May 25, 2007

über 100 cims, meinen Bruder und Anderes

Viel ist geschehen:
Lisa und ich machten am langen Wochenende des 1. Mais eine Monstertour zum Comabona. Die Tour hätte 3 Tage lang sein sollen, doch am dritten Tag kürzten wir sie ab, da es in Strömen regnete.
Zusammenfassung: Lisa hatte sich eine ganz besondee Tour ausgesucht - eine Rundtour, die uns zum Comabona führen sollte mit der Option, einen zweiten 100 cims zu machen: die Penyes Altes. Runter sollte es schliesslich die von uns geliebten Empedrats entlanggehen, die uns nicht weit entfernt vom Auto liessen. Von der Kirche St. Martí del Puig auf etwa 1000m ging es eine Forstpiste entlang, bis diese kurz hinter "el Molinell" endete. Ab hier nahmen wir den Umweg über St. Romà d'Oreis, einer winzigen Kirchruine mitten im Wald. Noch vor Erreichen eines Punktes namens "la Muga" führten uns die Markierungen in die Irre: Zwei identisch markierte Wege! Wir folgten dem falschen, was wir allderings bereits nach einer Stunde merkten. Da aber auch dieser Weg in eine vielversprechende Richtung führte, machte uns das nichts. Jedenfalls nicht bis zu dem Punkt, an dem sich die Markierungen verloren. Wir suchten sie noch etwa eine Stunde lang, doch es wurde Zeit einen Zeltplatz zu suchen.Am nächsten Tag kehrten wir um, um den anderen Weg zu nehmen, über den wir "La Muga" bald erreichten. Nun folgten wir einem gelb markierten Weg, der dem "Torrent de la Muga" hinauf ging, doch auf einer Wiese auf etwa 1700m endeten die Markierungen an einem zerfallenen Unterstand für Schafe. Wir folgtem einem Pfad und gelangten zur höchsten der drei Wiesen, bevor auch dieser sich verlor. Hier sah ich mir die Landschaft an. Unser Etappenziel hatten wir bereits vor Augen: eine Vertiefung des Bergrückens. Dort oben verläuft der sicherlich extrem gut markierte GR 150 der sich nicht einfach so im Nichts verliert und unter Anderem flux zum Comabona führt. Die weglose Landschaft jenseits des torrents (Bergflusses) sah deutlich schwieriger aus als die zu unserer Linken, doch zeichnete unsere Karte die Aufstiegsmöglichkeit (um nicht Weg zu sagen) eben dort ein. Unsere Seite hingegen schien die logischere Variante, doch machte sie weit oben einen nicht einsehbaren Bogen. Trotzdem entschieden wir uns dafür, nicht den Fluss zu kreuzen und uns somit selbst einen Weg zu erfinden. Während wir wanderten mussten wir uns einige Male umorganisieren, denn je näher wir uneinsehbaren Stellen kamen, desto mehr sahen wir deren Unüberwindbarkeit. Un noch immer blieb der kritische Punkt ganz oben. Dort angekommen zerschlugen sich nicht all unsere Hoffnungen sondern wir sahen eine relativ leicht erwanderbare Bergflanke bis zur Vertiefung des Bergrückens. Und sogar einen Wanderer in etwa 500 Metern Entfernung - die erste Person in 30 Stunden!
Kurz darauf kamen wir an, froh darüber, dass alles gut geklappt hatte, denn ansonsten hätten wir einen tierisch weiten, frustierenden Rückweg gehabt. Wir entledigten uns unsern Gepäcks und bestiegen innerhalb von 45 Minuten nur mit Steigeisen bewaffnet den 2545m hohen Comabona. Unser zwanzigster 100 cim!! Vor Einbruch der Dunkelheit wollten wir nun so viel wie möglich der 10 km langen Strecke bis zu den Penyes Altes überbrücken. Das ging eigentlich auchganz gut, doch hielt uns ein etwa 1km langes, schneebedecktes Teilstück auf der Nordseite des Bergrückens auf, da wir mit jedem Schritt knietif versanken. Dieses Hindernis überwältigt suchten wir uns auch langesam einen Zeltplatz. Da es nach Gewitter aussah sollte dieser möglichst nicht ganz oben auf dem Grat sein und nicht unter einem einzelstehenden Baum liegen. Ausserdem sollte er möglichst eben sein, und es war nicht leicht, alle drei Punkte zu erfüllen. Ein Platz war ganz gut, doch waren alle dort stehenden Bäume tot, und da Elisabet vermutete, sie seien durch Blitzschlag gestorben suchten wir weiter. Bei Einbruch der Dunkelheit hatten wir einen akzeptablen Platz gefunden. Nachts wurden wir durch einen Donner geweckt. Wir packten vorsorglich unsere Regenkleidung und etwas essen beiseite, denn wir hatten uns dazu entschlossen, das Zelt im Falle eines nahen Gewitters zu verlassen, da uns die metallischen Zeltstangen Sorgen bereiteten. Es donnerte nur noch ein weiteres Mal morgens um 6, doch auch diesmal handelte es sich um einen einzelnen Donner weit entfernt. Regnen tat es aber heftig und stetig.
Morgens war es zunächst nebelig und dann fing es für die nächsten 10 Stunden in Strömen zu regnen an. Die Penyes Altes liessen wir altes penyes sein und machten uns ab dem Coll de Pendis direkt an den Abstieg. Etwa 3 Stunden später kamen wir völlig klitschnass am Auto an. Den Weg Empedrats, der einige Male mit Hilfe vieler Steinblöcke einen Bergfluss kreuzt, hätten wir wohl auch genausogut ins Innere des Flusses verlegen können. In solchen Momenten fragt man sich dann, wieso man 270 Euro für ein wasserdichte, atmungsaktive Bergjacke ausgibt. Ausser dass The North Face auf ihr steht und man dadurch ein super Statussymbol besitzt sollte sie doch auch einen weiteren Nutzen haben, oder etwa nicht? Wasserdichtheit zum Beispiel wäre wünschenswert.
Als wir am Auto ankamen und dieses sogar anspring war der Tag gerettet. Krasse Route, Lisa.

Noch mehr ist geschehen:
Am 05.05. machten Elisabet und ich unseren einundzwanzigsten 100 cim. Den Turró de la Torre hier ganz in der Nahe in Castellnou del Bages. Es handelt sich zwar nur um ein 624 m hohes Hügelchen, aber es bot uns einen super Ausblick. Da das Wetter gut und die Atmosphäre sauber waren, konnten wir sogar klar und deutlich die erstaunlich schneebedeckten Pyrinäen sehen. Ausserdem steht dort ein Turm. Naja, der Turm ist eine Ruine aber er ist trotzdem noch ziemlich hoch und scheint sehr sehr alt zu sein. Sehr alt sogar. Ein guter Ausflug für Zwischendurch. Nun haben wir alle 100 cims unserer Comarca (el Bages) gemacht.

