Jul 15, 2008

100 cims - Matagalls

Am Sonntag den 13.07. machten Elisabet und ich unseren 26. der 100 cims – Matagalls im Naturpark Montseny.

Vor einiger Zeit hatten wir den schonmal in Angriff genommen, doch war es so neblig, dass man nicht besonders weit sehen konnte. Selbst wenn wir den Weg zum Gipfel gefunden hätten, hätte es dort also nichts zu sehen gegeben. An jenem Tag war auch eine geführte Kindergruppe am Berg, die wegen des Nebels nicht absteigen konnte oder wollte, weshalb am Coll Formic, wo wir unseren Ausflug begonnen hatten, reges Treiben von Krankenwagen und Feuerwehrmenschen herrschte. Ich erinnere mich noch, dass erst am nächsten Tag gegen Mittag im Radio die Meldung kam, dass die Kinder alle wieder heil unten angekommen seien. Wahrscheinlich handelte es sich um keinen echten Notfall, sondern eher um eine Vorsichtsmassnahme der Führer – wer will schon gern die Kinder fremder Eltern im Nebel verlieren?

Nungut, wir begannen unseren Ausflug auch dieses Mal am Coll Formic und gingen den GR entlang, der uns zum 1698m hohen Gipfel führte. Der Weg war eigentlich nicht besonders schön; ziemlich steinig und eher langweilig, aber das ist eben manchmal so, wenn man den Direktweg nimmt. Eigentlich hatten wir das so auch gar nicht geplant. Vielmehr wollten wir eine etwas längere Route nehmen, die am Camping les Illes beginnt, doch machte das Wetter den Eindruck sich nicht mehr lange zu halten, so dass wir uns umorganisierten.

Auf dem Gipfel steht ein relativ grosses Gipfelkreuz mit einer Art Altar in dessen Windschatten wir ein ziemlich ausgiebiges Picknick machten. Es zogen dicke Wolken an uns vorbei, so dass sich im Minutentakt die Sichtverhältnisse änderten. Zwischem dichtem Nebel und teilweise blauem Himmel war eigentlich alles dabei.

Jul 1, 2008

100 cims - Cap de la Gallina Pelada


Lang lang ist's her, dass Elisabet und ich keinen der 100 cims mehr gemacht haben. Seit ich nach Deutschland ging um meine Diplomarbeit zu machen hat sich bei uns diesbezüglich nämlich nichts getan. Am Samstag den 28.06. war es dann aber mal wieder so weit. Da Elisabet sich im Rahmen eines Ausflugs der Musikschule in Vilada aufhielt, und ich sie dorthin gebracht hatte, wollte ich die Nähe zu den Bergen der Comarca Berguedá nicht ungenutzt lassen. Eigentlich hatte ich daran gedacht, mal wieder den Pedraforca zu besteigen, doch da ich sehr spät dran war und es ein heisser Tag zu werden schien, entschied ich mich für einen seichteren Berg. El Cap de la Gallina Pelada (Kopf des gerupften Huhns) ist laut FEEC 2322m hoch. Ich war im Jahr 2001 schonmal mit den Leuten meines Solarprojekts oben, doch war das bevor mich die Berge interessierten. Somit hatte ich durchaus Lust nochmal dorthin zurückzukehren.
Dieses Mal machte ich den Aufstieg durch den Barranc d'Ensija, dann ging es an der Berghütte Delgado Úbeda vorbei zum Gipfel. Um nicht den gleichen Weg hinunter zu nehmen, machte ich eine längere Runde, den Grat entlang bis zum Creu de Ferro und von dort durch den Barranc de les Llobateres zurück zum Auto. Wahrscheinlich weil ich mitten in der Mittags- und Nachmittagshitze unterwegs war traf ich fast niemanden. Nur in 5-minütiger Entfernung zum Auto kreuzte ich mich mit zwei Zurückkehrern. Ausserdem unterhielt ich mich mit dem Wirt der Berghütte und sah von Weitem 4 andere Wanderer.

Auf dem nächsten Bild sieht man sehr gut den Weg, den ich die Woche zuvor zurück genommen hatte. Auf dem Kamm zur rechten geht es entlang, dann ein bisschen rechts aus dem Bild heraus, auf der Linie des Horizont wieder ins Bild hinein, auf den höchsten Punkt des Horizonts (Creu de Ferro) und weiter zur Einbeulung vor dem hohen bewaldeten Berg zur Linken. Dort beginnt der Abstieg durch den Barranc de les Llobateres, und zwar nach links unten in die Richtung des Betrachters. Dieser vereint sich dann weiter unten mit dem Barranc d'Ensija und führt zurück zum Auto.
Aber da es ja nicht sein kann, dass ich einen der 100 cims mehr habe, als Elisabet, kehrten wir am 05.07. zusammen zum behaarten Huhn zurück. Der Ausgangspunkt für unseren Ausflug war derselbe, doch begannen wir die Wanderung erst gegen 18:00 Uhr, um der Hitze zu entkommen. Dies ist zwar auch nicht der ideale Zeitpunkt, doch haben wir uns bereits daran gewöhnt, dass es durchaus auch mal dunkel werden kann, bei unseren Ausflügen. Die Stirnlampen hatten wir also dabei.
Wie ich es mir bereits vorgestellt hatte, gefiel Elisabet der Weg ganz gut. Im Barranc d'Ensija ist es nach den Regenfällen des vergangenen Mais immernoch sehr grün, und der Kontrast der Serra zum Barranc während des Aufstiegs sorgt für eine überraschende Abwechslung. Besonders positiv fiel uns auf, wie sauber es war. Wir fanden während des gesamten Ausflugs keinerlei Müll, sahen dafür jedoch viele Blumen in vielen Farben. Auch Tiere bekamen wir zu sehen. Am Erwähnenswertesten sind wohl die Bergziegen, doch auch die riesige Schafsherde auf der Serra machte Eindruck. Der Schäfer war übrigens der einzige Mensch, den wir an jenem Tag (von Weitem) zu Gesicht kriegten. Zumindest mich beeindruckte auch dieser Haufen organischer Materie:Als Abstieg nahmen wir denselben Weg des Aufstiegs. Auf diese Weise kamen wir gerade noch bis zum Auto, ohne auf künstliches Licht angewiesen zu sein.

