einem erfolgreichen Höhlenbesuch. Ich alter Pessimist.

Den Abstieg zur Höhle sicherte David P. mit einem Seil, das er an einem toten, noch nicht ganz morschen Baum angebracht hatte. Als ich am Höhleneingang ankam, installierte Boris bereits den ersten Schacht und nach einer Weile des Wartens in guter Gesellschaft ging es auch für mich hinab in die Tiefe. Überaus hurtig fand ich mich in etwa 120 Metern Tiefe wieder, wo wir bei meinem letzten Besuch im August 2009 umgekehrt waren. In den letzten 3 Schächten war das Vorankommen dann etwas langsamer, dafür hatten wir jedoch mehr Zeit uns untereinander kennenzulernen. Um 15.30 waren wir mehr oder weniger alle am tiefsten Punkt der Höhle. Lediglich JdC machte den letzten Schacht nicht sondern widmete sich stattdessen weiter oben der Fotografie.Nach einer kleinen Stärkung ging es wieder hinauf und im Laufe von etwa 3 Stunden kam die gesamte Gruppe wieder unter freiem Himmel zusammen, wobei die letzten gerade noch die Sonne untergehen sahen.

Ein erfolgreicher Höhlenausflug den ich in guter Gesellschaft verbracht habe, wobei es mich besonders gefreut hat David und Núria kennenzulernen und die Mallorkanische Núria wiederzutreffen.An Seilen benötigten wir:
  • 1 x 80m (Einstiegsrampe und P 27,5)
  • 1 x 100m (P28, P22 und P13) (sehr knapp)
  • ein paar Meter zur Sicherung eines kleinen Abstiegs, 6m reichen
  • 1 x 70m (P22 und P23) (sehr knapp)
  • 1 x 50m (P 25)
Ausserdem verwendeten wir 100m Seil, um den Abstieg zum Höhleneingang zu sichern, was, wie ich finde, durchaus Sinn macht, denn wenn man auf dem Weg neben dem steilen Abhang ins Rutschen käme wäre man am Ende des Tages wahrscheinlich genauso tot, als wie wenn man im Inneren der Höhle in die Tiefe stürzte. Ob der morsche, tote Baum jedoch beim nächsten Mal auch noch hält bezweifel ich pessimistisch.

Die Fotos habe ich (schlechten Gewissens) Joans Blog entwendet.

Mar 7, 2010

V 40

Ich habe meinen Jetta verschrotten lassen
und mir einen V40 gekauft

Feb 14, 2010

Caminata de la Llum

Mein aufmerksamer Leser wird es wahrscheinlich nicht wissen, doch nahm ich letztes Jahr mit einer Gruppe von Freunden an der Transequia teil. Mit der Transequia eng verbunden ist eine andere Wanderung, die ebenfalls alljährlich durchgeführt wird, um jenen divinen Lichtsstrahl zu zelebrieren, der vor über 600 Jahren die Manresaner von der Willkür des Joches des Bischoffs von Vic erlöste - die Caminada de la Llum - die Lichtwanderung.

Es ist ein bisschen wie mit den olympischen Spielen, nur im Kleinformat. Man begibt sich zum Kloster des Montserrat, dort wird mit der Flamme einer heiligen Kerze eine andere Kerze entzündet, die höchstwahrscheinlich aus nem Chinaladen stammt, und diese wird dann auf Wanderwegen nach Manresa getragen und dabei von einer Vielzahl anderer Wanderer begleitet. Heute waren es derer mehr als 300.
Elisabet hatte Knieprobleme, weshalb ich mich allein auf den Weg zum Manresaner ZOB machte. Dort traf ich mich um 8.30 mit Dani, Àngels, Xevi und Marta und zusammen bestiegen wir einen Bus, der uns zum Montseratiner Kloster fuhr, wo gegen 10.00 Uhr das Entzünden der Kerze stattfand - auch wenn ich dies persönlich nicht sah, da wir noch in der Bar sassen und einen Kaffe tranken.

Um halb 11 gab es dann heisse Schokolade und Kuchen, so dass gegen 11 Uhr die etwa 20km lange Wanderung beginnen konnte. Am Kloster Santa Cecilia vorbei ging es zunächst nach St. Cristófol und von dort durch Wald und über Felder nach Castellgalí. Kurz bevor wir dort ankamen gab es an einem sher schönen Plätzchen belegte Brote, Wein und Kaffee, so dass wir gut gestärkt in die zweite Hälfte der Wanderung gingen.
In Castellgalí kreuzten wir den Fluss Cardaner und jenseits der Manresaner Klär- und Kompostierungsanlage (jedoch diesseits der Mülldeponie) gelangten wir nach Manresa. Die Messe, die etwas später in der Kirche veranstaltet wurde, liess ich ausfallen und begab mich stattdessen direkt zu meinem Auto (das mittlerweile die 200.000km Marke geknackt hat) mit dem ich an nichts Böses denkend flux wieder heim fuhr.