Was sonst noch geschehen ist:
Am Sonntag den 06.05. machten wir einen seit Langem fälligen Ausflug zur 777m hohen Roca Salvatge (in etwa: Krasser Felsen) hier im Naturpark St Llorenç del Munt. Wir verliefen uns glücklicherweise frühzeitig, und das mit Wanderkarte! Nur dadurch fanden wir einen sehr lustigen Weg durch dichten Dschungel der uns von weit oben nach tief unten und wieder nach weit oben brachte. Und ganz am Ende dann dieser krasse Felsen! Klasse Tour! Auf dem Rückweg lokalisierten wir ausserdem noch eine Höhle die es sich eigentlich zu machen lohnen täte aber wie sagt der Katalane: es gibt mehr Tage als Butifarras.

Wow ist viel geschehen:
Mein Bruder Stefan kam mich vom Donnerstag den 09. bis zum 15. Mai besuchen!! Und damit ihm hier nicht langweilig wird, dachte ich mir Urlaub zu nehmen. Am ersten Tag holte ich ihn also vom Flughafen ab und wir fuhren direkt nach Barcelona. Hier spulten wir das Touristenpflichtprogramm ab: Einmal die Rambla hoch und runter rennen, dabei den Plaça Reial und den Mercat de la Boquería begutachten; wir besichtigten die beiden berühmten Gaudí Häuser im Passeig de Gracia und spazierten bis zur Sagrada Familia. Auch diese guckten wir uns für 10 Euro an. Das ist zwar viel Geld aber es lohnte sich, da die Kirche, ihre Bauarbeiten und die Irrwege zwischen den Türmen wirklich unterhaltsam sind. Abends gab es bei mir in der WG Schwertfisch und Miesmuscheln begleitet von gratiniertem Blumebkohl - lecker!
Den zweiten Tag wanderten wir im Naturpark St. Llorenç umher, und Elisabet und ich zeigten meinem Bruder den kürzlich entdeckten (Um)Weg zur Roca Salvatge. Wer hätte gedacht, dass Stefan so gut in Form ist? Wahrscheinlich wären wir schneller unterwegs gewesen, wenn er uns beide huckepack getragen hätte...Am nächsten Tag machten wir den Klettersteig in Centelles. Ich habe den ja nun schon relativ häufig gemacht aber es machte mir nichts aus, ihn nochmal mit meinem Bruder zu wiederholen. Er ist ein echter Klettersteigprofi und wusste es vorher selbst nicht. Nur die 60 Meter lange, aus lediglich 3 Stahlseilen bestehende Brücke konnte ihn beeindrucken, doch das tat sie nachhaltig. Nach schmackhaften Spaghetti mit Dosenthunfisch bei mir zu Hause gingen wir dann auf's N'Fun Kats Konzert im Sielu - auch Elisabet sang zwei Lieder. (Tut sie übrigens auch auf deren CD.)
Samstag waren wir zu Lisas Eltern eingeladen. Ihr Vater hatte eine Paella gemacht wie sie auch Gotts Mutter zubereiten würde. Meines Bruders erste Paella. He loves it! Wir wurden gleich noch überredet Nachts ein Konzert traditioneller Musik in der Kirche Vallhonesta zu besuchen. Selbige liegt von Lisas zu Hause etwa 45 Fussminuten weit im oben erwähnten Naturpark, so dass wir uns zu Fuss dorthin begaben - Stirnlampen leuchteten uns den Weg. Das Konzert war ab dem dritten Lied fürchterlich langweilig da repetitiv, doch zumindest die Musiker genossen es, uns alle ihre altertümlichen Stücke vorzustellen. Eine echte Nervenprobe. Danach gab es heisse Schokolade und Kuchen (um 0.00 Uhr) und eine Nachtwanderung zurück nach St Vicenç gemeinsam mit Lisas Eltern.
Sonntag zeigten wir Stefan den Montserrat. Hoch fuhren wir mit der Zahnradbahn, und Elisabet war schrecklich gelaunt, da sie noch keinen Kaffee bekommen hatte. Nach einem kurzen Blick in die Kirche spendierte ich ihr also einen und wir begannen den Aufstieg zu St. Jeroni, dem höchsten Punkt des Bergmassivs. Neben der Aussichtsplattform sahen wir uns ausserdem die Installationen rund um den Funkturm an. Zurück zum 500m weiter unten gelegenen Kloster ging es einen Umweg über die Endstation der Zahnradbahn von St. Joan. Zurück ins Tal fuhren wir mit der Seilbahn. Abends dann gingen wir lecker Tapas in der Bar Nectar in St Joan de la Vilatorrada essen. Dort gibt es das leckerste Essen der Welt.
Für Montag stand dann noch der Klettersteig von Oliana auf dem Zettel, doch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Alternativplan sah vor, nach dem Erwerb neuer Berg-Turnschuhe für meinen Bruder, die Salzminen in Cardona zu besuchen, doch als wir den Sportladen verliessen schien plötzlich die Sonne. So reorganisierten wir uns abermals um und fuhren doch noch nach Oliana. Petrus liess sich jedoch nicht in die Irre leiten, und nach etwa einer Stunde des Klettersteigens fielen Regentropfen. Wir brachen den Ausflug folglich ab und machten uns an den Abstieg, während oben wieder der Himmel blau wurde. Da hat uns dieser Petrus also gehörig mit dem Klotze gefoppt... Abends gab es dann wieder eines dieser Superabendessen in meiner WG: Doraden, Artischocken, Escalivada und einen tollen Salat. Hector, mein Freund und Mitbewohner ist ein wirklich fabelhafter Koch.Das Stefan ja nicht zu Hause erzählt, wir hätten ihn hungern lassen!
Dienstag flog Stefan dann wieder nach Hamburg aber ich glaube, es hat ihm gut gefallen hier. Auch für mich hatte das Lotterleben damit ein Ende - nachmittags sass ich bereits wieder im Büro.