Auf der Fahrt nach Berga sahen wir dann eine krasse Wolke, in der es ständig blitzte. 5 Mal fotografierten wir sie auf gut Glück. Auf 2 der Fotos blitzte es gerade. Z.B. auf diesem hier:

Jun 16, 2008

La Ferla, -165m

Gestern war ich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder in einer Höhle, die ich noch nicht kannte. Und was für einer! Wow. Einen guten Teil der heutigen Nacht habe ich nochmal davon geträumt, und gestern abend beim einschlafen wachte ich ein paar mal spasmisch zuckend auf, weil ich mich vor meinem inneren Auge in ein tiefes Loch fallen sah. Ein ziemlich tiefes Loch.
Ein 92 Meter tiefes Loch, um genau zu sein.

Joan und Jordi V. holten mich um kurz nach 8 ab und wir fuhren etwa eine Stunde lang bis in die Nähe von Begues. Es folgten anstrengende 45 Minuten zu Fuss durch die im Naturpark Garraf typische Landschaft, die sich im Prinzip nicht allzu sehr von der hiesigen unterscheidet. Es ist ziemlich trocken und steinig bis felsig, was die Vegetation jedoch nicht davon abhält trotzdem beachtlich dicht zu wachsen. Kurioserweise besteht diese in jenem Naturpark zum Teil aus Palmen, was einen nicht zu übersehenden Unterschied ausmacht.

Der mit der von Joan erstellten Wegbeschreibung leicht zu findende Avenc de la Ferla (eine vertikale Höhle heisst auf katalanisch "avenc", horizontal ausgeprägte heissen "cova") liegt in einer Senke. Auch der Eingang ist ziemlich zugewuchert - hier handelt es sich jedoch hauptsächlich um Schilfgras. Ohne sich mit einem Seil zu sichern kann man zwar durchaus ziemlich nah an das etwa 5m im Durchmesser messende Loch herangehen, doch nicht nah genug, um ohne sein Leben zu riskieren weit hinunter blicken zu können. Einen Eindruck von der Tiefe kann der Nichthöhlenmensch also nur gewinnen, indem er Steine in die Tiefe wirft. (Nachdem er sich versichert hat, dass da unten keine Späleologen sind)

Wir hatten es besser, denn wir hatten ja Seile dabei: ein 20m Seil, ein jungfräuliches 100m und ein weiteres 80m langes Seil sollten reichen. Jordi machte sich flux daran, diese zu installieren. Wie so oft gab es dabei Probleme. Irgendwo übersah er einen Ankerpunkt, weshalb das Seil am Fels schrubbte, und es war abzusehen, dass wir mit den ersten 120 Seilmetern nicht bis zum Boden des 92m Einstiegsschachtes kommen würden.

Joan reinstallierte also die Eingangssituation, so dass der Übergang vom 20m zum 100m Seil eine Verankerung weiter unten stattfand. Ausserdem fand er den von Jordi übersehenden "químic". Bevor ich mich als letzter einseilte waren bestimmt schon 1,5 Stunden vergangen. Nun ging es aber ohne grosse Warterei relativ zügig hinunter. Dabei wollte das Loch gar nicht aufhören - wir hatten das Gefühl, es wurde immer tiefer! Vom Eingang bis nach unten war das Seil 8 oder 9 Mal zwischeninstalliert.

Als ich bereits weit unterhalb des Eingangs war, da fragte Joan tief unter mir den wesentlich tiefer hängenden Jordi, ob er bereits unten sei, doch dieser antwortete, dass er sich erst etwa auf der Hälfte befände...was für ein krasses Loch!Und das beste daran war, dass von oben ausreichend Licht kam, um zumindest die Dimension der Höhle ausmachen zu können. Ich habe mich zwar schonmal etwas tiefer und in einem sehr viel grösserem Saal abgeseilt, doch bekam man dort keinen optischen Eindruck der Ausmasse, weil es zu dunkel war. Vom Boden aus konnten wir 3 uns gestern das beste Bild machen. Wirklich Beeindruckend!