Jan 24, 2010

Canal del Cristall



Am Samstag wollten Xavi und ich eigentlich eine Schneeschuhwanderung in Andorra machen, doch als wir den Tunel de Cadí durchfahren hatten und die einladende Nordseite der Serra de Cadí sahen, beschlossen wir einen Angriff auf den berühmten Canal de Cristall. Wir hatten ihn vor einigen Jahren schonmal versucht zu durchsteigen - damals zusammen mit Elisabet - doch war es lediglich bei einem Versuch geblieben.Kurz hinter dem Dorf Estana stellten wir das Auto ab und machten uns um ca. 9.30 Uhr auf den Weg.
Sicht auf die Serra de Cadí vom Prat de Cadí, der Kanal etwas rechts der Bildmitte ist der Aufstieg, links daneben der Abstieg
Am Prat de Cadí legten wir uns Steigeisen an und wenig später befanden wir uns am Einstieg des "Kanals", dessen Schneeverhältnisse optimal schienen. Im Laufe einer Konversation mit ein paar anderen Frühaufstehern stellte sich heraus, dass wir uns nicht im Canal de Cristall befanden, sondern im Nachbarkanal namens Canal d'Ordiguer, der laut Beschreibung denselben Schwierigkeitsgrad aufweist. (Die beiden Kanäle sind die leichtesten in jener Zone.) Wir beschlossen also durch den Ordiguer auf- und durch den Canal de Cristall wieder abzusteigen.Zunächst ist der Korridor noch recht breit, jedoch wird er zunehmend enger und steiler, bis es schliesslich gilt einen Punkt zu überwinden ab dem die Schwierigkeit wieder abnimmt. Wenn man sich an den beiden Verzweigungen, die man vorfindet stets rechts hält, so muss man nur noch die zwar steilste jedoch nicht sehr schwierige Passage des Normalweges durchsteigen und gelangt ohne weitere Probleme zum GR, der auf der Serra de Cadí verläuft.Nach einer kurzen Pause bestiegen wir den angrenzenden, 2563m hohen Puig de la Canal de Cristall und begaben uns zum Coll de la Canal de Cristall, von wo aus der Abstieg begann.Die ersten Meter waren besonders steil, und ein zweiter Eispickel wäre durchaus hilfreich gewesen, doch etwa 100 Meter weiter unten war es bereits möglich mit dem Gesicht voran, vorsichtig abzusteigen. Erst kurz vor dem Ausstieg des Kanals galt es die nächste schwierige Stelle zu überwinden. Eine Eisschicht überzog hier den Fels, der unter uns in einigen Stufen abfiel. Hier den Halt zu verlieren hätte sicherlich üble Folgen gehabt, jedoch gab es dazu keinen Grund, denn es liessen sich gute Griffe für die Hände finden, wo es kein gutes Eis für den Eispickel gab und die Steigeisen funktionierten genau so wie man es von ihnen erwartet. Nachdem dieser Punkt überwunden nahm die Geländeneigung ab und ohne Probleme kehrten wir in etwa 1,5 Stunden zum Auto zurück, sieben Stunden, nachdem wir von hier aus den Ausflug begonnen hatten.