Was sonst noch so passiert ist.
Tja, am Freitag den 18. spielte Lisa mit ihrer Band Tok de Prop in Puig Reig. Direkt von dort aus fuhren wir dann nach La Cerdanya, denn Mireia und Ferran hatten uns ins Haus Mireias Onkels eingeladen. Von dort aus wollten wir am Samstag eigentlich einen der Andorraner Klettersteige machen, doch dieser Petrus.... Letztendlich wanderten wir dann also, wobei wir auch eine Höhle betraten, die Höhle von Anes. Mangels Licht und da wir wegen des schlechten Wetters nervös waren begutachteten wir nur etwa 100 Meter der 300 Meter langen Höhle - aber es lohnte sich trotzdem.
Am Sonntag wollte ich eigentlich an der Travessa de Montserrat teilnehmen um meine Bestzeit aus dem Jahre 2005 zu verbessern, doch machte Samstag Nacht eine Volksfestmusikgruppe ein Konzert direkt vor meinem Fenster, weshalb ich bis um 2.30 Uhr nicht schlafen konnte. So kam ich um 5.45 Uhr natürlich nicht aus den Federn. Elisabet hatte kurz vor 15.00 Uhr im Rahmen eines Akapellawettbewerbs ein Konzert mit ihrer vocalgroup im Freizeitpark Port Aventura, eine Stunde südlich von Barcelona. Das besonders Gute war, dass wir statt der 39 Euro Eintritt nur ein T-Shirt für 10 Geld kaufen mussten um die Vorzüge des Parks dann gratis zu geniessen, wie etwa einen prima Freifallturm, eine Loopingbahn namen Dragon Khan mit 8 Inversionen, einen famosen und ziemlich ruppigen Holzrollercoaster, 2 weitere Achterbahnen und diverse Wildwasserfahrten. Nebenbei gewann die Gruppe rund um Lisabet sogar den 2. Platz.

Apr 26, 2007

Bastiments 2881m (ohne Schneeschuhe)



Zusammen mit Xenia und Fermin machten wir am 22.04. den Bastiments. Das Gute daran ist, dass Lisa und ich jetzt wieder genau dieselben 19 der 100 cims haben, das Sclechte, dass mir irgendein gottloses Arschloch meine Schneeschuhe geklaut hat.
Als sich anbahnte, dass der Aufstieg mit Steigeisen praktischer als mit Schneeschuhen sein würde, da liess ich sie abseits des Weges, hinter einem Baum, halb im Schnee verbuddelt zurück. Ich halte es für wirklich seltsam, dass sie jemand gestohlen hat, denn erstens waren sie vom Weg aus nur schwer zu sehen, wenn überhaupt, weshalb sie zweitens allerhöchstens ganz ganz wenig Menschen entdeckt haben dürften. Und dass drittens ein solcher Bastard unter diesen wenigen Menschen war, das besorgt mich durchaus etwas.
Ich hoffe, er stirbt einen langsamen, schmerzhaften und qualvollen Tod.
Der Ausflug war aber ganz gut und auch das Wetter spielte mit, wie man auf den Fotos sehen kann.

Apr 16, 2007

Avenc de Sant Marçal

Eigentlich wollten wir diese 121m tiefe Höhle bereits vor 7 Wochen machen, doch kam uns eine andere Höhlengruppe zuvor, weshalb wir letztendlich auf den Avenc d'en Perrilla ausweichen mussten. Bereits damals planten wir jedoch, nach dem Kurs mit den neuen Höhlenforschern zurückzukehren und am 15.04. war es soweit. Von den Schülern kamen zwar nur Ariadna, ihr Freund Jordi und Edgar, da Elisabet unerwarteterweise 3 Lieder einstudieren musste und Mireia bereits seit zwei Wochen an einer Rückenmuskelkontraktur leidet. Castaño, Joan und ich begleiteten die drei.





Dies ist die verbesserte Version der Höhlenbeschreibung, deren Original aus dem Buch Avencs de Garraf i d'Ordal stammt. Mein Höhlenfreund Joan Montoya hat sie nach der Exkursion angefertigt, von der dieser Artikel handelt. Unsere Erfahrungen vom vergangenen Sonntag sind also bereits berücksichtigt. Man findet sie zusammen mit vielen anderen Beschreibungen und weiteren Artikeln in seinem Blog.










Eigentlich sollte es eine relativ schnelle Inkursion werden aber dem war natürlich bei Weitem nicht so. Die Probleme fingen bereits morgens um 8.00 uhr am Treffpunkt an: Jordi V., unser geliebter Präsident trat nicht zum Apell an und das, obwohl er einen Rucksack voll mit Seilen mitbringen sollte. Zum Glück hatte ich vorgeschlagen, im Rahmen des gleichen Ausflugs auch den Avenc d'en Parrilla zu besuchen, so dass wir zwei zusätzliche Seile von 10m und 55m Länge dabei hatten. Wir fuhren also mal wieder ohne Jordi los, frühstückten in Olesa de les Bonesvalls und machten uns höhlenfertig. Um 11 seilte Castaño sich ein. Obwohl er ein absoluter Höhlencrack ist war die Installation ziemlich zeitaufwendig und wir befanden uns erst um etwa 14.00 am Tiefpunkt der Höhle. Das wir überhaupt bis dort kamen ist allerdings ein halbes Wunder, denn die Höhlenbeschreibung, die uns bis dato vorlag hat nicht sonderlich viel mit den tatsächlichen Eigenschaften St. Marçals zu tun. Es zahlte sich wirklich aus, dass wir die Seile während der Vorbereitung des Materials äusserst grosszügig berechnet hatten. Ausserdem hatten wir enormes Glück, dass die Seile, die man für den Avenc d'en Parrilla benötigt ziemlich genau denen entsprachen, die Jordi hätte mitbringen sollen. Wäre er für den Rucksack verantwortlich gewesen, in dem sich die 40 Karabiner befanden, so hätten wir die Hóhle gar nicht machen können. Die Caver, die wir vor 7 Wochen antrafen, hatten uns gesagt, dass sie die Höhle St. Marçal schon oft besucht hätten und noch nie bis ganz nach unten gekommen seien...