Ich habe schon mehrmals gehört und gelesen, dass es in der Ferla ziemlich viele Schlangen und Kröten geben soll. Von der famosen Schlangenkolonie bekamen wir nur ein kleines Exemplar zu sehen, und auf Amphibien mussten wir gänzlich verzichten. Da wir nicht wussten, wie wir eine Schlange gerecht zwischen 3 Leuten teilen sollten (niemand wollte den Popo), hielten wir uns also nicht lange auf und Joan installierte das 80m Seil. Es ging erst einige Meter schräge hinab (hier hätte man nicht unbedingt ein Seil benötigt) bis wir zum nächsten, 39m tiefen Schacht kamen. Diesen konnten wir uns in einem Stück, ohne Zwischeninstallationen abseilen. Über einen weiteren, 10m tiefen Schacht gelangten wir um 13:55 Uhr bis auf -155m Tiefe. Ein anderer Teil der Höhle geht zwar noch etwas tiefer, bis auf -165m hinab, doch handelt es sich dabei nur um enge, angeblich sehr schlammige Röhren - und wer will sich schon schmutzig machen?Den Aufstieg begann Joan, gefolgt von Jordi. Ich desinstallierte als Letzter die Seile und um 16:00 Uhr war auch ich wieder unter freiem Himmel. Mal gucken, was als nächstes ansteht.
(Danke, Joan, für die Fotos!)

May 26, 2008

Pouetons -123m


Am Donnerstag schlug ich Joan vor, mal wieder Speleo zu machen. Ich hätte Lust auf eine Höhle namens "La Ferla" gehabt, die ich erstens noch nicht kenne, und die zweitens einen 92m tiefen Einstiegsschacht hat. Wow, da hätten mir mal wieder die Hände geschwitzt und ich hätte an Diarröh gelitten...
Am Freitag fragten wir dann Txutxe und Marta, ob die nicht auch Lust hätten, mal wieder eine Höhle zu machen - und die sagten zu. Txutxes Bedingung war zum Glück, etwas zu machen, was keinen langen Schacht beinhaltet. Wir einigten uns dann gemeinsam auf den Avenc de Pouetons, eine Höhle im Naturpark Montserrat. In weniger als 15 Minuten ist man mit dem Auto am Parkplatz, dann noch etwa 45 Minuten Fussmarsch und los kann's gehen.
Standesgemäss hat meine Höhlengruppe für meine Wiederaufnahme jener subterranen Aktivität extra ein neues 240m langes 9,5mm Seil gekauft, dass es einzuweihen galt. Am Freitag schnitten wir es uns zu. Es kamen ein 100m, ein 60m, ein 40m und ein 47m langes Teilstück heraus. Bis auf das 100m Stück sackten wir diese auch gleich für unseren Ausflug ein.
Wir trafen uns am Samstag den 24.05. um 9.00 bei Txutxe und Marta zu Hause. Von dort aus fuhren wir nach Can Massanes, wo wir Joans Auto stehenliessen. Es folgten 45 Minuten anstrengender Fussmarsch, vorbei an der Berghütte Vicenç Barbé zum Höhleneingang.
Etwa um 10.30 seilten wir uns ein. Joan installierte. Ich seilte mich als zweiter ab, gefolgt von Txutxe. Gleich nach 2 Metern kommt die erste Verankerung, dann folgen etwa 20m, eine weitere Verankerung und nocheinmal 10m. Nach einer kleinen Plattform folgt der 16m tiefe Schacht. Doch obwohl die beiden Schächte sehr vertikal ausgeprägt sind und praktisch ineinander übergehen, wollte unser 60m Seil nicht bis nach unten reichen. Nach der möglichst seilsparenden Modifikation und Elimination einiger Knoten schafften wir es gerade so bis nach unten. Ich neige dazu, zu glauben, dass der erste Schacht nicht nur 24m tief ist, sondern deutlich tiefer. Ansonsten hätten uns mit dem 60m Seil eigentlich noch genug Meter übrig sein müssen.
Egal, weiter ging es. Dieses Mal schafften wir es bis ganz nach unten in eine Tiefe von -123m, eine Premiere, zumindest für Joan und mich. Eine recht hübsche Pfütze empfing uns dort.
Während wir an ihrem Ufer pausierten platschte es - Txutxes Handsteigklemme war ihm ins Wasser gefallen. Eigentlich sah es so aus, als würde es reichen sich die Ärmel hochzukrempeln um sie wieder herauszufischen. Das Wasser stellte sich jedoch als fast einen Meter tief heraus. Da niemand von uns hineinsteigen wollte, musste Txutxe sich also aus einer Schnur und einem Hammer eine Angel bauen. Mit dieser Konstruktion gelang ihm sogar der gewünschte Fang.
Trotz Allem hatten wir viel Zeit verloren. Zunächst weil wir uns alle über die Situation lustig gemacht hatten (ausser Marta, die war zu diesem Zeitpunkt nicht zum Scherzen aufgelegt) und dann hatte Txutxe bschlossen, mit einer Notlösung den Aufstieg zu machen (Petzl Tibloc),. Als wir auf die Idee mit der Angel kamen, waren wir bereit ein Stockwerk höher, und das Seil deinstalliert....
So kam es, dass wir erst um 18.00 Uhr wieder im Reich der Lebenden waren. Die beeindruckende Fledermauskolonie, die in manchen Jahren in der Höhle wohnt, sahen wir leider nicht. Es flatterten zwar ein paar Pseudo-Rodentia umher, doch waren es nicht die erhofften Tausend Exemplare.
Ein wirklich netter Ausflug.