Jan 4, 2010

Silvester 2009

Dieses Mal flogen Lisa und ich am 26.12. mit Air Berlin nach Hamburg. Nach einem Besuch mit Übernachtung bei meinem Bruder und dem alljährlichen Einnisten bei Papa und Mama ging es Abends zum Ehemaligentreffen, auf das ich dieses Jahr jedoch gar keine Lust hatte. Ausserdem war es viel zu voll, so dass wir es vorzogen in Mölln ein Bier trinken zu gehen. Nach einem reinen Familientag mit ausgedehnter Wanderung am Lütauer- und Schmalsee
im Waldam Lütauer See
fuhren Elisabet und ich am Nachmittag des 29. nach Lübeck um einen Blick auf den Weihnachtsmarkt und die Angebote des WSV zu werfen sowie einige Fotos zu machen.
An der UntertraveDer Lübecker Dom
Am 30. kamen unsere Manresanischen Freunde Dani, Ángels, Mauri und Laura, die die letzten 3 Tage in Berlin verbracht hatten. Ihr Zug fuhr durch Mölln, so dass wir die Möglichkeit nutzten, uns bereits auf ihrem Weg nach Lübeck zu treffen.
Der Umweg zum Bahnhof führte uns durch den verschneiten Wald
Nach einem Besuch des Weihnachtsmarkts zeigte ich ihnen auf einer etwa dreistündigen Route einige schöne Punkte der hanseatischen Innenstadt und später gingen wir ins Brauberger um bei Schnitzeln unterschiedlicher Art gepflegt eine Unmenge an Altbierbowle zu konsumieren. Silvester stand wieder Lübeck auf dem Plan.
Potato basement
Zusammen mit Vitter festigten wir zunächst im "Potato Basement", statteten der Sternschnuppe einen Besuch ab, feuerwerkten an der Untertrave und gingen letztendlich, und jedes Jahr wieder, in die Cole Street.
Cole Street
Am Nachmittag des Ersten kamen die Spaniards tatsächlich nach Mölln, wo ich ihnen die wenigen Vorzüge der Innenstadt nahebrachte.
Möllner NicholaikircheWelcome to MoloniaPosieren mit Ángels
Am Zweiten, dem Tag des Rückflugs nach Barcelona, verbrachten wir noch ein paar Stunden in der Hamburger Hafen City und gingen von dort aus an der zerbombten Nicholaikirche vorbei zum Rathaus. Nach einem Essen im Fischhaus in der Hafenstrasse ging es dann zum Flughafen.
An den Landungsbrücken
Der Flug unserer Gruppe im Air Berliner A320 verlief ohne Besonderheiten. Am Flughafen in Barcelona verabschiedeten Lisa und ich uns von den anderen. Während wir mit dem Zug zurückfahren würden, hatten die 4 ein Auto am Flughafen. Dani bot sich aber an, uns unsere Koffer nach Hause zu bringen. Das war auch gut, denn wegen diverser Bauarbeiten der spanischen Eisenbahn mussten wir zweimal umsteigen und in Montcada zusammen mit etwa 1000 anderen Personen einen Fussmarsch durch's Dorf absolvieren, so dass wir 3 Stunden brauchten um die 55km nach Hause zu überbrücken - und das, obwohl uns Lisas Schwester für die letzten 30km mit dem Auto abholte... wirklich abenteuerlich, in Spanien mit dem Zug zu fahren.
...und wieder zu Hause (Ketchup und Aereogramme-CD sind für mich)

Dec 22, 2009

Mallorca

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme möchte ich zwei Bilder loswerden, die ich im "Mallorca-Ordner" fand. Sie dokumentieren die Resultate zweier von Elisabets Kürbiskuchen (mit und ohne Rosinen), sowie eines meiner Salate (ohne Granatapfel, aber mit Gurke) und gedünsteter Miesmuscheln mit und ohne scharfem Paprikapulver. Ich finde sie einfach so köstlich, dass ich sie nicht für mich behalten möchte.
Doch nun zum Text:

Mein GEXXI-Kollege Josep ist begeisterter Höhlenfotograf und hat schon diverse Ausflüge zu fotografierendswerten, meist französischen und oft touristischen Höhlen organisiert. Zu Beginn fiel es ihm schwer, die GEXXI-sten für solche Ausflüge zu begeistern, was meiner Meinung nach nicht am Geld liegt, mit dem man oftmals die Höhlenführer bezahlen muss, sondern vielmehr am mangelnden Adrenalin, wenn es sich um Touri-Höhlen handelt. Mittlerweile hat sich im virtuellen Club aber herumgesprochen, dass es sich durchaus lohnt, sich auf seine Vorschläge einzulassen, denn neben der guten Organisation, für die seine "events" bekannt sind, kriegt man stets spektakulär schöne Höhlen zu Gesicht. Manchmal sogar hübsch ausgeleuchtet. Und auch der Begriff Touri-Höhle ist dehnbar, denn meist läuft es so, dass man in kompletter Höhlenkluft zusammen mit den "normalen" Höhlentouristen in die Höhle geht, dann jedoch vom Privatführer geleitet über ein Geländer klettert und eine Spezialtour in die unzugänglicheren Bereiche der Höhle absolviert.