Nach ein paar leckeren Müsliriegeln in 121 Metern Tiefe ging es an den Aufstieg. Als erster machte sich Cataño auf den Weg nach oben, gefolgt von Ariadna. Die hatte bereits an der ersten Zwischeninstallation ein dickes Problem: da Mädchen ja oft nicht tun, was man ihnen sagt, wechselte sie zwar ordnungsgemäss ihre Steigklemmen von einem Seilstück ans nächste, doch schob sie diese nicht so weit wie möglich am Seil nach oben bevor sie sich von der Verankerung abklinke. Auf diese Weise, und da die Vertikale des zweiten Seilstücks sich zwei Meter neben der Zwischeninstallation befand, hing sie im "bucle", im schlaffen, von oben kommenden Seilstück unterhalb der Verankerung, wodurch ihre Bruststeiklemme (Croll) nicht richtig arbeitete, da das herauskommende Seil unter einer starken Abwinkelung zur Verankerung ging.
Ich kletterte zu ihr hinauf um ihr zu helfen, doch konnte sie mit meiner Hilfe (ich zog das Seil möglichst stramm und gerade nach unten) nur etwa einen Meter höher klettern bevor das Gerät total blockierte. Ich konnte nicht sehen, woran es lag und Joan bot sich von unten an, sich darum zu kümmern, so dass ich mich wieder runterseilte. Joan nahm sich zunächst Ariadnas Schleifsacks an bevor er sich um den Croll kümmerte und siehe da - jetzt funktionierte er problemlos. Wahrscheinlich hatte sich also nur der Rucksack an einem Felsvorsprung verhakt.
Ariadna setzte den Aufstieg fort. Da sie noch nicht sonderlich viel Praxis hat dauerte dieser sehr lange. Jordi Edgar und ich unterhielten uns bestimmt fast 2 Stunden lang in jenem nassen, weniger als 2 Quadratmeter messenden Loch. Nach und nach ging es aber hinauf, wenn auch mit einem sehr langsamen Rhythmus. Ich stieg als letzter hinauf, weshalb mir die Ehre der Desinstallation zuteil kam die allerdings recht einfach war, da nahezu die ganze Höhle mit Quimics ausgerüstet ist, in die man direkt die Karabiner klinkt - man also keine "xapes" losschrauben muss. Zwei Schächte weiter oben, am Fenster, das sich fast an der Basis des 57 Meter Schachtes befindet, legten wir die letzte, längere Zwangspause ein, ab da ging es dann aber relativ schnell die fehlenden 100 Meter hinauf. Edgar und Jordi, die ja beide praktisch auch keine Höhlenerfahrung haben, hatten keine nennenswerten Probleme und nahmen mir tapfer nach und nach die vollen Rucksäcke ab.
Mir hingegen bereitete das erwähnte Fenster nicht geringes Kopfzerbrechen: da die Vertikale des von 25m weiter oben kommenden Seiles knapp vor der mir in etwa 5 Metern Entfernung gegenüberliegenden Wand lag, wusste ich nicht, wie ich es bewerkstellige, mich in das Seil zu hängen, ohne vom Pendeleffekt gegen jene Wand geschleudert zu werden. Da ich die Installation im Fenster bereits abgebaut hatte konnte ich mich ja nicht mit Hilfe des Seiles bremsen. Ich legte das Seil um eine Stalagtite, hielt das lose Ende fest und gab mir selbst Seil während ich mich hängen liess, doch war es mir von der Vertikalen aus unmöglich, das sich mittlerweile verhakte Seil zu lösen. So musste ich nochmal zurück zum Fenster. Da es keine weiteren Stalagtiten gab würde es ohne Hilfe gehen müssen. Mich einfach dauf los schwingen lassen wollte ich aber auch nicht. Ich hielt mich also so gut es ging an den Blumensinter fest und es war letztendlich alles gar nicht so kompliziert, wie ich mir ausgemalt hatte, so dass ich unbeschadet mit dem Aufstieg beginnen konnte.
In etwa 20 Metern Tiefe tauchte plötzlich Jordi V. vor mir auf um mir den Vorletzten Rucksack abzunehmen - wie schön, dass er auch noch gekommen war!
Sowohl Ariadna und Jordi, als auch Edgar hatten nicht am letzten Ausflug des Höhlenkurses teilgenommen. Da der Avenc de Sant Marçal aber gar nicht so leicht ist muss die hier beschriebene Erfahrung für sie also sehr anstrengend gewesen sein. Als ich sie uner freiem Himmel drauf ansprach fluchten sie aber schon gar nicht mehr, so dass ich glaube, dass es ihnen gefallen hat.
Mir hat es das!

Apr 14, 2007

100 cims - Puig Castellar (Serra d'Ancosa)

Am Samstag machten Elisabet und ich einen weiteren 100 cim. Der Puig Castellar in La Llacuna ist zwar kein besonders schöner Gipfel, doch war unsere Route recht interessant und mit 9km deutlich länger als für die Besteigung nötig. So gingen wir vom Dorf aus rechts am Berg vorbei und machten eine Runde, die uns am Convent d'Ancosa vorbeiführte, einem (noch) relativ gut erhaltenem grossen Haus, in dem scheinbar ab und zu jemand schläft und es recht sauber hält. Statt des üblichen Mülls, den man in verlassenen, dem Zerfall gewidmeten Häusern findet, fanden wir Eimer, Besen und Schaufel. Nicht weit entfernt vom Convent gibt es einen alten, überdachten, gemauerten Brunnen. Das kristallklare Wasser liess uns bis zum Grund des etwa drei Meter im Durchmesser und 10 Meter in der Tiefe messenden Brunnens blicken. Wäre es nicht wegen des toten Hundes, der im Wasser trieb, so hätte der Brunnen einen wirklich tadellosen Aspekt gehabt. Armer Hund.
Vom Brunnen aus machten wir einen Abstecher, der uns an einer alten Eiche vobeiführte, die von der Generalitat (Landesregierung) als Monument deklariert wurde. Der knorrige Baum hat einen nach oben hin offenen Stamm, in dem sich ein Teich gebildet hat. Wäre ich von der Landesregierung und am Erhalt des Baumes interessiert, so würde ich mich informieren, ob es nicht förderlich wäre einen Wasserablauf in den Stamm zu bohren um so den Hohlraum im Innern zu drainieren... but that's not my cup of tea. Als nächstes kamen wir zu einer Höhle namens Avenc d'Ancosa, die wir erst nicht fanden, da sie sich in einer kleinen Doline (Senke) befand, die man nur ausmachen kann, wenn man schon sehr nah ist. An der Doline sieht man klar, dass ein guter Teil der Höhle irgendwann einmal kollabiert ist und auf diese Weise eine Mulde an der Oberfläche hinterliess. Ich habe trotz halbherziger Suche im internet keine weiteren Daten über die Höhle finden können, ausser, dass sie existiert. Mich wundert, dass ich keine moderne Installation sah um Seile zu installieren - lediglich ein altes, verrostetes Eisen. Mal sehen, ob ich irgendwann mal ein paar Leute vom EDES (meine Höhlengruppe) überreden kann, die Höhle zu erkunden. Wahrscheinlich wird sie klein, unspektakulär und voller Kriechvieh sein, bestimmt sind aber trotzdem ein paar daran interessiert, mal unbekanntes Höhlchen zu besuchen.
Damit war der Abstecher beendet und wir gingen zurück zum Convent um von dort wieder die Rundroute aufzunehmen, die uns nun ziemlich direkt zum Puig Castellar fuhrte. Somit haben Lisa und ich nun bereits 18 der 100 cims zusammen gemacht!