May 21, 2008

Grosse Kleine Hundeköterin


Frieda - etwa 6 Monate alt.



Am 30.04. auf der Hollywoodschaukel.

May 20, 2008

Travessierengehen

Fermín, Elisabet

Am 18.05. fand die 10. Ausgabe der Travessa de Montserrat statt. Ich nahm bereits zum 4. Mal daran teil: vor 4 Jahren zusammen mit meinem englischen Kumpel Olliver, das Jahr darauf mit meinem damaligen Mitbewohner Joan und vor 2 Jahren mit Ferran und Elisabet.

Meine Bestzeit erreichte ich bei der 7. Ausgabe dieses 22 Kilometer langen Bergmarsches mit 4 Stunden und 12 Minuten. Mit Elisabet waren es 4,5 Stunden und sie gewann dabei als schnellste Frau sogar einen Pokal.

Letztes Jahr klappte es nicht mit der Travessa. Lisa und ich waren den Tag zuvor zu Besuch in einem Ferienhaus in La Cerdanya bei Ferran und Mireia, kamen davon erst spät abends heim und wurden dann von einem Konzert vor meiner Haustür bis spät in die Nacht vom Schlafen abgehalten...frühes Aufstehen unmöglich.

Dieses Jahr passte es dann wieder. Es begleiteten uns Xenia und ihr Freund Fermin sowie deren Freundin Arrantxa. Da weder Elisabet noch ich uns derzeitig in Bestform befinden, hatten wir beschlossen, dieses Mal nicht um eine gute Zeit zu kämpfen, sondern eher die Landschaft zu geniessen. Wir gingen somit sozusagen im Montserrat travessieren. Etwa zur Hälfte der Strecke hatten wir während eines rutschigen Abstiegs eine besonders grosse und langsame Gruppe vor uns. Während des Überholvorganges wurde unsere 5-er Gruppierung auseinandergerissen, so dass Elisabet und ich ab dort allein weitergingen. Bis zum Ziel brauchten wir insgesamt 6 Stunden und 31 Minuten. Ganz schön anstrengend war das diesmal. Wir fragen uns wirklich, wie wir das vor zwei Jahren in zwei Stunden weniger geschafft haben....naja der Wein und das gute Leben machen eben dick.

Xenia, Arrantxa

Während wir nach der Zielankunft die uns zugeteilten, üppig belegten Brote genossen, kamen auch unsere 3 Mitstreiter an. Ihre Zeit betrug etwa 6 Stunden 44 Minuten. Neben der guten Verpflegung während des Marsches und danach möchte ich noch erwähnen, dass es zudem Geschenke für jeden Teilnehmer gab:

  • Eine Flasche Isostar
  • Ein Tütchen mallorkischen Knabbergebäcks
  • Ein Baseballcap eines italienischen Designers namens Massimo
  • Ein 100ml Fläschchen eines Duftwässerchens namens „mediterraneo“ vom Desperado-Darsteller Antonio Banderas
  • Eine Creme von Zara – ich habe noch nicht geguckt für welche Körperzone
  • Und – wie jedes Jar – das offizielle T-Shirt der Travessa de Montserrat. Dieses Mal mit modernisiertem Design

...und das alles für zwischen 12 und 18 Euro, je nachdem ob man in der Bergföderation ist und innerhalb oder ausserhalb des offiziellen Anmeldetermins.

und ich am Montgros

Der Marsch war wieder einmal super organisiert. Und dieses Jahr war das bestimmt gar nicht so leicht, denn schliesslich regnete es die Tage zuvor sehr stark. Die Leute, die all das Trinkwasser sowie die Apfelmusen und Trockenfrüchte für die 154 Teilnehmer (Nr. 154 war übrigens ich - wir meldeten uns erst etwa 5 Minuten nach dem Startschuss an) zu den Kontrollstationen brachten und in den meisten Fällen auch an diesen biwackierten, die taten ebenjenes höchstwahrscheinlich im strömenden Regen.

Apr 30, 2008

Lebenszeichen

Hallo
Mittlerweile lebe ich wieder in Spanien, habe wieder TÜV und darf mich ausserdem Ingenieur nennen. Das mit dem Kolloquium lief eigentlich ganz gut, und das, obwohl ich arbeitsbedingt kaum Zeit zur Vorbereitung hatte. Die Powerpointpräsentation erstellte ich am letzten Wochenende, und Zeit zum nochmaligen Durchlesen des Projektes blieb mir praktisch nur im Flugzeug. Als ich dann etwa eine Stunde vor der Prüfung nochmal die letzte mail meines Professors öffnete, um nachzusehen in welcher Räumlichkeit man mich prüfen wolle, da las ich, dass meine Präsentation maximal 10 Minuten dauern dürfe.
Oh
Bei sämtlichen Probeläufen dauerte sie etwa 30 Minuten. Ich nutzte die mir verbleibende Zeit also zum Kürzen. Für eine weitere Probe blieb dann keine Zeit mehr, doch kam es mit 10 Minuten wohl etwa hin. Ich sprach auch sehr schnell.
Sehr sehr schnell sprach ich sogar.