Selbst habe ich noch nie an einem seiner Vorschläge teilgenommen, jedoch versuchten Lisa und ich vor etwa zwei Wochen genau dies. Unser Ziel war der "Pas de la Vallgornera" im Súden Mallorcas. Es handelt sich um ein 65km langes Höhlensystem das immernoch erforscht wird. Bislang gibt es nur einen Eingang, der zudem künstlich ist. Er wurde bei den Bauarbeiten zu einer Klärgrube für einen (weiteren) Hotelkomplex entdeckt, der daraufhin nie gebaut wurde. Aus Erzählungen und diversen Videos weiss ich, dass man sich die ersten 30 bis 45 Minuten schwimmend fortbewegt, wobei sowohl über, als auch unter der Wasseroberfläche wahre Wälder von Tropfsteinen wachsen. Selbstverständlich benötigt man für diesen Höhlenteil einen Neoprenanzug, idealerweise ausserdem Schwimmflossen, einen wasserfesten Fotoapparat sowie einen Rucksack mit wasserdicht verschliessbaren Behältnissen für trockene Wäsche, denn nach dem Verlassen des unterirdischen Sees geht es im Rahmen des normalen Besuches für einige Stunden mehr oder weniger trocken weiter.


Normalerweise ist der Zutritt zur Höhle verboten. Er wird ausschliesslich Mitgliedern der Föderation der Höhlenforscher gewährt, und auch nur dann, wenn sie zu Forschungszwecken kommen. Josep hat einen guten Kontakt zu einem der Mallorkiner Höhlenforschern und konnte es so deixeln, dass er, und eine Gruppe von 4 weiteren Personen die Erlaubnis bekamen dem örtlichen Forscher bei einer Erkundung zu helfen. Zu dieser Gruppe gehörten Elisabet und ich.

Elisabet war etwas nervös, da der Höhlenbesuch auf etwa 8 Stunden angelegt war, was sie als sehr lang empfand, ausserdem machte sie sich Sorgen, dass sie im nassen Teil der Höhle frieren würde - kurzum, dass die Gruppe ihretwegen gezwungen werden könnte den Höhlenbesuch vorzeitig abzubrechen. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass es dazu nicht kommen würde und sie den Ausflug vielmehr geniessen würde, doch so richtig überzeugen konnte ich sie nicht.

Nach unserer Ankunft auf Mallorca fuhren wir um 22.30 Uhr vom Flughafen direkt nach Palma, um etwas zu Abend su essen. Von dort ging es dann in das Dorf, in dem unser Hotel lag. Eines dieser Hotelkomplexdörfer für deutsche Proleten, die sich gern besaufen. Und genau die waren es auch, die uns nicht schlafen liessen, denn bis um 5 Uhr morgens wurde auf dem Hotelflur geschrien, gestritten und an Türen geklopft. Um 7.00 Uhr, als unser Wecker klingelte, war klar, dass Elisabet sich definitiv nicht in der Lage sah, die Höhle zu erkunden. Wir riefen Josep (der in einem andern Hotel residierte) an, und sagten unsere Teilnahme ab. Stattdessen schliefen wir noch ein paar Stunden und machten danach Tourismus in der überaus schönen Stadt Palma.

Die Altstadt als ganzes ist wirklich sehr schön und fotogen, wobei sich ganz besonders die für ihre Grösse erstaunlich schwer lokalisierbare Kathedrale hervorsticht. Wir betraten auch die Überbleibsel der alten arabischen Bäder:

Abends trafen wir uns dann mit Josep, Ángel, Alfons und dem Führer sowie mit Joan und Núria in einem Restaurant wo die meisten von uns beschlossen, den Mallorkinern zu anderer Gelegenheit bei ihren Forschungsarbeiten zu helfen. Ich hoffe, dass dies 2010 geschehen wird, denn ich habe nun wirklich Lust auf die Höhle gekriegt.


Kurios ist übrigens, dass Joan und Núria gar nichts mit dem Höhlenausflug zu tun hatte. Joan war lediglich an gerade jenem Wochenende zu Besuch bei Núria, die auf Mallorca wohnt, und die beiden beschlossen, uns nach dem Höhlenbesuch zu treffen. Es fehlte nur noch Asun und die Höhlengruppe des letzten Frankreich-Trips wäre vollständig gewesen.


Nachts kehrten wir dann nochmal nach Palma zurück, um noch ein paar Fotos im Dunkeln zu schiessen, zum Beispiel abermals von der Kathedrale.Am Sonntag hatten wir vor dem Rückflug nach Barcelona noch etwas Zeit um mit Joan und Núria einen Kaffee trinken zu gehen. Danach fuhren Lisa und ich noch in zwei Küstendörfer. Leider war das Wetter schlecht und die Zeit knapp, sodass wir beschlossen noch mindestens zweimal wiederkehren zu müssen - für die Höhle und für eine Erkundungswanderung des Inlands.

La Dragonera