Apr 11, 2007

Barcelona, Prag, Wien, Rom

Der aufmerksame Leser dieses blogs kann sich sicherlich noch an Michal und Dasa erinnern, die beiden Kletterer, die Elisabet und ich letztes Jahr im Montserrat retteten / kennenlernten. Bereits im Januar fassten wir den Plan, die beiden über Ostern zu besuchen. Da wir uns allerdings dachten, dass ein allzulanger Ostblockaufenthalt eventuell die Organmafia auf uns aufmerksam machen könnte, entschieden wir uns frühzeitig den Urlaub zweizuteilen und so auch der in Wien stationierten Marta einen Kontrollbesuch abzustatten. Die hat nämlich vor Kurzem ihre Wohnung gewechselt und wir müssen uns als gute Freunde natürlich vergewissern, dass sie nun nicht etwa mit Hottentotten zusammen haust.
Ein geeigneter Flug ward schnell gefunden: SkyEurope erklärte sich einverstanden, uns für nur 7 Cent nach Prag zu bringen. Mit all den Bonusgebühren kletterte der Betrag zwar auf 35 Euro pro Person, doch wirklich teuer ist das ja nicht. Der Rückflug aus Wien gestaltete sich etwas schwieriger, doch Elisabet, die sich ganz gut im internet auskennt, besorgte uns einen weiteren 7 Cent Flug der die slowakische Hauptstadt Bratislava mit Rom verbindet (25 Euro pro Kopf). Von dort aus sollte es einen Tag später mit Ryan-air nach Girona gehen. Die 50 Euro für diesen Flug, zusätzlich der (pro Person) 54 Euro des Hotels waren immernoch wesentlich preiswerter als sämtliche direkte Rückflugmöglichkeiten aus Prag, Wien oder Bratislava.

Am 07.04. begann das Abenteuer. Ich bin zwar bereits einmal in Prag gewesen, denn vor langer langer Zeit feierte ich dort einen Jahrtausendwechsel, jedoch beschränkte sich jener Aufenthalt nur auf eine Nacht, da uns der erste morgendliche Zug wieder nach Deutschland gebracht hatte. Dementsprechend kannte ich die Stadt eher wenig.

Doch dass sollte sich nun ändern, denn Michal und Dasa hatten sich viel für uns vorgenommen. Kaum angekommen statteten sie uns mit einer auf spanisch verfassten "must-see-" und einer "should-see-list" aus. Wir stellten die Koffer bei ihnen zu Hause ab und begannen die Stadtbegehung.
Der sich dem Abendessen anschliessende, ausgedehnte Spaziergang führte uns unter anderem über die nächtlich beleuchtete Karlsbrücke und in ein Bierlokal hinein. Wir waren wirklich sehr beeindruckt. Zum Beispiel von der Menge Bier, die unsere Freunde aus der Tschechischen Republik vertrugen.Am nächsten Tag stand dann die Schlossbesichtigung auf dem Plan. Vorher hatten wir die einmalige Gelegenheit, von der Dacherrasse des Hotels, in dem Dasa arbeitet, einen Blick über die Prager Altstadt zu werfen. Später gingen wir noch eine ganze Weile in dem Park unterhalb des Prager Eiffelturms spazieren. Eigentlich hätten wir den auch gern bestiegen, doch kam das Ende der Öffnungszeit uns etwa eine halbe Stunde zuvor. Selbiges war uns nur wenige Stunden zuvor schon im Dom passiert. Wir nutzten die so gewonnene Zeit für ein Abendessen, das wir mit 9 (!) Litern Bier runterspülten. Danach gingen wir dann noch einen trinken und Dasa zog uns alle beim Tischfussball ab. Würde mich nicht wundern, wenn sie in der slowakischen Damentischfussballnationalmannschaft spielte. Achja, sie ist Slowakin - keine Tschechin.
Am nächsten Tag erkundeten Lisa und ich die Stadt allein. Diesmal waren wir Hauptsächlich auf der anderen Seite des Flusses, wo wir durch's jüdische Viertel schlenderten, den Pulverturm begutachteten, zusammen mit sehr sehr vielen anderen Touris das Figurenspektakel der astronomischen Uhr erlebten. Wir sahen sogar ein Streichorchester-Kammermusikkonzert im Rudolfinum. Auch waren wir sowohl in als auch auf der Nicholaikirche - dies jedoch auf der anderen Seite der Moldau.Abends dann trafen wir uns mit den beiden in der Nähe des Funkturmes, wo sie uns die Vorzüge des Studentenviertels zeigten. Beim Abendessen schilderte uns Michal ein paar Apnea-Erlebnisse. Er taucht, jedoch ohne Sauerstoffflaschen bis zu 40m tief, wenn mich nicht alles täuscht.Doch am nächsten Tag verliessen wir Prag bereits. Micha fuhr uns zum Busbahnhof, von wo aus wir für nur etwa 7 Euro mit einem supermodernen Reisebus nach Wien fuhren. Wien ist übrigens gar nicht so nah an Prag wie ich gedacht hatte - die etwa 360km lange Reise dauerte immerhin 5 Stunden. Prag war echt schön und Micha und Dasa haben sich sämtliche Extremitäten für uns ausgerissen. Sie kümmerten sich wirklich rührend um uns - es wird schwer sein, den beiden diesen Gefallen gebührend zu erwidern.
Mein mehr oder weniger Geheimtipp für den Pragbesucher ist übrigens das Café Ebel in der Nähe des Rudolfinum. Es hat nur zwei Tische und ist dadurch sehr ruhig und gemütlich.

Auch Wien war toll. Am ersten Abend gingen wir in die Bar, in der Martas Mitbewohnerin (ebenfalls Slowakin) arbeitet, und wir führten Marta unser neuerworbenes Bierschluckvermögen vor. Am nächsten Tag gingen wir dann ins Belvedere, ein berühmtes Museum mit Werken z.B. von Klimt, Hundertwasser, Caspar David Friedrich, Munch und Monet. Da mir eigentlich nur M.C.Escher gefällt und ich ansonsten mit Bildern gar nichts anfangen kann hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, dass es mir dort gefallen würde, doch war der stundenlange Museumsbesuch ehrlich gesagt alles andere als langweilig. Auch die Architektur des alten Schlosses trug dazu bei. Wir zweiteilten den Besuch und sahen uns am nächsten Tag (ohne Marta) auch noch die Ausstellung Gartenlust sowie das untere Belvedere an.Zu einem Opernbesuch hat es dieses Mal leider nicht gereicht, denn über die Vorosterzeit war das Angebot eher mau. Es gab zwar ein angeblich sehr tolles Konzert in der Staatsoper, doch hätten wir da für die preiswerten Stehplatzkarten mindestens 4 Stunden anstehen müssen, was uns zu mühselig erschien. Abends waren wir dafür in einer Konzertbar. in der ich wir bei Livemusik eine Freundin Martas kennenlernten. Ich unterhielt mich den ganzen Abend lang besonders prächtig mit deren Freundin Steffi.
Auch am letzten Abend besuchten wir ein sehr gutes Konzert in einer anderen Musikkneipe, so dass der Musik doch noch ein relativ hoher Stellenwert zukam, auch wenn der Schwerpunkt nicht der Klassik galt. Ich wurde bereits einige Male gefragt, welche Stadt mir besser gefiele, Prag oder Wien, und ich muss sagen, dass ich es nicht weiss. Prag ist schön, das Zentrum übersichtlich klein und dafür mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten vollgestopft wodurch die Touridichte doch recht beträchtlich ist - Wien ist auch schön aber hat viele Freiflächen, die einen Aufenthalt weniger stressig erscheinen lassen. Da die Stadt weitläufiger ist, muss man allerdings von öffentlichen Transportmitteln Gebrauch machen - aber das ist ja auch nicht tragisch...