Nun steht hier die Wohnungsrenovierung an, die bislang alles andere als planmässig verläuft. Auch wenn man keinen Fortschritt sieht - teuer ist es trotzdem. Heizungsrohre sind verlegt, eine Therme ist angeschlossen und Gasdruck haben wir auch schon.

Das mit dem TÜV möchte ich noch kommentieren: noch am selben Tag der Inspektion hörte der Jetta zu funktionieren auf. Bei warmem Motor geht er nun ständig aus, wenn ich die Kupplung trete. Ich habe den Mechaniker auch schon dran rumfuschen lassen, doch linderte seine Standgaseinstellung das Leiden nur für etwa einen Tag. Ist der Motor kalt, so dreht er bei 2500 minütlichen Umdrehungen, warm geht er trotzdem aus.

Und dabei mag ich mein Auto doch gern und wollte noch 80000 Kilometer mit ihm machen...

Da ich den ganzen April hindurch ausschliesslich von Elisabets Geld lebte, muss die Reperatur bis zum nächsten Gehalt warten.

Am Montag gehts mit der Arbeit und dem Chef nach Linz, München und entweder Frankfurt/Main oder jedoch Chemnitz. Am Freitag den 09. komm ich hier wieder an.

Was Ausflüge angeht, so sieht es zur Zeit sehr mau aus. Abgesehen von den Sorgen mit der Wohnung hat das bei mir auch finanzielle Gründe. All meine Ersparnisse und mehr gingen für die Diplomdurchführung drauf, nun ist ausserdem ein Kredit zurückzuzahlen ... für aufwendige Berg- und Höhlenausflüge ist da zunächst nichts übrig.

Lust hätte ich allerdings schon. Mehr als auf Bergabenteuer reizen mich aber die Höhlen - denn die sind körperlich nicht ganz so fordernd. Meine Kondition hat übrigens deutlich nachgelassen, das merke ich schon, wenn ich hier in Manresa irgendwo bergauf gehen muss. Wenn alles klappt, dann nehmen Lisa und ich am 18.05. aber an der diesjährigen "Travessa de Montserrat" teil. Für mich ist es dann mittlerweile die vierte Teilnahme. Mein mir selbst gestecktes Ziel, die 22 Kilometer in weniger als 4 Stunden zu schaffen, werde ich aber auf's nächste Jahr verschieben. Dieses Jahr geniesse ich dann dafür mal die Aussicht. Elisabet gewann vor 2 Jahren übrigens einen Pokal als schnellste Frau - doch wird wohl auch sie diesmal einen Gang runterschalten.
Wir werden alt...

Jan 28, 2008

Noch etwas Frieda

Jetzt sind die Fotos da. Wie man sieht, habe ich letztendlich die kleine Frieda kennengelernt. Vom 25. bis zum 28.01 war ich nämlich in Spanien um Elisabet ein letztes Mal vor der Abgabe meiner Diplomarbeit zu besuchen. Schön war es. Das fing schon mit den Flügen an. Von Hannover ging es am Freitag nach Mallorca, von dort in nur 25 Minuten mit Niki Lauda nach Barcelona und am Montag auf der gleichen Route in die andere Richtung. Vom Flughafen Barcelona fuhren wir direkt in die Körperweltenausstellung. War zwar schön, auch interessant aber irgendwie sehr klein und recht wenig für's Geld. Nebenan gab es ausserdem eine Shackleton-Austellung, aber die liessen wir (leider) sein. Naja, und dann fuhren wir zur Frieda.













Frieda und ich verstanden uns vom ersten Augenblick an super. An einem Tag nahmen Elisabet und ich sie mit in die Natur, wo wir zusammen rumtobten, doch auch wenn es auf dem linken Foto so aussieht als ob - Stöckchenspiele mag sie leider nicht. Aber vielleicht wird das ja noch, sie ist ja erst 6 Wochen alt.
Am Sonntag gab es Besuch von einem anderen Welpen - einen Tag älter als Frieda, doch viel viel kleiner.
Komisches Tier.

Jan 13, 2008

Moments of fame - 2

He guanyat una mena de premi. robyn m'ha posat a la seva lista de "blogs recomenables" i aqui diu que puc publicar aquest trofeu:
Ara faig que ha fet ella: Si els vostres blogs estan a la meva favorite-blogs-list, us heu guanyat el premi de publicar-lo també. He de dir tres coses mes:
  1. Ms que probablement m'he guanyat aixo per les fotos maques publicades al meu blog. El premi per aixo no es el meu sino de Elisabet, ja que la majoria de les fotos les ha fet ella.
  2. Se que la meva lista de blogs recomenables es molt curta.
  3. Thank you robyn!

Jan 12, 2008

Frieda



Encara esta una mica cansada i te els ulls vermells. Es com la Elisabet i necesita uns quants cafes al mati...

Jan 3, 2008

About projects

So far so good, 2008 and all systems fine. (Hola Dani!)








I hope that both of my readers, me included, will have a deeply satisfying year and will make true all ongoing and outcoming projects!













My plan is first of all to get this engineer degree, to go back to Catalonia and find a work there, to start living with Lisa together for the first time, make some beautiful excursions, Pyrinee-summits and caves and maybe to help with the education of Frieda a Great Dane (Deutsche Dogge, Dogo Aleman).














