Oct 22, 2006

Avenc del Llest


Als ich im Sommer 2004 meinen ersten Kontakt mit einer Höhle machte, da machte ich das als Teilnehmer an einem organisierten Minikurs meiner jetzigen Höhlengruppe. An einem Samstag ging es in eine horizontale Höhle namens Cova de Manel und den darauffolgenden Tag machten wir eine vertikal ausgeprägte Höhle, deren Name mir bis zum vergangenen Freitag unbekannt war. El Avenc del Llest.

Dieses Jahr, am 21.10. machte Lisa ihren "Bateig de Cabur" - ihre Karbidtaufe - den Erstkontakt mit einer Höhle. Anfangs war ich der Organisator dieses Minikurses, den wir Höhlenmenschen ins Leben gerufen hatten um "Dirks Freunden" die Höhlerei zu zeigen, doch wollte es der Umstand so, dass auch Pau 3 Freunde die Höhlen näherbringen wollte, und da Pau ein Macher-Typ ist und ausserdem sehr absorbierend, wurde zum Planungsende hin über meinen Kopf hinweg organisiert und bereits Organisiertes hin und her modifiziert. Anfangs hatten sich 6 meiner Bekannten angemeldet, von denen Samstag früh noch 4 übrig waren. Zusammen mit Pau's 3 Kumpels und den 7 Monitoren machten sich also insgesamt 14 Leute auf, eine Höhle im Naturpark St. Llorenc del Munt zu erkunden. Den Avenc del Llest! Ich freute mich auf das Wiedersehen.

Nachdem wir in Terrassa gefrühstückt und später die Autos auf dem Parkplatz (Coll d'Estanelles) abgestellt hatten, bekam Xenia einen Anruf. Ihre Mutter würde nach einem Unterschenkelbruch operiert, da sie unerwarteterweise auf der Warteliste nach oben gerutscht war. Xenia zog es vor, bei ihrer Mutter zu sein - da warens nur noch 13.

Nachdem Toni und Jordi zwei parrallele Seile installiert hatten rappelten wir nach und nach alle 17m tief in eine Spalte, wobei den Neulingen selbstverständlich geholfen und Mut zugesprochen wurde.

Wir versuchten gleichmässig gemischte Grüppchen zu bilden, so dass kein Neuling sich allein in der Höhle bewegen würde. Während sich die Nächsten herunterseilten begaben Lisa und ich uns bergab durch eine offene Pforte in den recht grossen Saal der Höhle. Danach machten wir uns mit Txutxe und Eva daran, den tiefsten Punkt anzugreifen - dafür mussten wir uns etwa 20 Meter tief durch ein Felsbrockenchaos schlängeln und ausserdem 2 ziemlich enge Engstellen überwinden. Das machte Lisa trotz ihrer fatalen Helmbeleuchtung echt ganz gut. Danach ging es nach einigen Miniexplorationen und einem zweiten Croissantfrühstück wieder zurück in die Spalte zu den Seilen und bereits unter freiem Himmel an selbigen hinauf nach oben. Txutxe und ich guckten uns vorher allerdings noch zusammen mit Jordi und Pau die obere Galerie an. Dafür mussten wir von der Halle aus ein etwa 15 Meter langes fixes Seil hinaufklettern. Wir fanden uns in einem kleineren Saal wieder, verziert mit einer Vielzahl von Estalagtiten und -miten. Durch ein Loch im Boden sahen wir die Beleuchtung der letzten Leute im grossen Saal unter uns und ausserdem, dass der Boden stellenweise nur wenige Zentimeter stark ist - ein nicht gerade sehr vertrauenserweckender Umstand. Hinab ging es, hinaus aus der Halle, hoch das Seil und rein in die Herbstsonne.

Mir hat's gefallen. Elisabet hatte leider Pech mit ihrem Material und beim Hinaufseilen konnte sie oben angekommen ihre Bruststeigklemme nicht öffnen, da sich in selbiger Kleckermatsche verfestigt hatte. Vom Nachhinein heraus betrachtet hat es ihr aber wohl doch ganz gut gefallen.

Die geposteten Bilder hat Pau gemacht. Auf seiner Seite gibt es noch mehr (hauptsächlich von Lisa).

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