Am 06. April fuhren wir gleich morgens mit dem Bus nach Bratislava zum Flughafen und kurz darauf waren wir in Rom. Wir kamen am Flughafen Fumicini an (auch Leonardo da Vinci), von wo aus wir ohne Probleme zum Bahnhof Termini gelangten. Wie riesig dieser ist merkten wir allerdings erst am nächsten Tag.
Nachdem ich mich fast mit unserem Hotelier prügelte (naja, zumindest hatte ich Lust dazu) machten wir uns daran, Fastfoodtourismus in Rom zu zelebrieren. (Das Wort habe ich ganz alleine erfunden, doch merkte ich gerade, dass Google es bereits unabhängig von mir kennt)
Durch einen mit Ruinen versehenen Park ging es zum Kollosseum. WOW, das ist der absolute Hammer! Ich hätte es mir die ganze Nacht angucken können. Wenn es mich im Jahr 2007 umhaut, wie ist es dann wohl vor 2000 Jahren irgendwelchen meiner barbarischen Vorfahren ergangen, die es zu Gesicht bekamen? Das Kollosseum ist eine überaus beeindruckende Weise der Römer, ihre Macht zur Schau zu stellen. Unglaublich!
Naja, erstaunlicherweise waren die Strassen rund um das Bauwerk für den Verkehr gesperrt und es waren dort 1000e und 1000e Personen versammelt, zu denen in kürzester Zeit weitere Menschenmassen hinzukamen. Auf meine Frage an einen Carabinieri was denn dort los sei schaute mich dieser verwundert an und sagte "The pope!" Es stellte sich heraus, dass nur zwei bis drei Stunden später die Personifizierung eines westlichen Gottes eine Art Konzert veranstalten würde. Das kam uns natürlich sehr gelegen, denn auf diese Weise war der Rest Roms relativ touristenfrei.
Der Weg führte uns am Monumento Vittorio Emmanuelle II vorbei, und dann weiter zum Tiber. Von hier aus folgten wir dem Verlauf einer Hauptverkehrsader und gelangten flux zum Circus Maximus. Ich nehme an, es liegt nicht an den 6 Jahren meines Lateinunterrichts, doch ist es sehr einfach, sich im Centrum Roms zurechtzufinden. Wir betraten also das berühmteste aller Stadien und machten dort ein Wettrennen - ein bisschen wie Ben Hur. Nach den Spielen fehlte Brot, so gingen wir etwas Essen. Danach guckten wir nochmal am Kolosseum nach dem Rechten - es waren noch immer riesige Menschenmassen dort. Wir fassten den Plan, es uns am nächsten Tag etwas genauer anzuschauen sofern es unser Plan erlauben würde.
Nach dem Aufstehen ging es husch husch zum Termini Bahnhof, in dem es die U-Bahn zu nehmen galt, denn kurze Zeit später waren wir mit Elisabets Eltern am spanischen Platz verabredet. Zufällig waren die auch gerade in Rom. Das hört sich zwar etwas beiläufig erwähnt an doch finde ich es ehrlich gesagt sehr viel erstaunlicher als es klingen mag. Da wir nicht wussten, wo genau sich die U-Bahn im Bahnhof versteckt, nahmen wir den ersten Eingang. Schon sahen wir einen Wegweiser nach unten, oohh - im Kellergeschoss befand sich ein riesiges, weitläufiges Einkaufszentrum. Wir durchquerten es nur in eine Richtung, doch ging es auch seitwärts in die Tiefe. Ganz am anderen Ende des Bahnhofs - zu dem wir auf Förderbändern gebracht wurden - war der eigentliche Eingang zur U-Bahn. Von hier aus ging es etwa 50 Meter in die Tiefe. Ich nehme an, dass sich die U-Bahn so tief vergräbt um sicherzustellen nicht auf archäologische Funde zu stossen. Wir befinden uns schliesslich in ROM!
Nun gut, aus dem Kolosseum wurde nichts, denn den Rest des Tages verbrachten wir mit Lisas Familie. Vom Spanischen Platz mit der spanischen Botschaft (in der der aktuelle spanische König geboren wurde) ging es vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten zum Pantheon und zur Fontana di Trevi, in der vor etwas über 50 Jahren dieses geschah. Nun führte uns der Weg zu Fuss über die Vittorio Emanuelle Brücke (mit Blick auf die flussaufwärts gelegene Engelsrücke und die beeindruckende Engelsburg) in Richtung Vatikan auf die andere Seite des Tibers... eine krasse Stadt. Die Menschenmengen dort waren unbeschreiblich, und alle standen sie Schlange um den Vatikan zu betreten! Es handelte sich dabei um eine dieser zick-zack-Flughafenschlangen jedoch ging sie mit jedem zick einmal quer über den Petersplatz und dann zack noch einmal komplett um ihn herum - sie dürfte ungelogen 2 km lang gewesen sein.
Und dann sparten wir 394 Euro, in dem wir mit einem Linienbus zum Kollossem fuhren, anstatt uns mit einer von echten Pferden gezogenen Tourikutsche dorthin bringen zu lassen. Dort in der Nähe aassen wir gut zu Mittag und nach einem Besuch der Kirche Santa Maria Maggiore verabschiedeten Lisa und ich uns dann auch schon von ihrer Familie.
Ohne Stress holten wir die Sachen aus unserem Hotel, begaben uns wieder zum Bahnhof, fuhren zum Flughafen Ciampino, wurden während des Fluges ordentlich durchgerüttelt und von Mariona aus Girona abgeholt.
Es ist doch wirklich erstaunlich, wie billig die Fliegerei geworden ist. Im Anbetracht der Klimadiskussion und der Verknappung auf Erdöl basierender Brennstoffe gehe ich davon aus, dass das nicht für alle Ewigkeit so sein wird.