I realize that I don't know about the projects of some of my best friends in Germany and Catalonia.
Two are preparing the last things for a kind of world trip, one will have a child, another has already two, one will probably start studying for a master ... but the rest?

What about you? Why don't you tell us about your projects for 2008? Feel free to leave a comment whether friend or not, colleague or cosmic girl!

....'cause virtual insanity is what we're are living in

Nov 22, 2007

Cireretes de pastor

Cireretes de pastor

Vor einiger Zeit hatte Elisabet Geburtstag. Ich besuchte sie über das Wochenende - Ryan Air fliegt von Bremen aus - und wir machten viele tolle Sachen. Auf einer Hochzeit waren wir zum Beispiel, und auch einen Ausflug rund um den Puig Soler machten wir mal wieder. Dort wachsen ganz viele Erdbeerbäume die schöne rote, gelbe, orangene und ganz ganz leckere Früche trugen, wie oben zu sehen ist.
Als Lisa mich letztens besuchen kam, da brachte sie mir ein paar von den Dingern mit, die jetzt im Gefrierschrank der WG lagern. Die sind für meinen Papa, denn ich möchte doch gern mal wissen, ob er da mit seinem grünen Daumen Erdbeerbäume daraus machen kann...

Die deutsche wikipedia sagt übrigens, dass die Früchte zwar geniessbar seien, jedoch nicht schmeckten...aber das halte ich für gelogen. Sollte ich mal ändern... Das Foto, das diesen Eintrag eröffnet, ist übrigens auch hier zu sehen.
Da wir mal wieder spät dran waren wurde es natürlich noch dunkel, bevor wir wieder heim waren, aber das kennen wir ja mittlerweile und können uns folglich darauf vorbereiten.
Auch ein Bild von Lisa soll nicht fehlen. Falls jemand denkt, in diesem blog gebe es das ein oder andere schöne Foto, so sollte ich doch mal anmerken, dass praktisch alle Fotos, auf denen nicht Elisabet zu sehen ist, von ihr gemacht wurden und nich etwa von mir. Die Bilder aus diesem Eintrag hier sind ausserdem lediglich mit dem Telefongemacht. Ich sehe mir zwar auch immer gern die Fotos an, doch habe ich oft nicht die Musse, welche zu machen. Wenn ich's aber mal tue, dann werden sie auch nicht imme schlecht.

Mal ein paar Fotos


Relativ in der Nähe von St. Vicenç liegt das schöne Dorf Mura, durch das wir immer durchfahren, wenn wir in den Naturpark von St. Llorenç de Munt wollen. Elisabet war vor Kurzem mit unserer Marta aus Wien da, um auf die Mola zu gehen.

Wie man sieht, ist Mura keins von diesen typischen, katalanischen Dörfern, die so schrecklich urban sind, dass sie eigentlich wie Städte wirken, bloss mit weniger Einwohnern. Nein, es handelt sich um einen Ort vom Typ "Bergdorf", und man sieht ihm an, dass er noch vor Fords T-model da war. Naja, zumindest vor dem Seat 600.
Und hier ist noch ein Foto von der molanden Marta auf der Mola,
und dem Blick in Richtung meines Lieblingsberges der dortigen Zone: Castellsapera (am Horizont etwas rechts der Bildmitte).Fotos: Lisa

Oct 28, 2007

Scheinfrei (glaube ich)

Am Donnerstag fühlte ich mich nach vielen Jahren mal wieder als das, was ich bin. Student.

Erst traf ich mich mit meinem Freund Vitter in der Mensa und aass billig Studentenfutter und danach hielt ich vor einer Gruppe von Studenten des Grundstudiums ein Referat über meine Auslandspraktika. Referate zu halten ist im Prinzip etwas, was ich immer gern tat. Und da es dabei ja ausserdem um mich ging und um das, was ich während der Praktika tat, war es auch ein recht einfaches Unterfangen. Somit sollte ich nun restlos scheinfrei sein.

Ich habe hier auch gerade einen Leistungsnachweis rumliegen, auf dem steht, was für Scheine ich so im Hauptstudium machte. Das waren diese hier:

1. Hauptpraktikum (Berufspraktisches Studiensemester)
2. Energietechnik / Konventionelle Energieerzeugung und Regenerative Energien
3. Kernphysik / Strahlenschutz
4. Kernphysik / Strahlenschutz Praktikum
5. Röntgentechnik 1
6. Regelungstechnik
7. Regelungstechnik Praktikum
8. Abwassertechnik
9. Abwassertechnik Praktikum (Lustzufuhr)
10. Abfallwirtschaft
11. Luftreinhaltung
12. Luftreinhaltung Praktikum
13. Biochemie
14. Analytische Chemie
15. Analytische Chemie 1 Praktikum
16. Biologie
17. Hygiene
18. Ökologie
19. Seminar zum berufspraktischem Studiensemester
20. Referat zum berufspraktischem Studiensemester
21. Kostenrechnung
22. Arbeits-, Umwelt-, Verwaltungsrecht
23. Akustik / Schallschutz 1
24. Akustik / Schallschutz 1 Praktikum
25. Umweltverfahrenstechnik
26. Umweltverfahrenstechnik Praktikum
27. Rationeller Energieeinsatz
28. Rationeller Energieeinsatz Praktikum
29. Learning by doing Project
30. Toxikologie (Medizintechnik)
31. Mikrobiologie (Medizintechnik)
32. Klinische Radiologie (Medizintechnik)
33. Methodisches Konstruieren
34. Röntgentechnik 2
35. Röntgentechnik 2 Praktikum
36. Radiochemie
37. Radiochemie Praktikum
38. Akustik / Schallschutz 2
39. Akustik / Schallschutz 2 Praktikum
40. Arbeitsmedizin
41. Arbeitssicherheit 2
42. Rhetorik (Chemieingenieurwesen)
43. Arbeitssicherheit 1 (Chemieingenieurwesen)
44. Planung und Durchführung der Ausbildung
45. Grundfragen Berufsausbildung und Rechtsgrundlagen für Ausbildung

Und das Diplom kriegen wir auch noch irgendwie rum.