Apr 9, 2007

Canal de St. Jeroni

Al fin he fet la canal de St Jeroni que ja tenia pendenta des de fa temps. En principi ens voliem ficar a ll via ferrada de la Tresina, pero com la Susi que acompanyaba al Xavi no habia fet mai cap cosa aixi vaig decidir seguir la canal fins a dalt. Es maca. M'ha agradat molt i a la Elisabet també! Espero que'n Xavi em faci arribar alguna foto!

Mar 26, 2007

l'Espluga


Und am Wochenende ging der Kurs weiter. Samstag früh war Elisabet jedoch nicht besonders gut drauf, weshalb sie ihre Teilnahme an der Codoleda absagte. Letztendlich war das aber gar nicht besonders tragisch, denn sie begleitete Txema und mich, die wir uns um 14.00 Uhr in den Naturpark von St. Llorenç aufmachten, um die Seile in der Sonntagshöhle zu installieren. Und dabei war Lisa eine grosse Hilfe, denn sie schleppte einen der 3 Rucksäcke mit Seilen. Txema und ich nahmen uns ebenfalls je eines Seilsackes an.



Die Höhlenbeschreibung sowie auch die Topographie zur Linken dieses Textes habe ich dem Absatz "topografias" des Weblog meines Höhlenkollegen Joan entnommen.



Wir setzten am Wochenende folgende Seile ein: 50m für den Einstieg, den kurzen Handlauf und den anschliessenden Schacht. Nach der Wanderung mit dem brusken Richtungswechsel ein 15m Seil für bis zum 17m Schacht. Hier, sowie auch für die beiden anschliessenden Schächte nutzten wir jeweils ein 55m Seil, wobei je 50m für die Schächte von 28m und 24m Tiefe reichen sollten. Ein weiteres 15m Seil hatten wir dabei um auch die -123m zu erreichen.


So wanderten wir fast eine Stunde lang schwer beladen (insgesamt 245m Seil, einen Haufen Karabiner und Txapes, ausserdem jeder Höhlengeschirr, Campingkram und Essen + Trinken) zur Casa de l'Espluga, wobei uns der Weg vom Parkplatz "Alzina" über den Coll de les tres Creus zwischen der Pola und Castellsapera hindurch an der Font de la Pola vorbeiführte. Von hier aus sucht man einen coll, der gegenüber der Quelle liegt, kreuzt diesen diagonal und folgt einfach nur der Piste, die direkt zum Ziel führt. Das Casa de l'Espluga ist eigentlich nur ein natürlicher Felsen, der einen starken Überhang bildet. Dieser wurde vor scheinbar langer, langer Zeit zugemauert, so dass sich eine Art Steinzeithaus ergibt, in dem wir jedes Jahr auf's Neue während des Höhlenkurses schlafen.Ohne Zeit zu verlieren begaben wir uns in die nahe Höhle. Txema als erster um zu installieren, gefolgt von Lisa und ich als Letzter, wobei ich Elisabet beaufsichtigte. Praktischerweise war sie mit dem Abseilen etwa genauso schnell wie Txema mit dem Installieren der Seile in der mit "Quimics" ausgerüsteten Höhle. Es klappte alles ganz gut, und selbst Elisabet genoss den Ausflug. Die letzten beiden 28m und 24m tiefen Schächte seilten Lisa und ich uns nicht mehr hinab, da von unten bereits das Signal zum Aufstieg kam. Auch der klappte gut, so dass wir nach etwa 2,5 Stunden wieder draussen waren und sogar noch den Sonnenuntergang geniessen konnten.
Auch der Rest der Truppe war inzwischen von der Codoleda aus eingetroffen.

Es folgte ein lustiges Abendessen mit Scherzen und Gesang irgendwelcher katalanischer und spanischer Kinderlieder und Gassenhauer, die mir allesamt unbekannt waren. Auch Lisa beglückte uns mit ein paar Melodien.Nachts wurde uns eine Stunde schlaf geraubt. Wird nicht dieses Jahr darüber abgestimmt, ob dieser Irrsinn nicht endlich wieder abgeschafft werden soll?

Um 11 Uhr Sommerzeit seilte ich mich dann als erster in die Höhle ein, gefolgt von Elisabet, Jordi, Mireia, Lidia, Sergi, Nuria, Toni und Pau. Diesmal machten wir auch die beiden längeren Schächte bis auf -110m Tiefe. Elisabet seilte sich bereits richtig professionell ab und es war eine Wonne ihr dabei zuzusehen. Unten angekommen warteten wir auf den letzten und ohne Zeit zu verlieren machte ich mich wieder an den Aufstieg. Alle waren damit einverstanden, dass Lisa und ich und von der Gruppe absetzen, so dass wir frühzeitig nach Hause kommen um noch etwas arbeiten zu können. Auf diese Weise waren wir schnell wieder an der Oberfläche. Den gesamten Aufstieg machte Elisabet ohne Hilfe und Ratschläge - ich sehe es schon kommen, dass sie sich in Kürze unterirdisch mit mehr Agilität bewegt als ich es trotz zweieinhalbjähriger Erfahrung tue.

Ohne Stress zogen wir uns um, assen etwas und gingen zurück zum Auto. Auf dem Rückweg hielten wir in Terrassa, wo das alljährliche Jazzpicknick stattfand. Nach einem Kaffee ging es dann weiter nach Manresa, wo wir um 18.00 Uhr ankamen. Um kurz nach neun riefen wir Joan und Mireia an. Auch der Rest der Gruppe war mittlerweile gut zuhause angekommen.

Mar 19, 2007

Neuer Kurs, neues Glück

Endlich ist es soweit - Elisabets Höhlenforscherkurs hat begonnen!
Nachdem wir vom EDES im Jahr 2006 nur einen Conyoning-Kurs, jedoch keinen Höhlenkurs angeboten haben, geht es 2007 in die Vollen. Am vergangenen Dienstag begann der Höhlenkurs zum ersten Mal nach der neuen Norm der Katalanischen Höhlenforscherföderation, und wenn dieser zu Ende geht, dann wird eine neue Ausgabe des Canyoningkurses rangehängt - eine Art der Freizeitbeschäftigung, die mich bislang allerdings noch nicht gefesselt hat. Im Laufe des Jahren kiegen wir dann hoffentlich noch den vertiefenden, zweiten Teil des Höhlenkurses organisiert, vorrausgesetzt es besteht ein Interesse daran.

Lange Rede kurzer Sinn, es freut mich sehr, dass Elisabet dieses Jahr am Kurs teilnimmt, und ich hoffe, viele subterrane Erfahrungen mit ihr teilen zu können. Ausserdem, und auch das ist toll, macht auch Mireia mit, doch leider kannten wir ihren Freund Ferran nicht dazu überreden, denn ihm sind das ganze Seilgewirr und all das klöternde, Höhlengeschirr nach wie vor suspekt.

Am Samstag besuchten die diesjährigen Schüler Sergio, Edgar, Jordi, Ariadna, Mireia und Lisa die tektonische Höhle "Rondes" in La Llacuna, und Pau, Miquel, Lidia, Joan und ich begleiteten sie dabei. Es handelt sich um eine etwas über 600m lange, horizontale Höhle, in der man keine Seile benötigt aber die ganz gut geeignet ist das berühmte Späleogefühl zu vermitteln. Es wird ein bischen geklettert, man muss durch einige kurze Röhren robben und sich an vertikalen Engstellen dünn machen... aber nach jeder Schwierigkeit gelangt man schnell wieder in Säälchen durchaus gemütlicher Dimensionen. Das ganze garniert mit Mannschaftsgeist, guter Laune und neuen Erfahrungen.Der Ausflug scheint allen gefallen zu haben, obwohl ich peinlicherweise gestehen muss, dass wir "Lehrer" die Höhle zunächst nicht fanden. Ausserdem war uns in der Höhle, und noch relativ dicht am Eingang, der Weg nicht klar - sicherlich beides Punkte, die unsere Schüler an unseren Fähigkeiten zweifeln liessen. Nach diesen anfänglichen Lapsi bekamen wir den Karren jedoch schnell wieder auf den richtigen Weg.

Das wir uns tatsächlich nicht alles an Vertrauen verspielt hatten, das bekamen wir gestern zu spüren, als wir den Neulingen beibrachten, wie man sich mit Sicherheit an Seilen ab- und in luftige Höhen aufseilt. Später veranstalteten wir dann noch ein lustiges Massenseilspringen. Das wiederrum gefiel mir ganz besonders gut und ich weiss gar nicht, warum ich in meiner Kindheit nie seilsprang.Nun steht am Freitag noch eine dreithematige Theorieunterrichtseinheit an, und dann gehts am nächsten Wochenende in zwei vertikale Höhlen um das Erlernte auch unterirdisch anzuwenden. Ich werde davon berichten...

Mar 4, 2007

100 cims: Les Agudes

Am Samstag war schon fast ein Sommertag, den Lisa und ich nutzten, um mal wieder einen der 100 cims zu besteigen. Da sie sich tags zuvor eine Wanderkarte des Naturparks Montseny gekauft hatte, war das Ziel schnell gefunden: Les Agudes. Dieses 1706m hohe Gipfelchen liess sich zudem über den ebensohohen Turó del Home besteigen, wodurch wir die beiden höchsten Punkte des Montsenys machten. Wir hatten uns einen Rundweg ausgesucht, was ich besonders gern mag, da man so gleich zwei Routen kennenlernt.
Die Vegetation am Montseny basiert auf dichtem Buchenwald, hier und dort unterbrochen von einer Insel von Pinien - also fast wie in Norddeutschland, bloss mit Bergen eben. Das gute Wetter und die leckeren Brötchen sorgten für echt gute Laune.

Ein weiterer 100 cim des Montseny ist der Matagalls, den wir zwar vor ein paar Wochen schon einmal angingen, doch liessen wir an jenem Tage wegen starken Nebels von unserem Vorhaben ab. Ich gehe aber ganz stark davon aus, dass wir ihn schon bald auf ein Neues zu besteigen versuchen werden.

Feb 27, 2007

Avenc d'en Parrilla

Al fin una excursió d'espele! Realment ja tocaba fer alguna coseta ja que aquest any encara no m'habia ficat a cap forat. En principi voliem fer l'Avenc de Sant Marçal de -128 metres pero a la boca d'entrada ens vam trobar amb un altre grup de Martorell que tenia previst realitzar una visita al mateix avenc. Com nosaltres erem 7 persones i els també era clar que tots no podiem entrar-hi. Res, just al costat del Avenc está situat un altre de -45 metres que es diu Avenc d'en Parrilla. La veritat es que no te gaires complicacions. De fet es un sol pou que a mes a mes es fa totalment volat. Txema el va instalar, de segona va entrar la Lídia, jo de tercer, Miquel, Roe, Eva i al final en Joan. Per donar-ne una mica mes d'emoció, Txema va fer un nus a la corda que hem tingut de pasar tots. En principi es una maniobra simple pero com no es fa quasi mai ja esta be de practicar-la de tant en tant.
boca d'entrada
L'Avenc d'en Parrilla ens va agradar a tots encara que els nostres anims eran molt baixos, ja que en Jordi, un company nostre de Granollers el dia anterior va tenir un accident mortal a un avenc a França. Nomes una setmana abans, el mateix va fer una presentació audiovisual d'espele a Manresa i molts de nosaltres vam parlar amb el. A mi per exemple em va fer un comentari respecte al meu blog, al que visitaba de tant en tant. Resulta dificil pensar que ara ja no esta amb nosaltres.
Descansa en pau, Jordi!

Feb 21, 2007

Oliana

Am Mittwoch war in Manresa ein Feiertag, und Hector und ich nutzten diesen, um den wirklich beeindruckenden Klettersteig "Regina" in Oliana zu machen. Den dritten und besten Teil jener via ferrata hatte ich erst einmal gemacht, und so machte es mir wirklich nichts aus ihn nochmal zu wiederholen. Hecki, der früher mal kletterte und dadurch an Klettergurte und luftige Höhen gewöhnt ist hielt wirklich gut durch und ehrlich gesagt machten wir die komplette Route nur, weil er dabei war, denn ich war zur Hälfte so sehr um das Wetter besorgt, dass ich ohne ihn einen der Zwischenausgänge genommen hätte.
Hector jedoch überzeugte mich davon, dass das Wetter durchhalten würde und sollte damit recht behalten. Wie man sieht haben wir den Ausflug genossen:

Feb 19, 2007

Karneval in Sallent

2006 wurde eine nicht einheimische Mückenart in Katalonien entdeckt. Wegen ihrer agressiven Individuen und ihrer Streifen wird sie "mosquit tigre" genannt. Am Samstag machten Elisabet und ich zusammen mit etwa 15 weiteren Personen etwas für mich sehr Seltsames. Wir zogen uns selbstgenähte Tigerfellkleider an und setzten und Mückenstachel- sowie Mückenaugenmasken auf und nahmen am weltberühmten Karneval in Sallent teil, wo wir eine echte Tigermoskitoplage waren, denn wir stachen wild um uns, wobei die Gestochenen mit fiesen roten Punkten beklebt wurden. Wo wir auch vorbeikamen waren die Leute innerhalb kürzester Zeit Moskitoopfer. Eine Plage eben.
Wenn Ihr also mal einen Moskito sehen solltet, der halb Tiger halb Mücke ist...

mosquit tigre
... seid lieb zu ihm!