Ich gucke seit einigen Stunden nebenbei die zweite EVA auf NASA-TV. Coole Typen sind das da oben. Sie fallen mit 28.000km/h beständig an der Erde vorbei, halten sich dabei lediglich einhändig an der ISS fest, die dasselbe tut (fallen, nicht festhalten) und arbeiten konzentriert mit irgendwelchen widerspenstigen Fummelsteckern, die von meinem Standpunkt aus wie Fehlkonstruktionen aussehen. Ich habe den Eindruck, gesehen zu haben, dass Tani zwei Hände brauchte um so einen Stecker auf sein Gegenstück raufzustöpseln (des Steckers, nicht Tanis). Hat denn niemand darüber nachgedacht, dass man sich in der Schwerelosigkeit festhalten muss um Druck gegen die Station auszuüben? Bei meinem Physikverständnis gehe ich sonst nämlich davon aus, dass man sich andererseits selbst von der Station wegdrückt Da müssen Klippverbindungen her, die man mit einer Hand bedieen kann.....aber wahrscheinlich habe ich vorhin bloss nicht richtig hingeguckt.
Aber darauf wollte ich eh gar nicht hinaus - die Typen haben da oben Nerven, Witze zu machen. Das finde ich cool. "Don't drop it" hörte ich Parazynski sagen, als Fräulein Wilson das Solarsegel mit dem Robotoarm hin und her manövrierte.
Da fällt mir auch eine Landung des Shuttel ein (ich glaube, es war STS-121 oder die der Vorgängermission): etwa eine Minute vor dem Aufsetzen sagte ein Mensch in der Bodenstation, dass er windbedingt einen Anflug aus entgegengesetzter Richtung besser fände. Der Pilot meinte einfach nur "ok".
Das muss man sich mal vorstellen: er kommt nach 11 Tagen aus dem Orbit, hat tierische Lust auf ein Steak und ein Bier, ist seit einer Stunde im Dauerstress um sein antriebsloses Fluggefährt ja auf Kurs zu halten, hat es fast geschafft, die Landebahn schon vor sich, und da kommt sowas. "ok" - coole Typen.
Über den Sinn und Unsinn der bemannten Raumfahrt mag man streiten können, doch dass NASA und ESA schon echt ein paar freaks am Start haben, das ist wohl unumstritten. Da brauch man sich auch nur mal deren Lebensläufe in der wikipedia anzusehen.

Ja, und wo wir schon beim Thema NASA-TV sind. Was ich immer wieder gern sehe und absolut empfehlen kann, ist die live-Übertragung der Landung. Man hört den Funkverkehr und sieht dabei auf einer Karte, wo sich der Orbiter gerade befindet. Ausserdem berichtet die bezauberne "Voice" von Mission Control Houston von Flughöhe, Geschwindigkeit und Eintrittswinkel, und zum Schluss, da ist das hammergeilste Geräusch zu hören, wenn der Shuttle über die an der Landebahn aufgestellten Mikrofone hinwegrauscht. wWUSCHhhhh

So, nun sind die beiden Menschen auch wieder im Innern der Station. Dann geh ich mal wieder an die Arbeit....

Oct 9, 2007

Die Vermessung der Welt

Guten Tag allerseits,
nein, ich bin nicht totgestorben - ich aktualisiere diese Internetpräsens lediglich deshalb nicht mehr, weil ich schlichtweg nichts erlebe. In letzter Zeit war es sogar ganz extrem, denn den ganzen September lang lernte ich für die letzte noch ausstehende Prüfung meines Studiums - meine erste Prüfung nach sechs Jahren - und verliess dementsprechend selten mein Kämmerlein in eine andere Richtung als der zum Büro.
Freizeitmässig tat ich das (abgesehen von einem Kurzbesuch über ein Septemberwochenende zur Lisa) eigentlich nur während der vergangenen Samstage und Sonntage je einmal um einen oder zwei Milchkaffee beim Bäcker um die Ecke trinken zu gehen, und selbst dorthin nahm ich mein Abfallbuch mit.

Genau, um das Fach Abfallwirtschaft ging es bei der Prüfung nämlich, und ich habe sie bestanden. Ganz gut sogar. Leider war die (mündliche) Prüfung jedoch nur 30 Minuten lang, so dass bloss ein Bruchteil dieses doch recht komplexen Themas angesprochen wurde. Eine längere Prüfung, eventuell auch schriftlich, wäre mir wohl eher gelegen gekommen, doch bin ich prinzipiell dankbar, das mein Profssor mir es überhaupt ermöglichte, die Prüfung abzulegen, ohne nochmal ein Semester lang an den Vorlesungen teilnehmen zu müssen. Ich mag diesen Menschen. Er ist kritisch, ziemlich fordernd aber absolut fair und legt die Karten offen auf den Tisch - zumindest gibt er einem das Gefühl. Während einer Vorlesung sagte er vor einigen Jahren mal, dass es ihm schwerfalle objektiv zu sein, wenn er einen Studenten nicht mag. Das ist absolut menschlich und geht allen Leuten so, doch würden es die wenigsten zugeben. Hat mir sehr gefallen, obwohl ich damals eigentlich davon ausging, dass ich eher in die Kategoie der unbeliebten Studenten falle. Dieses Gefühl habe ich jetzt aber nicht mehr.

Obwohl ich es zu Beginn meiner Prüfungsvorbereitungen für unmöglich hielt, habe ich den erwähnten, etwa 700 Seiten umfassenden Schmöker doch recht vollständig gelernt. Lediglich einige der Verfahren zur chemischen Sondermüllbehandlung, sowie einen Teil des Kapitels über die Vermeidung produktionsspezifischer Abfälle liess ich aus, denn dort handelte es sich um dermassen konkrete Anwendungen, dass ich schon mit dem Verständnis der Worte Probleme hatte. Und da ich mich eh für einen Chemielegastheniker halte, investierte ich die so gewonnene Zeit für weniger spezifische Anwendungsfälle als etwa die "Oxichlorierung zur Erzeugung von Vinylchlorid aus Ethylen" oder die "Pyrosulfolyse des Ofenausbruchs aus der Aluminiumherstellung".

Ganz ohne Auswendiglernen kam ich zwar nicht aus, doch konzentrierte ich mich hauptsächlich auf das Verständnis der Konzepte. An die verfahrenstechnischen Grundlagen konnte ich mich zum Glück noch ganz gut aus früherer Zeit erinnern und auch meine Arbeit in Spanien, wo wir Projekte für Kompostierungsanlagen erstellten, half mir einen guten Batzen weiter.
Letztendlich hatte ich mir das Buch zweieinhalbmal durchgelesen und dabei etwa einen halben Collegeblock vollgeschrieben. Besorgniserregend fand ich es immer dann, wenn mir etwas auch beim dritten Mal Lesen immernoch neu vorkam, doch am vorletzten Tag hatte ich dann plötzlich das Gefühl wirklich umfassend bescheidzuwissen.

Während der Prüfung wollte der Prof. übrigens nicht nur Wissen, bzw. Gelerntes abfragen und angewendet sehen, sondern er fragte mich auch nach meiner Meinung über Sachverhalte. Ich sollte mich für einen Anwendungsfall z.B. zwischen einer Mechanisch-Biologischen-Abfallbehandlungsanlage und einer Müllverbrennungsanlage entscheiden. Das irritierte mich (leider) und ich wägte hin und her um möglichst viele Fürs und Widers auszuleuchten, obwohl die Entscheidung für mich ganz einfach war. Ich tendiere im Gegensatz zur Bevölkerung ganz klar zur Müllvebrennungsanlage, doch wollte ich das nicht einfach so gerade heraus sagen .... und das war gewiss nicht gut. Der Prof. will Klarheit und wenn man gute Argumente hat, dann kann man bei ihm glaube ich jegliche Meinung vertreten. Er will keine Anbiederung. Und das finde ich sehr gut. Und so sollte es sein. Da ich gerade bei jenem Thema genug Argumente hatte, hätte ich gerade heraus MVA sagen sollen und auf eventuelle Nachfragen die Begründung und nicht "Eigentlich MVA, jedoch im Anbetracht blablabla..." Wir sind schliesslich Ingenieure und keine Politiker.

Wie gehts nun weiter?
Morgen rufe ich nochmal an der FH an, um mir einen Termin für die allerletzte Sache zu besorgen, die vor dem Diplom erledigt werden muss. Da habe ich nämlich noch ein Referat über meine Praxissemester zu halten. Sollte das bis Ende Oktober klappen, so könnte ich die Diplomarbeit zum 01.11. anmelden. Doch während ich an der Ausarbeitung des Referats sitze wird es wohl auch dabei bleiben, dass ich nichts Erwähnenswertes erlebe. Und danach geht es dann an den eigentlichen Diplomstress mit all der Schreiberei und so.
Ein paar Lichtpunkte gibt es jedoch schon:
am Freitag fliege ich zum Beispiel abermals übers WE runter um Lisas Geburtstag mitzufeiern über Silvester ebenso und auch sie kommt mich noch zweimal bis dahin besuchen. Dreimal eigenlich sogar, denn Weihnachten und Silvester haben wir uns so zurechtgelegt, dass sie erst kommt, wir dann gemeinsam runterfliegen und ich dann allein wiederkehre.
Wenn ich dann aber irgendwann ein richtiger Ingenieur sein sollte - so zu Beginn des nächsten Jahres - und falls ich meinen Wohnsitz dann wieder in die Sonne verlegen sollte - dann werde ich auch wieder versuchen den einen oder anderen Ausflug zu unternehmen.

Und was hat das alles mit dem Titel des Posts zu tun?

Eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben. Wäre aber auch nicht interessanter gewesen.